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Wenn Masculinität berührbar wird

8/8/2020

1 Comment

 
Bild
Wenn Mann die Berührung ablehnt
 
Erlaubt sich Mann aus einer inneren Berührung heraus zu berühren und berührt zu sein? Das Phänomen der Berührung beschränkt sich nicht nur auf einen physisch haptischen Kontakt. Es ist weitaus mehr wie dies auch die Zweideutigkeit der Deutschen Sprache zum Ausdruck bringt.
 
Eine Berührung kann die Grenze öffnen zu mehr Nähe und Intimität. Damit kann auch das Weiche und Zarte im Mann zum Vorschein kommen. In der Frage, was denn ein sogenannt «neuer Mann» sei (was unsere Welt dringend nach «me-too» braucht), stosse ich immer wieder auf das Thema der Berührbarkeit des Mannes.
 
In meinen Forschungen mit Männerfragen stelle ich ganz oft fest, dass Mann dazu neigt, seinem Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Männern durch kräftige, feste Umarmungen auszudrücken. Oft habe ich dabei den Eindruck, dass Mann in solchen Momenten mehr der Selbstbehauptung und der Abgrenzung Platz einräumt als der Verbindung. Mit starre Brustbereichen und eisenhart gespannte Armmuskeln transportiert Mann nonverbale Aussagen mit, die vor allem auf die eigene Stärke und Unverletzlichkeit hinweisen sollen. Dass dabei so etwas wie ein Gefühl von «ich sehe dich und du siehst mich» nicht entstehen kann, verwundert nicht bei einer solchen Verpanzerung des emotionalen Raumes.
 
Kürzlich konnte ich beobachten, wie ein Mann grosse Freude empfand über Worte, die ein anderer Mann ausgesprochen hatte. Im Gesicht des Mannes wurde ein breites, offenes Lachen sichtbar, die Augenmuskeln weiteten sich, die Hände des Mannes hoben sich und setzen zu einer Berührung an. Doch dann in diesem Moment geschah eine Veränderung. Der Ausdruck von Freude wich einer Abwehr von eben diesem Gefühl. Die Umarmung wurde mehr zu einem klammernden Griff in der harte Muskelfasern eine Arbeit verrichteten. Der Ausdruck der Freude verschwand, durfte nicht sein. Mann wechselte in den Modus der Unberührbarkeit.
 
In unserer patriarchal geprägten Kultur hat das «ich zeige mich berührt» oft den Beigeschmack von «Bedürftigkeit» und dies wiederum mit «sich klein und schwach fühlen» zu tun. Kein Wunder, denn Männern wurde beigebracht, nicht Bedürfnisse zu haben, sondern Lösungen anzubieten. Männer lernen nicht, in einem Zustand von Berührtheit zu sein, bzw. sich ganz in die eigene Berührtheit hineinzufühlen; und noch weniger dies auch in Ausdruck zu bringen. So wird die Angst vor der eigenen Berührtheit zur Abwehr von Nähe und Verbindung.
 
Wie können Männer lernen, durch Berührung sich berührt zu zeigen? Ist die Angst vor Homophobie derart gross, dass Mann dazu den Raum braucht, den Frauen gestalten? Können Männer nur in der Nähe von Frauen sich erlauben berührt zu sein? Wie können wir Männer eine Kultur der Berührung schaffen, in der wir nicht Lösungen, Strategien und Aufgabenerfüllung schaffen, sondern aus einer inneren Quelle das Weiche, Zarte und Berührbare in uns wertschätzen und leben ohne feminin zu werden? Wenn das «sich berührt fühlen» ein selbstverständlicher Platz in der Gefühlslandschaft des Mannes einnehmen kann, kreiert Mann eine neue Männerwelt - eine Welt in der Berührung zu einer selbstverständlichen Maskulinität gehört.


Wie erlebst du Berührungen und dein eigenes Berührt-Sein? Schreib uns einen Kommentar, gerne gleich hier
. Wir freuen uns auf Deine Meinung. 

herzlich
Philipp Steinmann


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1 Comment
Markus Leonhartsberger
8/8/2020 18:58:30

Hallo,

ich bin aus Österreich und habe seit einiger Zeit eure Newsletter abonniert.

Mir gefallen grundsätzlich eure Meinungen, Impulse, Ansichten, Haltungen, oder wie auch immer man die Inhalte der Newsletter bezeichnet, sehr gut. Es sind neue Impulse für mich, neue Sichtweisen und Ansichten, die ermutigen.

Als Mann erlebe ich berührt sein unter Männern in verschiedenster Weise. Da kommen aus meiner Sicht viele Dinge zusammen, z.B. meine Erfahrungen mit berühren und berührt werden, Vertrauen zum Gegenüber, mein Zugang zu mir Selbst und natürlich all diese Punkte auch bei der Person, dem Gegenüber mir gegenüber und wahrscheinlich noch viel mehr.

Es gibt eine Person, ein Freund, der mich wie selbstverständlich offen umarmt und drückt. Da erlebe ich mich eher als die Person, die das annehmen und sich öffnen darf.

Eine andere Person macht es spielersicher, Berührung geht hier in Form von Spass z,B. beim Herumtollen im Wasser (jedoch mit Freude und Beziehung) oder mit offener Berührung/Umarumung bei Begrüßung und Abschied einher.

Wieder andere bleiben eher förmlich. Eine herzliche, offene Berührung findet kaum statt.

Ich selbst brauche ein Mindestmaß an Vertrauen oder ein Mindestmaß an "ich fühle mich verstanden" oder "ich fühle mich gesehen/gehört" oder einfach Zuneigung zum Gegenüber. Oft ist es einfach das Gefühl einer gewissen Verbindung, eine Herzensverbindung, eine emotionale Verbindung, ein guter Draht o.ä., das in mir den Impuls des "ich möchte körperliche Berührung geben" veranlasst.

Es braucht schon die emotionale Berührung oder eine Verbindung, bevor ich jemanden körperlich berühren möchte. Manchmal, eigentlich nur bei Frauen, gibt es in mir jedoch auch den Impuls, eine Frau, mit der es keine großartige emotionale Berührung gibt, körperlich berühren zu wollen. Ich glaube, ich erhoffe mir davon, dass sie sich dann mehr emotional berühren lässt.

Es gibt Männer, bei denen ich das Gefühl habe, dass es zwischen uns eine Verbindung gibt und mehr, vertraulichere Nähe und eventuell Berührung in klar freundschaftlicher (keine sexuelle) Form möglich wäre. Das würde aus meiner Sicht diese Verbindung mehr in Richtung Herzensverbindung schwenken. Das passiert jedoch in der Realität bei mir sehr selten.

Ich würde es wertvoll finden wenn es mehr "berühren" gibt. Damit meine ich nicht nur die körperliche Berührung sondern jede Form von berühren. Berührung ist ja eine Form der Verbindung. Zuerst ist es wohl wichtig dass ich zu mir selber eine Verbindung herstelle. Dann können Verbindungen zu anderen leichter geschehen. Aus Erfahrung weiß ich, dass Berührung, in welcher positiv-verbindungsfördernden Form auch immer, zwischen Männern oder zwischen Mann und Frau mir wohltut wenn Klarheit herrscht, Klarheit, dass die Berührung in einem bestimmten Kontext geschieht und darin stimmig ist. Diese Berührungen finde ich schön, davon wünsche ich mir mehr.

Ich bin 49 Jahre alt, dzt. in keiner Paarbeziehung lebend und das Thema "berühren" ist für mich interessant. Natürlich! Oft brauche ich Mut, meine Wünsche nach Verbindung, zu Männern oder Frauen, offen darzulegen denn ich bin an echtem Kontakt, echter Begegnung und Beziehung interessiert. Das ist manchmal eine Herausforderung, denn es braucht natürlich das Kennenlernen des Gegenübers und jeder Mensch ist anders. Andererseits habe ich mich bereits erlebt, dass ich, wenn ich gut in mir "zuhause" bin, alles möglich scheint und vieles auch möglich ist.

Liebe Grüße aus Österreich!
Markus

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