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Welche Männlichkeit vermitteln wir Männer unseren Jungs?

29/2/2020

2 Comments

 
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Aus der Schulischen Pädagogik ist längst bekannt: Mädchen verhalten sich fürsorglicher, kommunikativer, sind im Schnitt besser in der Schule (und mittlerweile auch an den Universitäten), sind flexibler in ihren Entwicklungsaufgaben, stehen ihren Gefühlen näher und neigen weniger zu Gewalt. Sind sie erstmal erwachsen und eignen sich auch noch als männlich definierte Eigenschaften an wie technologisches Knowhow und Durchsetzungskraft, stehen sie heute in der Gesellschaft eindeutig besser da. Und Jungs? Sie gelten als bewegungsfreudiger und rebellischer, sie sprengen Grenzen, wollen ihre körperliche Kraft ausprobieren und wollen zum Retter und Beschützer werden, was angesichts der gewachsenen weiblichen Selbstbehauptungsfähigkeit in einer Partnerschaft ziemlich überflüssig geworden ist.

Die Erziehung ist immer noch oder vor allem Frauensache. In der Primarschule finden sich kaum Männer. Für Jungs fehlen adäquate Vorbilder, bzw. die vorhandenen männlichen Vorbilder zeichnen sich aus durch plakative Verhaltensmuster, die mehrheitlich alte Werte vermitteln wie Durchhaltekraft, Leistungswille, Kampfgeist, Sixpack und lauter, schneller, besser. Und hilft das unserer Gesellschaft oder kreieren mit diesen Ansätzen weiterhin Narzissmus, unvereinbare Polaritäten und Rassismus? Oder brauchen unsere Jungs Vorbilder, die sich mehr nach Innenwahrnehmung, Bezogenheit und Sorge um Mitmenschlichkeit und Natur orientieren?. Dazu kommt, dass die Überflüssigkeit herkömmlicher Männlichkeit sozial randständige Jungs in unlösbare Probleme bringt, die sie dann als junge Männer mit Gewalt versuchen zu lösen, sei dies nun beim aggressiven Autofahren, Männlichkeitsritualen auf öffentlichen Plätzen, körperliche Gewalt gegenüber andersartigen Männern und Frauen usw.  

Wie wird aus einem Jungen ein Mann? Was brauchen sie mit auf den Weg zum Erwachsenen? Welche Form von Männlichkeit wollen wir ihnen beibringen? Wie können wir erwachsenen Männer unseren Jungs zeigen, wie man mit Angst, Überforderung, Leistungsdruck und Geschlechtlichkeit umgeht? 1986 bezeichnet der inzwischen verstorbene Soziologe Prof. Dr. Ulrich Beck das Rollenbild von Männern als „Verbale Aufgeschlossenheit, bei weitgehender Verhaltensstarre“. Heute, rund 30 Jahre später könnte man angesichts der noch immer herrschenden Lohnungleichheit sagen, dass dieses Bild immer noch zutrifft.

Also: wie kommen wir Männer in Bewegung, damit wir den Jungs eine zeitgemässe Antwort geben können? Eine mögliche Antwort könnten wir Männer in uns selber finden. Dazu brauchen wir nicht nur mehr Auseinandersetzung mit unserer geprägten Männlichkeit und deren Wirkung in der Arbeitswelt, in Partnerschaften und sozialen Begegnungen, sondern auch die Beschäftigung mit unseren eigenen weiblichen Anteilen. Wenn wir es schaffen uns mit unseren Ängsten, Sorgen, Unzulänglichkeiten und unseren hohen, oft gescheiterten Träumen und Liebessehnsüchten und unserem Ringen um eine balancierte Männlichkeit zu zeigen und auszutauschen, könnten wir Jungs in eine Welt einladen, in der sie selber dann als junge Männer fähig sein werden, ihre Welt verantwortungsvoll zu gestalten.

Und eine zweite Antwort könnte sein, dass nicht ausschliesslich bessere Männer die Jungen lehren können, sondern auch ein gesundes Umfeld, wo Jungs sich selber spüren und ihr inneres Wesen ins Leben bringen. Auch diese Arbeit am Umfeld könnte eine Aufgabe von uns erwachsenen Männern sein.

Auf der Webseite des MännerSymposium Schweiz steht: „Eine Gesellschaft wird gesund wachsen, wenn Männer Bäume pflanzen, obwohl sie wissen, dass sie niemals in deren Schatten sitzen werden." Das Thema am MännerSymposium vom 8. bis 10. Mai ist „Männer verändern die Welt - doch wie?“ oder anders gefragt: Welche Bäume werden wir pflanzen, damit unsere Jungs die Chance haben Männlichkeit auf eine ausgewogene, unterstützende Art zu leben? Dazu laden wir dich herzlich ein. Den Frühbuchertarif gibt’s noch eine Woche bis zum 7. März.

Welche Werte möchtest Du Jungs mitgeben und wie? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar.

herzlicher Gruss
Philipp Steinmann



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2 Comments
Martin
29/2/2020 17:57:15

Danke Philipp für Deine Worte. Wie schon in der Vergangenheit sprichst Du mich damit sehr an. Einerseits ja, die kritische Sicht der Männer oder eher der männlichen Rolle teile ich – andererseits nein… immer wieder merke ich wie mein Mannsein einen unzerstörbaren und nicht verhandelbaren Wert in sich trägt, der sich nicht definieren und nicht behaupten muss.
Was geben wir den Jungen weiter? Lernende im Betrieb (es sind immer junge Männer) ermutige ich indem ich sie ernstnehme mit allen ihren Unsicherheiten, eher das Potential als die Beschränkungen sehe. Disziplinfragen stehen selten im Vordergrund. Ich lasse sie ihre Kräfte an mir messen und stehe Konflikte mit ihnen durch. Je nach Situation bin ich auch persönlich und stehe zu meinen Schwächen. Das tönt alles nicht so aufregend, so wie der Alltag eben ist, und hat doch mit dem Thema zu tun. Es gibt wenige, mit denen ich mit meinem Führungsstil nicht klarkomme. Bei den meisten entwickelt sich ein freundschaftliches Klima der gegenseitigen Wertschätzung. Speziell vor Augen habe ich einen jungen tamilischen Secondo. Er war so begeistert dass er mit mir Witze machen kann. So verging kein Tag an dem wir nicht über irgend etwas lachten – es konnten durchaus auch dieselben Witze wie am Vortag sein, das machte uns gar nichts aus …

Reply
Stephan
15/3/2020 09:07:33

Vom Schriftsteller James Baldwin stammt folgender Satz: "Kinder haben noch nie gut auf ihre Eltern gehört, sie aber noch immer nachgeahmt". Ich bin der Meinung, dass wir unsere Kinder nicht erziehen sollten. Vielmehr sollten wir sie mittels Authentizität, Integrität und persönlicher Verantwortung führen, ihnen als Beispiel dienen. Kinder brauchen Erwachsene, die achtsam sind, ihre Verletzlichkeit zeigen und ihren Absichten vertrauen. Dadurch lernen Kinder Beziehungen aufzubauen, die auf Verbundenheit, Nähe und Liebe gründen. Damit stärken sie ihr Selbstwertgefühl, ihr Selbstvertrauen und lernen ihre eigenen Grenzen ernst zu nehmen.

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