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Warum du «auf den letzten Drücker» warten solltest

6/3/2021

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Machst du das gelegentlich auch? Die eine E-Mail nicht beantworten, das eine Projekt nicht abschliessen, die Wohnung nicht aufräumen, die Steuern nicht ausfüllen… bis du es dann irgendwann doch machst. Die unausweichlichen Pendenzen, die mit dem Speer der Prokrastination gezwungen werden, über die Planke zu gehen. Als hätte man tatsächlich die Hoffnung auf ihren Sprung ins Wasser, als würde einmal der Postbote eine Notiz in deinen Briefkasten legen:  Absender «Steueramt», Mitteilung «Gratulation. Sie haben die Steuererklärung nun 270 Tage hinausgeschoben, Sie müssen sie für dieses Jahr nicht mehr einreichen.»

Während dieser 270 Tage hat man sich die ganze Zeit leise darüber geschämt, dass man es nicht früher gemacht hat. Obwohl es heutzutage fast schon zum guten Ton gehört, die Frist der Steuererklärung gleich nach Erhalt der Unterlagen realistischerweise zu verlängern.

Falls du mit der hier geschilderten Realität vertraut bist, lade ich dich ein auf ein Gedankenexperiment.

Einmal tief durchatmen.

Dein Unterbewusstsein ist bekanntlich für 99% deiner Aktionen verantwortlich, nur 1% wird vom «Tagesbewusstsein» abgewickelt. Das heisst, wahrscheinlich ist es keine bewusste Entscheidung, die Steuererklärung erst im November einzusenden. Im Gegenteil: Du nimmst dir ja bewusst vor, das Ding pünktlich einzusenden. So wie du dir bewusst vornimmst, kommunikativ zu sein und E-Mails immer sofort zu beantworten.

Diese bewussten Entscheidungen basieren auf deinen bewussten Werten. Werte wie Pflichtbewusstsein, Verantwortung, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Verbindung. Manchmal basieren diese Entscheidungen auch auf Erfahrung: Nachdem du die Steuererklärung zehnmal zu spät eingereicht hast und eine Busse kassiert hast, hast du entschieden jedes Mal sofort zu verlängern. Zu deinen Werten gehört immer noch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, diesmal ergänzt durch ein Misstrauen dir selbst gegenüber aufgrund früherer Erfahrungen.

Wichtig: Während dein Tagesbewusstsein basierend auf deinen Werten Entscheidungen fällt, steht ihm nur relativ wenig Information zur Verfügung. Es weiss, was du willst und erinnert sich, dass es mühsam ist und dass du es auch schon versäumt hast. Dein Unterbewusstsein unterdessen hat eine eigene Meinung. Es fällt eigene Entscheidungen (z.B. Ich werde die Steuererklärung sicher nicht jetzt schon ausfüllen und auch nicht bald) und dabei stehen ihm notabene viel mehr Ressourcen zur Verfügung! Es kann sich an jede einzelne Steuererklärung erinnern, jede Erfahrung die damit zusammenhängt, genaue Zeit- und Energie-Angaben zu jedem Vorgang, der damit zusammenhängt. Dein Unterbewusstsein ist ein Riesencomputer, der die komplexesten Gleichungssysteme des Lebens löst.

Das heisst: Während dein Tagesbewusstsein denkt «Oh, Frist bis Ende März. Ich glaube ich verlängere mal bis Ende September, das sollte ich schaffen.» rechnet dein Unterbewusstsein «OK, er verlängert bis 30. September, Poststempel. Im Schnitt braucht er einen halben Tag, um das Ding auszufüllen, plus Telefonate wegen fehlenden Unterlagen, plus Wartezeit 3–4 Tage. Wir fangen sicher nicht vor dem 26. September an. Notiert!»

Mit anderen Worten: Der Teil von dir, der kein Bock hat, Dinge frühzeitig zu erledigen, ist nicht böse, unverantwortlich oder beschämenswert, sondern einfach nur schlauer als du. Er weiss nämlich, dass du unter Zeitdruck viel mehr Energie hast, etwas zu erledigen. Und er weiss auch, dass es möglich ist, die Dinge im letzten Moment noch zu schaffen.

Ich persönlich arbeite seit Jahren mit dieser Erkenntnis und zwar folgendermassen:
  1. Die in der Regel abwertend klingende Phrase «auf den letzten Drücker» ist bei mir positiv konnotiert. Wenn ich etwas auf den letzten Drücker mache, dann heisst das, mein Tagesbewusstsein arbeitet mit dem Unterbewusstsein zusammen und es ist eine Intelligenz am Steuer, die weiss, wann der optimale Zeitpunkt ist, etwas zu erledigen.
  2. Die Zeitspanne vor dem «letzten Drücker» ist Scham-frei. Ich muss niemandem etwas beweisen, indem ich Dinge zu früh abliefere. Ich bin auch nicht ein schlechter Mensch, wenn ich ein Yoghurt an seinem Ablaufdatum genüsslich vertilge. Eine am 30. Tag bezahlte Rechnung ist eine pünktlich bezahlte Rechnung. Wenn der Rechnungsteller das Geld früher haben will, soll er bitte die Frist explizit verkürzen.
  3. Ich vertraue darauf, dass ich zum Zeitpunkt des «letzten Drückers» optimal motiviert sein werde, um die Aufgabe schnellstmöglich zu erledigen. Ich bin sicher, dass ich zu einem früheren Zeitpunkt weniger motiviert und deswegen auch weniger effizient gearbeitet hätte.
  4. Wenn eine neue Aufgabe bei mir landet, dann öffne ich den Kalender und fühle in mich hinein mit der Frage «Wann ist der letztmögliche Zeitpunkt, um dies noch rechtzeitig zu schaffen?» und dann trage ich die Aufgabe mit einem entspannten Gefühl genau dort ein. Wenn ich kein gutes Gefühl habe, trage ich sie einen Tag früher ein.

Wie geht es dir damit? Wie reagiert dein System auf meinen Vorschlag? Lass mich wissen in den Kommentaren.

Herzlich grüsst
Artemi

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