MÄNNER SYMPOSIUM SCHWEIZ
  • Das Symposium
    • Vision & Werte
    • Rückblick >
      • Das war 2017
      • Das war 2018
      • Das war 2019
      • Das war 2020
  • Abenteuer Mannsein
  • Blog
  • Über uns
    • Team/Netzwerk
    • Kontakt
    • Impressum

Interaktiver BLOG

nach Thema

Alle
Archetypen & Psychologie
Bewusstsein & Selbsterfahrung
Beziehungen & Liebe
Erfolg & Wirksamkeit
Freunde & Gemeinschaft
Körper & Energie
Politik Und Gesellschaft

nach Datum

April 2021
März 2021
Februar 2021
November 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018

Der Unterschied zwischen Polarität und Dualität in deiner Beziehung

9/11/2019

7 Comments

 
Bild
Viele Jahre war ich der Überzeugung, dass die Herausforderungen in meinen Liebesbeziehungen im dualen MenschSein begründet liegen. Wir haben uns auf dieser Welt in ein duales System inkarniert und unterliegen somit auch seinen Gesetzmässigkeiten. Der wesentliche Unterschied zwischen Dualität und Polarität war mir nicht bewusst und so habe ich Beziehungen immer in der trennenden und urteilenden Wirkung der Dualität verstanden. Die Konsequenz war stets entweder Anpassung oder Streit.
Heute bin ich überzeugt, dass Dualität eine der vielen menschlich kreierten Bezeichnungen für etwas ist, dass wir noch nicht integriert und mit Bewusstsein gefü(h)llt haben. Sie basiert auf Urteilen, die je nach Ansicht und Konditionierung unterschiedlich sein können.
Per Definition ist Dualität eine Zweiheit von sich gegenseitig ausschliessenden Gegensätzen. Doch gibt es solche «Zweiheit» überhaupt in einer holistisch ganzheitlichen Sichtweise? Darüber können wir auf dieser Plattform philosophieren. Die Wirkung von Dualität kennen wir. Oft schafft sie Trennung, Konflikte oder Streitgespräche.
Ebenso fragwürdig wie die Dualität erscheint mir der Wunsch nach Einheit. Auch hier die Frage, gibt es in einer holistischen Sichtweise Einheit oder EinsSein überhaupt? Wo hört das Individuum auf und wo fängt das All-Eins an?
Die Polarität – anders als die Dualität – bildet eine sogenannte relative Einheit von sich gegenseitig ergänzenden oder anziehenden Gegensätzen. Während Dualität die Gegensätze in zwei Hälften trennt, umfasst die Polarität das gesamte Spektrum als ein sich gegenseitig bedingendes Ganzes. Somit ist die Wirkung der Polarität, trotz der Gegensätze, eine sich ausbalancierende Ordnung. Gleichgewicht ist deshalb nicht das Eliminieren von Gegensätzen, sondern die Konsequenz einer gesunden, aufeinander bezogenen Polarität.
Was heisst das für meine Beziehungskultur? Die Auseinandersetzung mit den Gegensätzen hat leider nicht aufgehört, jedoch gibt es die irrtümliche Suche nach Einheit nicht mehr. Diese wurde ersetzt durch die Suche nach lustvollen und kreativen Ergänzungen, die sich aneinander erfreuen anstatt sich zu bekämpfen oder anzupassen. Das macht wesentlich mehr Spass und auch mehr Sinn.
Die Bedeutung einer gesunden Polarität in Männer-Kreisen können wir hier ebenfalls untersuchen. Oft erlebe ich in Gemeinschaften den Wunsch, gesehen, erkannt und bestätigt zu werden, sowie gleicher Meinung zu sein. Scott Peck[1] würde dies die Anpassungs- oder Pseudophase nennen. Jede lebendige Beziehung braucht eine Auseinandersetzung mit der Polarität. Hier war und ist mir der Gemeinschaftsbildungsprozess von Scott Peck ein wunderbarer Lehrer und Spielgefährte, den ich in der Praxis und im Coaching, aber auch zu Hause mit meiner Frau sehr oft mit einbeziehe. Bei dieser Arbeit durchläuft eine Gruppe vier prägende Lebensphasen, die Pseudo- oder Anpassungsphase, das Chaos, die Leere oder Stille und die Authentizität. Wir alle kennen diese Momente im Leben. Einen konstruktiven Unterschied erfahren wir durch die bewusste Auseinandersetzung damit und das Erkennen der «Geschenke» dieser Phasen in Beziehungen oder Gemeinschaften. In einem späteren Blog gerne mehr darüber.
Was sind Deine Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf Dualität und Polarität?
 
Herzliche Grüsse
Pablo Hess

Pablo unterstützt Menschen und Gruppen in  Krisen und bei Lebensübergängen mit integrativer Prozessbegleitung und Körperarbeit. Er ist Initiant des MännerSymposiums Schweiz und hat dieses Jahr für die Integrale Politik Schweiz auf einen Sitz im Nationalrat kandidiert.  www.pablo-hess.ch



[1] Gemeinschaftsbildung: Der Weg zu authentischer Gemeinschaft Taschenbuch ISBN: 9783981686029
von Götz Brase (Herausgeber, Mitwirkende), M. Scott Peck (Autor), Samuel Widmer (Mitwirkende), Lilut Janisch (Übersetzer), Olaf Jungbluth (Übersetzer), Anne Lohmann (Übersetzer)

Erhalte solche Artikel 1x/Woche in deiner Mailbox:

* indicates required
7 Comments
Michael Suter
9/11/2019 20:32:32

Polarität und Dualität, eine interessante Betrachtung.
Ich möchte die beiden Begriffe nicht gegeneinander ausspielen. Beide habe ein berechtigtes Anwendungsfeld, aber nicht am selben Ort. Ich möchte das an einigen Beispielen veranschaulichen.
Zuerst ein Beispiel, bei dem ich die polare Betrachtung sinnvoll finde: das Begriffspaar "Alles-Nichts". Im Alltag wird es oft im Sinne der Dualität als Gegensatz aufgefasst: Alles oder Nichts. Dabei wird verkannt, dass es sich bei beidem um unbekömliche Extreme handelt und sich das Leben dazwischen abspielt. Zwischen dem Alles und dem Nichst spannt sich ein Spektrum von Möglichkeiten auf. Wenn ich in Gedanken dieses Spektrum ausgehend vom Nichts abschreite, dann befinde ich mich zunächst auf dem Weg "Zuwenig" und komme irgendwo zum Punkt "Genug". Auf der Gefühlsebene wechsle ich hier vom Leiden zur Behaglichkeit. Später komme ich an den Punkt "Satt" und befinde mich dann auf dem Weg "Zuviel", wobei die Behaglichkeit in Übelkeit oder Ekel umschlägt. Es macht Sinn, die Extreme zu meiden und stets den Bereich zwischen Genug und Satt zu suchen. Es macht weiter Sinn, zu versuchen diesen Bereich im persönlichen Erleben auszuweiten.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Begriffspaar "Immer-Nie".

Aber auch duale Betrachtungen haben ihren Platz in unserem Leben.
Auch hier einige Beispiele.
"Innenwelt und Aussenwelt" sind scharf getrennte Dinge, zwischen denen sich kein Spektrum befindet. Mit Innenwelt meine ich unsere Vorstellung von der Welt, die wir immer mit unseren Gefühlen und Wertungen bunt bemalen. Die Aussenwelt ist die unabhängig von uns existierende Objektwelt. Innenwelten gibt es soviele wie es Menschen gibt, jeder Mensch hat seine eigene. Aussenwelt gibt es nur eine. Wir neigen von Natur aus dazu, diese beiden Welten zu vermischen. Stets projizieren wir Gegebenheiten der Innenwelt nach aussen und sind überzeugt, dass sie der Aussenwelt angehören. Ein banales Beispiel ist die "schöne Blume". Schönheit wird intuitiv als Eigenschaft der aussenweltlichen Blume betrachtet, dabei existiert Schönheit nur in der Innenwelt.
Die Vermischung von Innen- und Aussenwelt führt oft zu Verwirrung, Irrtümer und Missverständnissen. Eine klare Trennung klärt Vieles auf.

Weitere Beispiele von Begriffspaaren, die im Alltag oft nicht als Dualtitäten betrachtet werden und so zu Problemen führen, sind:
"Wunsch und Forderung". Wenn ich mich klar entscheide, ob ich etwas als Wunsch (unverbindliche Information über das, was ich gerne habe und dessen Nichterfüllung ich akzeptiere) oder als Forderung (wo ich die Nichterfüllung nicht akzeptiere und die ich mit Druck durchzusetzen versuche) betrachte, komme ich weniger in Schwierigkeiten, als wenn ich Wünsche durchzusetzen versuche oder unerfüllte Forderungen akzeptiere.

Auch das Begriffspaar "Gefühl und Verhalten" ist für mich eine Dualität, was ich hier nicht weiter ausführen möchte und dem Leser zum Nachdenken übergebe.

Mit herzlichem Gruss
Michael Suter

Reply
Pablo
16/11/2019 20:18:52

Danke Michael
interessante Gedanken dazu. Diese Betrachtung verändert meinen Bezug zur Frage des Unterschiedes. Deine Ausführungen fordern meinen Geist heraus in die Tiefe zu gehen und Stellung zu beziehen. Ich merke, dass mein Bedürfnis eher auf einem praktikablen Verständnis dieser beiden Gegensätze liegt. So ist "Wunsch und Forderung" für mich kein Gegensatz, sondern ein unterschiedlich intensives Bedürfnis.
Auch "Gefühl und Verhalten" ist für mich kein Gegensatz.

Aber ich freue mich über die Vertiefung die gerade entsteht, durch den Austausch auf dem Blog ... Cool

Reply
Michael Suter
16/11/2019 22:48:58

Danke, Pablo, für die Antwort.
Ich möchte ergänzen, weshalb ich die Begriffspaare "Wunsch-Forderung" und "Gefühl-Verhalten" als Dualitäten erleben.
Bei einer Polarität ist es doch so, dass die Pole selbst leblos sind und das Leben im Raum dazwischen statt findet. Bei Gegensatz Wunsch-Forderung fühle ich mich aber gerade in den Extremen wohl und erlebe die Mischformen als toxisch. Wenn ich etwas wünsche und die Nichterfüllung des Wunsches dann doch nicht akzeptieren kann, habe ich ein Problem. Ebenso, wenn ich etwas fordere und dann nicht bereit bin, die Forderung auch durchzusetzen. Deshalb strebe ich danach, mich stets bewusst für einen der beide Pole zu entscheiden.
Um darzulegen, weshalb ich auch Gefühl-Verhalten als Gegensatzpaar verstehe, möchte ich das bekannte Gelassenheitsgebet erwähnen:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Mir gefällt der Leitsatz: Gefühle wollen akzeptiert werden, Verhalten will reflektiert werden. Gefühl und Verhalten erfordern eine völlig unterschiedliche Betrachtungsweise. Das liegt daran, dass die Gefühle nicht bewusst verändert werden können, zumindest nicht kurzfristig. Sie sind einfach da und wollen angenommen werden, wie sie sind. Das gilt für die angenehmen wie für die unangenehmen Gefühle, für die eigenen Gefühle wie für diejenigen Anderer. Gefühle zu kritisieren oder ändern zu wollen macht keinen Sinn.
Ganz anders das Verhalten, das kann ich jederzeit ändern, ich kann darüber nachdenken, kann es kritisieren und kritisieren lassen und bei Bedarf anpassen.
Nun kann ich nicht gleichzeitig etwas akzeptieren und verändern. Ich muss mich entscheiden. Deshalb ist Gefühl-Verhalten für mich ein Entweder-Oder, ein Gegensatz also. Bevor ich etwas kritisiere frage ich mich deshalb, ob es sich um ein Gefühl oder um ein Verhalten handelt. Ohne diese klare Unterscheidung bin ich gelähmt und kann weder annehmen noch verändern.
Mit herzlichem Gruss
Michael

Martin
15/11/2019 12:59:39

Danke Pablo!
Ich habe deine Zeilen sehr gern gelesen. Intuitiv fühlen sie sich richtig an, zielführend bei manchen anscheinend unlösbaren Konflikten. Es erinnert mich an eine Entscheidung, die ich als Teenager machte. Wir führten unter Kollegen oft Diskussionen, in denen es eigentlich drum ging, wer die besseren Argumente hat, gegen die man nicht ankam. Ich beschloss dann, nicht mehr auf solche Machtkämpfe einzugehen. Seither bedeuten Diskussionen für mich das gemeinsame Erarbeiten von etwas für beide Seiten Neuem.
In unserer Männergruppe achten wir unausgesprochen genau auf diese Regel. Einer erzählt, die anderen hören zu. Sie stellen dann Fragen, die dem Erzähler beim Klären seiner Situation helfen. Oder erzählen ihrerseits etwas zum angeschnittenen Thema. Ein Mann, der jetzt nicht mehr dabei ist, brachte jeweils die Diskussion in Richtung "wer hat recht". Damit kam er nicht an bei uns. Fand ich recht cool...

Reply
Pablo
16/11/2019 20:28:58

Hmmm, das erlebe ich ähnlich in meinem MännerKreis. Diskussionen sind einfach nicht mehr spannend, vor allem wenn der Versuch dahinter steht, andere zu überzeugen. Das Mit-Teilen hingegen eröffnet Räume, die ich vorher nicht gesehen habe und durchaus (jedoch freiwillig) meine Meinung ändern können.
Grundlegend für mich hinter Diskutieren oder Mit-Teilen ist die Urteils freie Haltung die ich einnehme (was mir natürlich oft nicht gelingt). Das Resultat dieser Haltung ist Beziehung. Beim Streitgespräch passiert eben Trennung.
Vielen Dank für dein Mit-Teilen Martin

Reply
Raphael
25/11/2019 11:32:03

Wichtigste Erfahrungen in Bezug auf Dualität und Polarität sind (anlehnend an deinen Text) für mich…

Ich kann durch/über die (theoretische) Definition von Begriffen nicht wesentlich meine Praxis beeinflussen. Damit sich die Dualität von Erkenntnis und Praxis zur Polarität wandelt muss ich mich mit meinem Gefühls- und Emotionshaushalt (Schattenseiten) auseinandersetzen. Für mich gibt es keine irrtümliche Suche nach Einheit. So eine Annahme deutet auf eine Dualität von Erkenntnis (idealistisch) und Praxis (wahres Können und Tun) hin.

Jedes Suchen kommt aus Drang/Trieb/Sehnsucht und hat ein einheitliches Werden und Verstehen zur Folge. Die Königsdisziplin, Dualität zu ‚polarisieren’, oder zu ‚versöhnen’, ist der bewusste Umgang mit (seelischem) Schmerz. Das führt mehr und mehr zur bewussten Individualität… zum polarisierenden, oder ausgleichenden Verhalten/Wirken und zur Akzeptanz des Dualen.

Herzlichst
Raphael

Reply
Pablo Hess
25/11/2019 11:39:27

Lieber Raphael

danke für Deine Auseinandersetzung mit dem Thema. Du hast Recht, meine gelebte Praxis von Beziehung kann ich nicht über das Verstehen von Wörtern beeinflussen. Was sich geändert hat ist meine Vorstellung von Beziehung. Im Verständnis einer dualen Beziehung empfinde ich die Unterschiedlichkeit als Dissonanz. In der polaren Beziehung bedeutet Unterschied Anziehung oder Abstossung, also nicht ein Konflikt zwischen verschiedenen Ansichten sondern eine "Spannung" die durchaus Reizvoll sein kann.

So versuche ich nicht Dualität zu "polarisieren", sondern die Gegensätze in Liebesbeziehungen als Einladung zu verstehen für ein Spiel mit den Polen.

So gesehen kann ich natürlich mit allen Gegensätzen verfahren und versuchen, diese nicht als Trennung sondern als Einladung für eine kreative Auseinandersetzung mit ihnen zu sehen. Hmmm, spannende Aufgabe.

Vöu Grüess
Pablo

Reply



Leave a Reply.


    informiert sein - bestelle hier den newsletter zu den Symposien

Newsletter abonnieren

Partnerschaft mit
Picture
Patrick Pierer             patrick@feuerherz.ch
​Michael Abele           
info@michael-abele.ch
Didier Picamoles       didier.picamoles@gmail.com
Gregor Schlitt            info@maennlichkeit.ch  
  • Das Symposium
    • Vision & Werte
    • Rückblick >
      • Das war 2017
      • Das war 2018
      • Das war 2019
      • Das war 2020
  • Abenteuer Mannsein
  • Blog
  • Über uns
    • Team/Netzwerk
    • Kontakt
    • Impressum