![]() Was wir als Coaches den Paaren immer wieder ans Herz legen, was in Büchern, Vorträgen und Seminaren beschrieben, trainiert und gepredigt wird – sie ist soooooo wichtig: die Kommunikation in Paarbeziehungen. In der Tat, da gibt es nichts zu rütteln und all die Tools und Strategien sind sinnvoll und es lohnt sich, hier zu investieren, auszuprobieren und mutig über die eigenen Gewohnheiten hinaus zu Reden. Einen «Schatten» den ich bei mir und in vielen Beziehungen oft entdecke: sobald mich ein Thema persönlich berührt, an einem Ort an dem ich besonders verletzlich bin oder einen besonders dunklen Fleck (Tabu) habe, dann wird’s brenzlig. Alle Konzepte, die Logik und Sinnhaftigkeit drohen vergessen zu werden und Muster aus dem Unterbewusstsein übernehmen die Kontrolle. Hier habe ich für mich und meine Liebesbeziehung und als Coach für meine Klient*innen ein Werkzeug gefunden und weiterentwickelt: Integrales Sharing in Beziehungen Sharing heisst teilen, sich der/m Partner/in mit-teilen, zumuten. Es ist ein kraftvolles Tool, um in Beziehungen Vertrauen, Transparenz und Lebendigkeit zu generieren und zu erhalten. Das Geheimnis dieser Kommunikationsform liegt im sicheren Raum, der durch die besondere Struktur generiert wird. Oft reduzieren Paare ihre Kommunikation aus Angst vor Verletzungen und Überforderung. Vieles bleibt unausgesprochen. Es entstehen Missverständnisse und Gräben aus Schweigen. Das Versprechen, sich regelmässig zum Sharing zu treffen und sich an die Vereinbarungen zu halten, schafft Vertrauen und die Möglichkeit, tiefe Gräben zu überwinden. 1. Vereinbarung Eine der grössten Verletzungen bei Paaren ist das physische oder emotionale Verlassen des Partners, der Partnerin. Für gegenseitiges Vertrauen sind die verbindlichen Vereinbarungen die Grundlage.
2. Ablaufempfehlung
3. Stolpersteine
4. Essenzen
nach Pablo Hess mit Elementen aus Zwiegespräch von L.M. Moeller, geteiltes Gespräch von Dr. J. Schmidt und Transparente Kommunikation von Thomas Hübl
1 Kommentar
![]() So schnell kann's gehen: Gestern noch entspannt und motiviert, heute Terminkollisionen und unerwartete To-Do's. Ich will an mehreren Orten gleichzeitig sein, kann mich aber nicht klonen. Und gleichzeitig will ich Zeit haben, um Pendenzen aufzuarbeiten, damit mein Arbeitstisch wieder leer ist. Und natürlich will ich auch Zeit haben zum entspannen, denn offenbar bin ich angespannt. Problem #1: Ich merke es oft viel zu spät, dass ich gestresst bin. Ich wache im Hamsterrad auf und merke ich renne schon die Meile 75. Lösung? Baseline versetzen! Je gewohnter für mich ein gelassener Zustand ist, desto eher merke ich, wenn sich Abweichungen einstellen. Am meisten hilft mir, viel draussen zu sein und mit Menschen zu sein. Anderen hilft Meditation oder Yoga. Wer gelassen ist, spürt sich selbst viel eher, oder überhaupt. Wie kreierst du dir die Gewohnheit, dich selbst zu spüren? Problem #2: Instinktiv behebe ich meinen Zustand immer zuletzt oder gar nicht, sondern versuche die Umstände zu beheben. Bei zu vielen ToDo's ist mein Automatismus ein Ordnen, Umplanen, Kommunizieren, versuchen schneller zu arbeiten oder Pausen wegzulassen – dort zu sparen, wo ich mich spüren könnte. Wenn ich mir selbst von Aussen zuschauen könnte, würde es aussehen, als ob ich versuche, dem Hamsterrad zu entkommen, indem ich schneller renne. Die Lösung dieses Problems kommt dann, wenn ich merke, dass sich meine Gefühlslage nicht verbessert. Wenn ich Glück habe passiert das innert Minuten, diesmal habe ich zwei Tage gebraucht und früher hat es auch mal ein paar Wochen oder Monate gebraucht, bis ich kapiert habe, was ich brauche. Wenn ich es merke, dann mache ich folgendes: Ich lasse alles liegen und stehe auf. Wenn ein Rasen in der Nähe ist, stelle ich mich barfuss auf den Boden, wenn nicht stelle ich mir vor, wie ich geerdet bin wie ein Baum und den ganzen Stress wie ein Blitzableiter in den Boden leite. Ich stelle sicher, dass ich atme und sage dann laut «Ich muss gar nichts» und stelle mir das ganze Gebilde aus Terminen, ToDo's und Gedanken vor, als wäre es ein riesiges Kartenhaus, das vor mir steht, mit 1–2 Meter Abstand. Ich mache mir damit klar: Ich bin nicht meine Termine, ich bin nicht meine ToDo's und ich bin nicht dieser Stress. Ich existiere normal weiter, ob es viel zu tun gibt oder nicht. Dann klatsche ich ein Mal bewusst, klar und laut in die Hände und schaue zu, wie das Kartenhaus zusammenfällt. Danach setze ich mich hin, nehme ein Blatt Papier und skizziere einen Plan für alles, was ich vor habe. Ich gehe vor, als würde ich diesen Plan nicht für mich machen, sondern für einen Mitarbeiter. Ich will ihn nicht überfordern, also plane ich nicht zu viel ein. Ich sage ab oder verschiebe, was sich weniger wichtig anfühlt und ich plane genug Zeit ein für alle ToDo's. Dieser Prozess fällt mir jetzt viel leichter, weil ich nicht mit dem Kartenhaus identifiziert bin. Ich freue mich darauf, inmitten vieler Termine und Aufgaben, ganz entspannt diesen Post für dich geschrieben zu haben. Vielleicht hat ja dieser kleine Einblick etwas in dir bewegen können. Schreib mir was dazu in den Kommentaren, ich bin gespannt. Wir sehen uns am Symposium, nur noch zwanzig Mal schlafen! Herzlich, Artemi ![]() Lieber Mann Seit zwei Wochen ist es klar: ich habe einen Leistenbruch. Meine Därme quellen heraus. Der Druck in meinem Bauchraum ist zu gross. Die Bauchwand hält nicht mehr stand. Mein Fazit: da gibt es in meinem Bauchraum einen zu grossen Druck. Als Gestalttherapeut interessiert mich die Frage, wie ich es schaffe, mich unter Druck zu setzen? Es ist ja nicht so, dass die permanenten Einschränkungen, die wir gerade erleben mir sagen, ich müsse mich unter Druck setzen. Den Druck mache ich ja selber in mir drin. Es gibt also eine innere Instanz, die drückt (das wäre in meinem Fall der Darm) und eine, die gedrückt wird (meine Bauchdecke) – zwei Figuren in meiner Persönlichkeit. Und Mann steht ja irgendwie immer unter Druck. Es gibt den Druck, seinen «Mann» zu stehen, sein Leben im Griff zu haben, die Familie zu versorgen, das nächste Projekt zum Erfolg zu führen, kein Versager sein oder in der aktuellen Corona-Situation nicht schuldig sein, andere anzustecken. Und unzählige andere Möglichkeiten, sich selbst unter Druck zu setzen oder gar Teile der eigenen Persönlichkeit zu unterdrücken. Allen gemeinsam ist, dass sie eine Quelle haben: Mann genügt nicht. Und wenn Mann nicht genügt, droht der Ausschluss aus einem sozialen Setting oder gar der vernichtende Abstieg in Richtung Versager, Weichei oder Warmduscher. Das muss und will Mann verhindern. Also besser sich ein Feld suchen, in dem Mann Gewinner ist. Und diese Mechanismen greifen auf einer tiefen, meist unbewussten Ebene. Das Prinzip «Mann hat Erfolg» wird uns täglich mehrfach vor Augen geführt. Oder gibt es Online-Vorträge mit Verliererfiguren oder Produktewerbung mit verarmten Männern? Das hat System. Die Art und Weise wie Man sich mit männlichen, stereotypischen Idealen unter Druck setzen lässt, sind bestens angelernt und werden unter anderem auch durch andere Männer unbewusst gefördert. Konkurrenz unter Männern ist verbreitet und führt zum ewigen Spiel wer mehr Sieger ist. Doch sich mit archetypischen Figuren wie «der Zweifler», «der Unsichere», «der, der sich nicht entscheiden kann» oder «der Schuldige» usw. auseinanderzusetzen, verlangt zu allererst eine Hinwendung zu diesen Figuren. Und in einem weiteren Schritt eine Identifizierung mit ihnen, zumindest zeitweise. Doch das schreckt ab. Mann würde sich selbst an den Rand der Gesellschaft führen, wo der Ausschluss droht. Ich wünsche mir ein druckfreies Leben. Druckfrei wäre gerade in meiner Situation, wenn die verarbeitete und nicht mehr gebrauchte Nahrung durch die Därme ungehindert fliesst. Doch der innere Druck ist zu gross. Habe ich zu viel Nahrung aufgenommen? Zuviel in mich hineingestopft? Zuviel Heruntergeschluckt, was mir nicht guttut? Habe ich zu wenig Grenzen gesetzt und Unappetitliches nicht ausgespuckt? Es würde mit guttun, den Druck in mir zu verringern. Oder noch besser: für mich so zu sorgen, dass ich nicht unter Druck bin. Also was tun? Das heisst mich mir zuwenden. Mich selbst zu erforschen, in welchen Situationen, mit welchen Menschen, in welchen Projekten ich mich unter Druck setze und mir erlauben, dabei auch mit meinen inneren Versagern in Kontakt zu gehen, mit meinen inneren männlichen Figuren, die nicht Grenzen setzen, die nicht handeln sind, die einfach herunterschlucken, die sich schämen und sich verstecken wollen. Das würde mich lebendig machen und quasi meine heruntergeschluckte Nahrung verflüssigen. Ich würde fluid wechseln zwischen dem Druckerzeuger und dem Gedrückten. Meine Organe würden mir dankbar sein. Herzlich Philipp Steinmann Wie setzt du dich unter Druck? Was sind deine Mechanismen um zu genügen? Schreibe uns einen Kommentar Seit ich mich intensiv mit dem Mann-Sein beschäftige, stelle ich mir selber und auch immer wieder in MännerKreisen die Frage: Was ist den nun ein richtiger Mann? Was zeichnet ihn aus und was unterscheidet ihn z.B. von einem Mann der 90iger Jahre oder der 30iger Jahre? Durch diese Frage werde ich automatisch mit meinen persönlichen und den gesellschaftlichen Konditionierungen konfrontiert. Was oder Wer bestimmt den, was richtig oder falsch ist, was erlaubt oder verboten ist, was akzeptiert oder verpönt ist? Schon hier trennt sich die individuelle Sicht von der gesellschaftlichen. Was für mich gilt, muss noch lange nicht gesellschaftlich anerkannt sein. Dennoch bewege ich mich als Individuum in der Gemeinschaft anderer Menschen. Wie viel Individualismus oder eben Authentizität ist denn nun Gesellschaftsverträglich? Hier hat sich die letzten Jahrzehnte sehr viel verändert. Wissen und Bewusstsein hat sich erweitert. So sagt Bruce Lipton[1] z.B. dass wir zu über 90% fremdbestimmt sind und unser Verhalten, Entscheiden, Reaktionen und Bewerten aufgrund fremder Vorgaben (Kultur, Religion, Familie, Ausbildung) getroffen werden. Das ist ganz schön viel. Ist es denn überhaupt sinnvoll oder gar verträglich, deutlich mehr Selbstbestimmung, bewusste eigene Entscheidungen, eigene Werte und Verhalten zu entwickeln? Für das Individuum bestimmt erstrebenswert, für die Gemeinschaft auf jeden Fall eine Herausforderung. An dieser Stelle kommen wir zur Frage des gesellschaftlichen Bewusstseins oder Entwicklungsstandes. So kann in China und vielen andern östlichen Länder ganz selbstverständlich das WIR die oberste Orientierung sein, während in vielen westlichen Ländern das ICH über dem WIR steht und sich auch entsprechend ausdrückt (im politischen System, in der Wirtschaftsstruktur und im Gesellschaftsleben). Beide Konzepte weisen unbestrittene Mängel auf, das eine die Unterdrückung der eigenen Kreativität und Freiheit, das andere die Unterdrückung oder Manipulation eines Teils der Gesellschaft. Eine Weiterentwicklung finden wir im integralen Bewusstsein[2]. Hier werden vermeintliche Gegensätze verbunden um einen grösstmöglichen gemeinsamen Nenner aus den beiden Polen zu erschliessen anstatt sich im geringsten Kompromiss zu treffen oder sich im Kampf und in Konkurrenz aufzureiben. Kann nun das Bild eines authentisch integralen Mannes Orientierung oder gar Vorbild sein für Deine Entwicklung? Wie würde sich Dein Leben verändern? Wie würde sich die Welt verändern, die Politik, die Wirtschaft, die Medizin, die Religionen, die Kultur? Um solche Gedanken überhaupt machen zu können, muss ich bereits von der oben erwähnten, 90%igen Fremdbestimmung ablassen und mir eigene Visionen erlauben. Im Alltag und in der Praxis erlebe ich immer wieder eine grosse Unfreiheit, eigene Visionen, Wünsche und auch Utopien überhaupt denken, geschweige denn aussprechen zu dürfen. Genau hier sehe ich eine grossartige Chance in der Entwicklung der Menschheit, sowohl individuelle Fähigkeiten ins Kollektiv einzubringen und sich dennoch als Teil eines grösseren Ökosystems zu verstehen und entsprechend zu verhalten. Wenn hier ein «entweder – oder» durch ein «sowohl – als auch» ersetzt werden kann, entstehen Verbindungen wo früher Trennungen unabdingbar waren. Wie sieht den eine Gesellschaft aus, in der Männer (ich schliesse hier selbstverständlich die Frauen nicht aus) ihre individuelle Genialität in die Gemeinschaft der Menschen, Tiere und Lebewesen auf der Erde einbringen und gemeinsam an einer kulturellen R-Evolution arbeiten, die es bis jetzt nicht gegeben hat, die wir uns bis jetzt nicht vorstellen konnten. Was heisst das ganz konkret zur Frage der Klimaerwärmung? Wenn wir nicht mehr Parteien von Interessenvertretern sind, sondern gemeinsam eine enkeltaugliche, gesunde Welt erschaffen. In so einer Welt gibt es nicht mehr Individualinteressen die über dem Gemeinwohl stehen. Dafür braucht es die Fähigkeit und das Wissen ALLER um dies zu erreichen. Was heisst das ganz konkret zur Frage der Corona-Krise? Schaffen wir es, eine unabhängige Wissenschaft einzuberufen, die zum Wohle ALLER forscht, Politiker in Ämter wählen die wieder dem Volk und nicht eigenen oder fremden Interessen dienen, eine Medizin die nicht für den wirtschaftlichen Nutzen weniger, sondern die Gesundheit allen Lebens arbeitet? Was für eine wundersame Welt – in dieser Welt will ich leben und all meine Fähigkeiten einbringen um diese Vision wahr werden zu lassen. Was sind Deine Gedanken zur Entwicklung des Mannes in dieser Welt? Was ist Deine Vision? Wo ist Dein Platz in dieser Welt? Das MännerSymposium ist ein Forschungsraum für genau diese Fragen. Mit visionären Grüssen und in Verbindung mit allem was ist Pablo [1] US-amerikanischer Entwicklungsbiologe und Stammzellforscher [2] umfassend beschrieben von Sri Aurobindo, Jean Gebser, Johannes Heinrichs, Ken Wilber und deren Schüler. Mehr darüber: https://integrale-politik.ch/wp-content/uploads/2019/03/bewusstsein.pdf ![]() Machst du das gelegentlich auch? Die eine E-Mail nicht beantworten, das eine Projekt nicht abschliessen, die Wohnung nicht aufräumen, die Steuern nicht ausfüllen… bis du es dann irgendwann doch machst. Die unausweichlichen Pendenzen, die mit dem Speer der Prokrastination gezwungen werden, über die Planke zu gehen. Als hätte man tatsächlich die Hoffnung auf ihren Sprung ins Wasser, als würde einmal der Postbote eine Notiz in deinen Briefkasten legen: Absender «Steueramt», Mitteilung «Gratulation. Sie haben die Steuererklärung nun 270 Tage hinausgeschoben, Sie müssen sie für dieses Jahr nicht mehr einreichen.» Während dieser 270 Tage hat man sich die ganze Zeit leise darüber geschämt, dass man es nicht früher gemacht hat. Obwohl es heutzutage fast schon zum guten Ton gehört, die Frist der Steuererklärung gleich nach Erhalt der Unterlagen realistischerweise zu verlängern. Falls du mit der hier geschilderten Realität vertraut bist, lade ich dich ein auf ein Gedankenexperiment. Einmal tief durchatmen. Dein Unterbewusstsein ist bekanntlich für 99% deiner Aktionen verantwortlich, nur 1% wird vom «Tagesbewusstsein» abgewickelt. Das heisst, wahrscheinlich ist es keine bewusste Entscheidung, die Steuererklärung erst im November einzusenden. Im Gegenteil: Du nimmst dir ja bewusst vor, das Ding pünktlich einzusenden. So wie du dir bewusst vornimmst, kommunikativ zu sein und E-Mails immer sofort zu beantworten. Diese bewussten Entscheidungen basieren auf deinen bewussten Werten. Werte wie Pflichtbewusstsein, Verantwortung, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Verbindung. Manchmal basieren diese Entscheidungen auch auf Erfahrung: Nachdem du die Steuererklärung zehnmal zu spät eingereicht hast und eine Busse kassiert hast, hast du entschieden jedes Mal sofort zu verlängern. Zu deinen Werten gehört immer noch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, diesmal ergänzt durch ein Misstrauen dir selbst gegenüber aufgrund früherer Erfahrungen. Wichtig: Während dein Tagesbewusstsein basierend auf deinen Werten Entscheidungen fällt, steht ihm nur relativ wenig Information zur Verfügung. Es weiss, was du willst und erinnert sich, dass es mühsam ist und dass du es auch schon versäumt hast. Dein Unterbewusstsein unterdessen hat eine eigene Meinung. Es fällt eigene Entscheidungen (z.B. Ich werde die Steuererklärung sicher nicht jetzt schon ausfüllen und auch nicht bald) und dabei stehen ihm notabene viel mehr Ressourcen zur Verfügung! Es kann sich an jede einzelne Steuererklärung erinnern, jede Erfahrung die damit zusammenhängt, genaue Zeit- und Energie-Angaben zu jedem Vorgang, der damit zusammenhängt. Dein Unterbewusstsein ist ein Riesencomputer, der die komplexesten Gleichungssysteme des Lebens löst. Das heisst: Während dein Tagesbewusstsein denkt «Oh, Frist bis Ende März. Ich glaube ich verlängere mal bis Ende September, das sollte ich schaffen.» rechnet dein Unterbewusstsein «OK, er verlängert bis 30. September, Poststempel. Im Schnitt braucht er einen halben Tag, um das Ding auszufüllen, plus Telefonate wegen fehlenden Unterlagen, plus Wartezeit 3–4 Tage. Wir fangen sicher nicht vor dem 26. September an. Notiert!» Mit anderen Worten: Der Teil von dir, der kein Bock hat, Dinge frühzeitig zu erledigen, ist nicht böse, unverantwortlich oder beschämenswert, sondern einfach nur schlauer als du. Er weiss nämlich, dass du unter Zeitdruck viel mehr Energie hast, etwas zu erledigen. Und er weiss auch, dass es möglich ist, die Dinge im letzten Moment noch zu schaffen. Ich persönlich arbeite seit Jahren mit dieser Erkenntnis und zwar folgendermassen:
Wie geht es dir damit? Wie reagiert dein System auf meinen Vorschlag? Lass mich wissen in den Kommentaren. Herzlich grüsst Artemi ![]() In mehr oder weniger regelmässigen Abständen taucht alle paar Jahrzehnte der Begriff «Der neue Mann» auf. Und da wir in einer Zeit leben, in der es kaum mehr etwas Neues gibt, sondern das Alte wird vielmehr neu verpackt, stelle ich mir die Frage, was neu ist am «Neuen Mann». Da das Neue nur in der Abgrenzung zum Alten existiert, gilt es für «den neuen Mann», sich gegenüber dem «Alten Mann» abzugrenzen. Könnte man sagen «der alte Mann» war in patriarchalen Männerbildern gefestigt, während der «Neue Mann» sich vor allem dagegen abgrenzt? Das könnte eine erste Antwort sein. Ein Blick in die Geschichte der Männerbewegung zeigt, dass das Neue nicht wirklich neu ist. Bereits 1982 sang Ina Deter «neue Männer braucht das Land». Das Lied mit einer Botschaft an die Männerwelt war ein Produkt aus der Frauenbewegung. Doch der Begriff geht noch weiter zurück. Bereits in der Renaissance, in der Französischen Revolution und in der 68-Bewegung wurde der Begriff gewählt. Selbst die Nazies benutzen ihn im Sinne eines idealen Soldatentypus. In allen Zeiten ging es um „den Beginn einer Neukonstruktionen der Männlichkeit». 1998 zeigte eine deutsche Studie, dass „rund ein Fünftel der Männer so genannte «Neue Männer'“ sind, etwa ein Fünftel verhalten sich nach wie vor „traditionell“ und gaben den Platz der Frauen im Heim und am Herd. Dazwischen gibt es die grosse Menge der pragmatischen und unsicheren Männer, deren zukünftiges Rollenmuster eher noch unklar ist. Wir sind also nicht wirklich neu – es sei denn wir empfinden intrapersonell uns selbst als neu. Demzufolge wäre das Neue mehr eine intrinsisch gefühlte Angelegenheit, als mehr eine Äussere? Tatsächlich kann ein äusserer Prozess nicht ohne einen inneren vollzogen werden, wenn Mann denn auch wirklich eine Veränderung vollziehen will. Es geht um die Frage, welche Männlichkeit neu konstruiert werden soll? Geht es um das Geschlechterverhältnis in Erwerbsarbeit und Erziehungsarbeit? Oder vielmehr um den Rückgriff auf Archetypen um Männlichkeit aktiv zu leben? Oder um das positive männliche Selbstbild, das sich vorwiegend in der Abgrenzung zum Feminismus definiert? Oder gerade um das Gegenteil, die «weiblichen Eigenschaften» zu integrieren? In der Männerbewegung gibt es viele Ansätze. Sprechen wir vom «Neuen Mann» öffnet sich bei mir ein grosses Fragezeichen und auch ein Widerstand. Die Inbesitznahme des Begriffs und die reflexartige Überstülpung auf alle Männer würde wohl kaum von einer differenzierten Wahrnehmung einer neuen Männlichkeit zeugen. Denn die Wahrnehmung eines «Neuen Mannes» ist weitestgehend abhängig von der Lebenswelt, in der Mann steckt und seiner gerade aktuellen persönlichen Wachstums- und Identifikationsphase. Und diese Lebenswelt ist in einem stetigen Prozess der Erneuerung und zutiefst individuell. Um genau dieser Unterschiedlichkeit zur Bedeutung zu verhelfen, müsste sowohl eine alte und eine neue Männlichkeit in allen Schattierungen Platz finden. In diesem Sinne bleibt der Forschungsauftrag für Mann darin, sich in erster Linie selbst zu entdecken und die Individualität hoch zu halten - weniger in der Abgrenzung gegenüber anderen Männern und Frauen, sondern vielmehr in der Vervielfachung der unglaublichen Vielgestaltigkeit von männlichen Lebenswelten. Wäre das dann «der individuelle Mann»? In meiner Arbeit mit Männern erlebe ich genau diesen Ansatz als wirkungsvoll. Obwohl wir nicht darum herumkommen, uns mit Ideen und Konzepten auseinanderzusetzen, besteht meines Erachtens der Werdegang zu einer neuen Männlichkeit darin, uns nicht mit diesen zu identifizieren. Wir würden gebunden sein an Vordenker. Mann wird zur Kopie. Doch eine gesunde Maskulinität impliziert aus meiner Sicht einen individuellen Mann, der, bestenfalls mit Freude an seinem Körper, an seiner sexuellen Lust und an seiner ganz eigenen, persönlichen Art seine Beziehungs-, Arbeits- und Familienwelt gestaltet. Philipp Steinmann Wie stehst du zu einem «Neuen Mann»? Uns interessiert, wie du dich siehst und wir freuen uns auf einen Kommentar. ![]() Warm und aufrichtig – so schwingt mein Herz, jedes Mal wenn ich an das vergangene Symposium denke. 27 Männer haben sich auf eine Reise begeben, dem Temperatursturz trotzend, in Klarheit und Vorfreude. Es war ein Raum voller Transformation, Forschen, Spass und Begegnung. Alle haben sich gezeigt, und jeden einzelnen habe ich gesehen – mit Licht und mit Schatten – und alle haben wertvolles mit nach Hause nehmen können, was mich – und uns als Organisatoren – sehr erfüllt. Ein Teilnehmer, Sebastian, hat uns ein kurzes Video geschenkt, welches wir gerne mit euch weiter teilen möchten. Wer sich mehr für sein Wirken interessiert, kann sich auf fruehlingserwachen.ch weiter informieren. Danke für deinen Beitrag, Sebastian! Und danke allen, die das MännerSymposium 2020 zu solch einem Erlebnis gemacht haben. Herzlich-herbstliche Grüsse, Artemi fürs Organisationsteam ![]() Effizient bedeutet soviel wie «möglichst viel Output in möglichst wenig Zeit». Das Gegenteil davon wäre entweder «möglichst wenig Output…» oder «…in möglichst viel Zeit», d.h. möglichst lange an etwas dran sein. Warum sind erfolgreiche Menschen solche Menschen, die möglichst lange an etwas bleiben? In der alten Verfilmung der Geschichte des Baron Münchhausen gibt es die Szene, in der er bald losfahren muss – jedoch ist seine Kutsche kaputt. Er fragt den Handwerker vom Hof, wie lange er hätte, um sie zu reparieren. «Zwei Tage». Darauf fragt er «Schaffst du es auch in drei?». «Sollte gehen». «Und fünf?». «Ähh, das könnte knapp werden». Ist das ein alberner Witz? Ich glaube nicht. Er spricht hier etwas sehr Menschliches an: Wir haben Widerstände, Langsamkeit als einen Wert anzuschauen. So ist es für unsere Psyche tatsächlich schwieriger, etwas in fünf Tagen zu erledigen, als in zwei. Aber genau dort liegt der Schlüssel zum Erfolg. Erfolg kommt nämlich von er-folgen und meint damit, dass aus den Anstrengungen etwas folgt – dass es in einer Art und Weise weitergeht - das Dran-bleiben. Was unterscheidet heutzutage einen erfolgreichen Filmemacher von einem Durchschnittsmensch? Die Videoqualität? Nein, mit dem heutigen iPhone kannst du bessere Bilder machen, als die teuersten Filmkameras vor zwei Jahrzehnten. Ist es das Handwerk? Nein, das kann jeder lernen – Tippe einfach deine Fragen bei YouTube ein, und du findest alles, was du wissen musst. Der Unterschied ist nur eins: Dran-bleiben können. Jepp, ein Profi-Filmer kann einen ganzen Film von A bis Z machen. Ein Schriftsteller kann den langen und mühsamen Prozess, ein ganzes Buch zu schreiben durchstehen. Und was braucht es um Dran-bleiben zu können? Einfach gesagt, braucht es Motivation. Und Motivation wird oft missverstanden. Viele sagen, dass Motivation davon kommt, dass man etwas wirklich machen will, dass Filme zu produzieren die «Passion» der Filmemacher ist, dass sie nicht anders können, als Filme zu machen. Aber das stimmt nicht. «Passion» und das «dahinter-stehen» sind Voraussetzungen, damit du überhaupt etwas anfängst. Du musst eine Idee haben und leidenschaftlich (passioniert) zu einem Thema stehen, um einen Film anfangen(!) zu wollen oder einen Buch-Schreib-Prozess anzufangen. Motivation ist hingegen das, was das Dran-bleiben sichern wird, das wiederholte hinsetzen und schreiben. Und Motivation kommt aus einer Sache: aus dem Erreichen der Zwischenziele. Es fühlt sich gut an, sich drei Seiten pro Tage vorzunehmen und am Ende von Tag 1 drei Seiten ausdrucken zu können. So gut, dass ich nächsten Tag versuchen werde, diesen «Rekord» zu brechen. So macht Buch-schreiben Freude. So werde ich im Schnitt vermutlich mehr als drei Seiten pro Tag schreiben und werde schneller am Ziel sein… …als wenn ich mir 10 Seiten pro Tag vorgenommen hätte. Ist 10 Seiten pro Tag schreiben realistisch? Total! Ist es sinnvoll, sich dann 10 Seiten pro Tag vorzunehmen (wenn es ja realistisch ist)? Nein! Weil die Chance, dass ein Zwischenziel nicht erreicht wird viel grösser ist. Und was passiert, wenn ein Zwischenziel nicht erreicht wird? Du verlierst die Motivation. Und was passiert, wenn du die Motivation verlierst? Die Chance, dass du das Buch überhaupt fertig schreibst sinkt rasant. Fazit: Wenn du Erfolg haben willst, kannst du es dir nicht leisten, hohe Zwischenziele zu setzen. Damit würdest du dein Projekt aufs Spiel setzen. Du musst(!) lächerlich einfache Ziele haben, um motiviert zu bleiben. Denn nur Motivation bringt dich zum Ziel. In diesem Sinne, sehr verehrter Herr Münchhausen – Ich weiss, wie wichtig es ist für Sie, möglichst bald losfahren zu können. Ihr Vorhaben hängt vom Erfolg meiner Reparatur dieser Kutsche ab. So werde ich versuchen, mir möglichst wenige Zwischenziele pro halben Tag zu setzen, damit ich möglichst langsam vorankomme und hiermit die Chance eines allfälligen Motivationsverlustes minimiere. Vertrauen Sie mir, ich gebe mein Bestes, um meine Motivation hochzuhalten und damit den Erfolg der Reparatur sicherzustellen. Fünf Tage – Herausforderung akzeptiert! ![]() Wenn Mann die Berührung ablehnt Erlaubt sich Mann aus einer inneren Berührung heraus zu berühren und berührt zu sein? Das Phänomen der Berührung beschränkt sich nicht nur auf einen physisch haptischen Kontakt. Es ist weitaus mehr wie dies auch die Zweideutigkeit der Deutschen Sprache zum Ausdruck bringt. Eine Berührung kann die Grenze öffnen zu mehr Nähe und Intimität. Damit kann auch das Weiche und Zarte im Mann zum Vorschein kommen. In der Frage, was denn ein sogenannt «neuer Mann» sei (was unsere Welt dringend nach «me-too» braucht), stosse ich immer wieder auf das Thema der Berührbarkeit des Mannes. In meinen Forschungen mit Männerfragen stelle ich ganz oft fest, dass Mann dazu neigt, seinem Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Männern durch kräftige, feste Umarmungen auszudrücken. Oft habe ich dabei den Eindruck, dass Mann in solchen Momenten mehr der Selbstbehauptung und der Abgrenzung Platz einräumt als der Verbindung. Mit starre Brustbereichen und eisenhart gespannte Armmuskeln transportiert Mann nonverbale Aussagen mit, die vor allem auf die eigene Stärke und Unverletzlichkeit hinweisen sollen. Dass dabei so etwas wie ein Gefühl von «ich sehe dich und du siehst mich» nicht entstehen kann, verwundert nicht bei einer solchen Verpanzerung des emotionalen Raumes. Kürzlich konnte ich beobachten, wie ein Mann grosse Freude empfand über Worte, die ein anderer Mann ausgesprochen hatte. Im Gesicht des Mannes wurde ein breites, offenes Lachen sichtbar, die Augenmuskeln weiteten sich, die Hände des Mannes hoben sich und setzen zu einer Berührung an. Doch dann in diesem Moment geschah eine Veränderung. Der Ausdruck von Freude wich einer Abwehr von eben diesem Gefühl. Die Umarmung wurde mehr zu einem klammernden Griff in der harte Muskelfasern eine Arbeit verrichteten. Der Ausdruck der Freude verschwand, durfte nicht sein. Mann wechselte in den Modus der Unberührbarkeit. In unserer patriarchal geprägten Kultur hat das «ich zeige mich berührt» oft den Beigeschmack von «Bedürftigkeit» und dies wiederum mit «sich klein und schwach fühlen» zu tun. Kein Wunder, denn Männern wurde beigebracht, nicht Bedürfnisse zu haben, sondern Lösungen anzubieten. Männer lernen nicht, in einem Zustand von Berührtheit zu sein, bzw. sich ganz in die eigene Berührtheit hineinzufühlen; und noch weniger dies auch in Ausdruck zu bringen. So wird die Angst vor der eigenen Berührtheit zur Abwehr von Nähe und Verbindung. Wie können Männer lernen, durch Berührung sich berührt zu zeigen? Ist die Angst vor Homophobie derart gross, dass Mann dazu den Raum braucht, den Frauen gestalten? Können Männer nur in der Nähe von Frauen sich erlauben berührt zu sein? Wie können wir Männer eine Kultur der Berührung schaffen, in der wir nicht Lösungen, Strategien und Aufgabenerfüllung schaffen, sondern aus einer inneren Quelle das Weiche, Zarte und Berührbare in uns wertschätzen und leben ohne feminin zu werden? Wenn das «sich berührt fühlen» ein selbstverständlicher Platz in der Gefühlslandschaft des Mannes einnehmen kann, kreiert Mann eine neue Männerwelt - eine Welt in der Berührung zu einer selbstverständlichen Maskulinität gehört. Wie erlebst du Berührungen und dein eigenes Berührt-Sein? Schreib uns einen Kommentar, gerne gleich hier. Wir freuen uns auf Deine Meinung. herzlich Philipp Steinmann ![]() Was man nicht alles lernen kann, wenn man sich selbst mit sich selbst vergleicht! Ich hatte als Teenager viel Zeit beim «Skaten», Tricks auf dem Skateboard üben, verbracht. Kürzlich habe ich dieses Hobby wieder aufgegriffen. Damals, vor 15 Jahren, war ich ein anderer Mensch. Mein Verstand würde sagen, dass ich weniger bewusst war, mich selbst weniger gespürt hatte, weniger Bezug hatte zu meinem physischen Körper, meine eigenen Grenzen weniger gekannt hatte und mir allgemein vieles egal war, was mir heute wichtig ist. Dieses «rationale» Vergleichen ist eine Art Bildvergleich: Ich schaue, wie ich mich damals wahrgenommen habe und vergleiche es mit meinem aktuellen Selbstbild. Ganz anders und viel interessanter finde ich den «erlebbaren» Vergleich. Das funktioniert so: Ich lasse meine Automatismen laufen, und höre gleichzeitig auf meinen Gefühlskompass. Zum Beispiel beim Skaten: Ich habe schnell gemerkt, wie mein «innerer Sklaventreiber» mich sofort zu pushen anfing. Ein Teil in mir will sofortigen und unaufhörlichen Fortschritt sehen. Nichts ist gut genug. So will ich gleich mit Tricks anfangen, die am äussersten Rand meiner Komfortzone sind. Dieses Muster lasse ich laufen und bin gleichzeitig sehr achtsam mit meinen Gefühlen: Sobald das klitzekleinste Spürchen Angst aufkommt, halte ich inne und öffne meinen Blick. Meistens bemerke ich so eines der drei folgenden Dinge, die ich als Teenager wohl nicht gemerkt hätte: Entweder ich merke in so einem Moment, wie ich im Tunnelblick war und dabei war, mich in etwas hineinzusteigern; Oder ich realisiere, dass ich dabei war, mich zu überschätzen und etwas Dummes zu tun indem ich zu schnell vorwärtsmache; Oder aber mir wird klar, dass ich mich gerade unterschätzt habe und dabei war, mir etwas auszureden, wofür ich eigentlich voll bereit bin. Angst macht also wach, wenn man auf sie hört, und nicht nur wach für Gefahren, sondern auch für mutige Schritte, die mich fordern aber nicht überfordern. Das Schöne an diesem «erlebbaren Vergleich» ist, dass er Herz-gesteuert ist. Die beiden wahrgenommenen Ebenen – das alte Muster und die Achtsamkeit aus dem Moment heraus – riechen nach Erlaubnis. Ich versuche hier nicht, meine alten Muster besser zu machen, sondern ich nehme sie an. Ich erlaube mir, sie bewusst zu erleben. Und ich erlaube mir gleichzeitig auch auf mich selbst zu achten und übe mich in meiner Intuition. Mein Experiment für dich: Vergleiche dich die nächsten Tage mit einer früheren Version von dir – oder auch mit einer zukünftigen Ausgabe, die du noch erleben wirst. Mache dir bewusst, wie das Alte (oder das Zukünftige) in dir schwingt und dich beeinflusst. Und füge gleichzeitig die kleinen Momente der Achtsamkeit ein, in denen du anerkennst, wie es dir gerade geht. Berichte uns von deinem Erleben. Herzliche Sonnengrüsse, Artemi ![]() Aus dem Erfahrungsschatz der Integralen Politik Schweiz von Gary Zemp, Gastbloger im MännerSymposium Schweiz gary.zemp@bluewin.ch Der Einfluss der Moderne Die Aufklärung lehrte den Menschen, nur seinen fünf Sinnen und seinem Verstand zu vertrauen. Das war der Beginn des Höhenflugs der Naturwissenschaften, die jedoch nur die Oberflächen der Dinge zu messen und zu beschreiben imstande sind. Die metaphysischen Erkenntnisse früherer, magisch-mythischer Zeitalter werden als nicht beweisbar abgelehnt. Der sich nun «modern» nennende Mensch lässt keine mythischen Erkenntnisse gelten. Damit wurde alles Spirituell-Geheimnisvolle aus dem Leben der Menschen entfernt. Dieses Zeitalter der «Moderne» dauert nun schon 400 Jahre. Die Grundhaltung der Moderne (sie entspricht der orangenen Bewusstseinsstufe) ist nach wie vor die bestimmende Kraft in der heutigen Gesellschaft. Der Einfluss der Postmoderne Vor hundert Jahren kamen die ersten Zweifel an der Umfassendheit dieser ausschliesslich durch die Sinne resp. durch kunstvoll konstruierte Messapparate, welche die menschlichen Sinne ersetzen, und mittels des Verstandes gemachten Erkenntnisse. Die Postmoderne begann das Licht der Welt zu erblicken. Sie ist unter anderem gekennzeichnet durch eine Aufwertung der bis dahin unterdrückten emotionalen Intelligenz. Diese Postmoderne (auch grünes Zeitalter genannt) sieht die offensichtlichen Mängel der ausschliesslich mentalen Betrachtungsweise der Welt und machte sich daran, die festgestellten Fehler zu korrigieren. Sie sucht also die Wahrheit immer aus der Perspektive des Mangels, resp. der Krankheit. So entstanden lokale und nationale Aktivitäts-Gruppierungen wie z.B. die grünen Parteien, aber auch globale Organisationen wie Greenpeace oder der WWF. Weil in der menschlichen Entwicklung keine Bewusstseinsstufe übersprungen werden kann, werden erst aus Erfahrung und Integration aus modernen Menschen postmoderne. Die spezifisch integralen Erkenntniswege 1. Die Visionierung der gesunden Fülle Dem im jetzt beginnenden integralen Zeitalter, dem die Farbe türkis zugeordnet wird, suchen die Menschen die Wahrheit, resp. die Lösungsansätze von Problemen in der Visionierung der gesunden Fülle des innerlichen (geistigen) und äusserlichen (körperlichen) individuellen und kollektiven, das heisst kulturellen und sozialen Lebens. Somit berücksichtigen sie alle möglichen Perspektiven. Ihr Handeln richten integrale Menschen auf diese Vision hin aus. 2. Der Einbezug der Intuition Zudem erkundet der integrale Mensch die Wahrheiten des Lebens nicht nur mit den selbstaktiven emotionalen und rationalen Intelligenzen, nein er klopft auch bei der erst auf seine Bitten hin sich äussernden Intuition an. Diese aber hat Zugang zum ganzen Wissen der Menschheit. Denn der Mensch trägt alle, auch die letzten Wahrheiten in sich. Kurz zusammengefasst heisst das: Auf der Suche nach einer umfassenden Problemlösung oder Wahrheit setzen integrale Menschen alle ihre lebensdienlichen Intelligenzen ein, die instinktiven, die emotionalen, die rationalen und ihre intuitiven Fähigkeiten. Sie anerkennen die Intuition als ihre umfassendste und wichtigste Intelligenz und überlassen ihr deswegen die Führung. 3. Das Ergebnis einer integralen Wahrheitssuche sind Einsichten, nicht Meinungen Das Ergebnis ist eine alle Perspektiven berücksichtigende Einsicht (eine Sicht in das EINE), die sich z.B. von den rein mentalen Erkenntnissen dadurch unterscheidet, dass sie nicht von Zweifeln begleitet ist. Eine Einsicht ist keine Meinung, die mit Argumenten ins Wanken gebracht werden kann. Darum weiss z.B. die Integrale Politik, dass sie Menschen nicht mit rationalen Argumenten überzeugen kann, sondern dass sie bei den Mitmenschen Aha-Reaktionen, also intuitiv erzeugte Einsichten hervorrufen muss. Das gelingt z.B. durch das Bewusstmachen der systemischen Zusammenhänge zwischen dem Lebensstil unserer Gesellschaft und der visionierten Lebensqualität. Der integrale Erkenntnisweg geht dabei vom Wissen aus, dass alles und jedes miteinander in Verbindung steht und zusammen eine Ganzheit bildet, die mehr ist als die Summe ihrer Teile. Wir freuen uns auf Deine Meinung und sind gespannt auf Kommentare. Herzlich Gary Zemp und Pablo Hess ![]() Verlassenheit ist eines der mächtigsten Gefühle. Menschen, die verlassen werden, können derart erschüttert sein, dass sie ihr Leben nicht mehr auf die Reihe bringen. Oft ist auch das Gefühl der Ablehnung anwesend: «So wie ich bin, bin ich nicht richtig». Diese Erkenntnis schmerzt zu tiefst. Ist dieser Satz noch eine tief eingegrabene Selbstdefinition aus der Kindheit, wird es noch schwieriger. Das Gefühl der Zugehörigkeit geht vollends verloren. Dass in der Verlassenheit jedoch auch eine Stärke liegt, ist in solchen Situationen kaum spürbar. In meiner Arbeit als Gestalt- und Paartherapeut treffe ich oft auf Situationen, in der die Verlassenheit wie ein Monster droht. In solchen Momenten ist das Gefühl noch nicht wirklich vorhanden. Bereits die aufkommende Ahnung des Gefühls, kann zu einer inneren Starre führen und beeinflusst Menschen in ihrem Verhalten, meist verbunden mit einem Rückzug aus dem Kontakt mit einem Gegenüber. Beim näheren Betrachten des Gefühls zeigt sich, dass die Verlassenheit angebunden ist an den vorausgehenden Zustand der Bezogenheit. Ohne die Erinnerung an das Verbundensein und die noch vorhandene Sehnsucht danach, kann das Gefühl für sich alleine nicht existieren. Damit ist es vor allem ein reaktives Gefühl. Jemand in uns träumt immer noch den Traum des Verbundenseins. Wenn wir es zulassen können, hier noch tiefer in die Verlassenheit einzusteigen, näheren wir uns der Einsamkeit. Ein neuer Gefühlsraum öffnet sich, der sich gänzlich anders anfühlt. Tief in der Einsamkeit verschwindet die Sehnsucht nach Bezogenheit und ein weiter, leerer Raum öffnet sich, dem Tode ähnlich. Während in der Verlassenheit der Körper noch mit Enge, Nervosität, sprunghaften Gedanken u.ä. reagiert (hauptsächliche Reaktionen des Sympathischen Nervensystems) tritt in der gefühlten Einsamkeit eine Wahrnehmung auf, die mit «nicht mehr im Körper existent» beschrieben werden könnte. Die inneren Mikrobewegungen werden kleiner, der Atem ist kaum noch spürbar, die Herzfrequenz sinkt (Dorsales Nervensystem). Treten hier Bilder vom Sterbebett auf, sind es Vorzeichen eines sich anbahnenden Friedens. Hier ist es unmöglich wieder zurück in den Zustand der Verbundenheit mit dem Alten zu kommen. Das Kämpfen um das Wegdrücken des Schmerzes, der den Zustand des Verlassenseins begleitet, ist weg. Etwas Körperliches oder Emotionales stirbt. Halten wir diesen Zustand lange genug aus und geben wir dem Körper die Gelegenheit, dass er sich von alleine neu ausrichten kann, übernehmen autonome Körperbewegungen die Führung. Eine zunächst zarte Glückseligkeit kann sich einstellen. Die Erfahrung mit diesem Prozess erlaubt eine neue Wahrnehmung der Welt. Der Mensch, der jetzt auf das Verlassensein schaut, ist nicht mehr der Mensch, der verlassen wurde. Hier beginnt der Aufstieg in eine neue Wirklichkeit, die zu einer neuen Freiheit des Lebens führt. Sind Menschen durch den Prozess der Verlassenheit gegangen, zur Einsamkeit durchgedrungen und haben der darin wohnenden Leere den Raum gegeben, wirkt die Organismische Selbstregulation. Automatisch sucht der ganze Organismus nach Möglichkeiten, das neue Bedürfnis zu befriedigen; das Monster verschwindet. Der Schrecken verliert seine Macht. Dieser Prozess findet sich in vielen Mythen beschrieben. Er wird auch als «der Abstieg in die Unterwelt», als «Tee trinken mit dem Teufel», in der Visionssuche als «Konfrontation mit dem Drachen» oder in der Heldenreise als «Die grosse Prüfung» beschrieben. Allen gemeinsam ist das Erreichen des Ortes, an dem das Kämpfen aufhört. Ein Ort, an dem der Mensch bereit ist zu sterben und sich einer inneren Führung überlässt (in den Mythen meist eine göttliche Führung, ein göttliches Potenzial). Uns interessiert, wie du Verlassenheit und Einsamkeit erlebst. Wie gehst du als Mann mit diesen Gefühlen um? Schreib uns einen Kommentar. herzlich Philipp Steinmann Ich kenne mich mit Buddhismus nicht aus, aber ich weiss, dass Buddha damals den Menschen Mitgefühl beibringen wollte. Und er tat es, indem er ihnen Aufgaben gab, wo sie das «Dienen» übten. Und das Dienen wurde definiert als eine Mischung aus Grosszügigkeit und Verzicht.
Wenn ich jetzt also ein Buddha-Lehrling wäre, dann müsste ich anderen Menschen etwas schenken (Grosszügigkeit), sodass es mich herausfordern würde (Verzicht). Mit Verzicht war also ein Schritt aus der Komfortzone gemeint, ein «Stretch», der gleichzeitig ein Bedürfnis oder Wunsch von jemand anderem erfüllt. Heute gibt es in den meisten Selbsthilfe-Büchern, -Seminaren, -Blogs etc. zahlreiche Kapitel übers Dienen. Es ist das Etwas-für-andere-tun und gleichzeitig ein Akt der Selbstliebe, denn Schenken lässt den Körper Oxytocin und Serotonin produzieren. Damit erzeugt es – neben unendlich vielen gesundheitlichen Vorteilen – ein Gefühl der Erfüllung, welches alleine durchs Erreichen gesteckter Ziele nie herbeigerufen werden kann. Damit entsteht bei mir ein Ideal von einem Leben, in dem ich glücklich bin, weil ich durchgehend im Dienst bin und damit 24/7 mich selbst und gleichzeitig andere beglücke. In der Theorie kenne ich dieses Konzept schon lange, aber wie sieht es mit der Praxis aus? Das Ergebnis folgender Selbststudie finde ich immer wieder ernüchternd: Ich setze mich hin und überlege, wie viele meiner wachen Stunden ich mit «dienenden» Tätigkeiten verbringe. Wieviele Stunden verbringe ich im Bewusstsein, dass das, was ich tue, jemand anderem etwas bringt? Leider immer wieder erschreckend wenig. Manchmal muss ich feststellen, dass ich z.B. im Beruf etwas mache, nur weil mein innerer Perfektionist noch zwei Stunden in etwas investieren will. Dabei wäre das Ergebnis für den Kunden schon lange erfüllend gewesen. Da diene ich einem Schattenanteil meines Egos und nicht dem eigentlichen Mitmenschen. Jetzt habe ich mich dabei ertappt, wie ich diesen Blog schreibe und dabei den Fokus darauf habe, ihn pünktlich publizieren zu können. Ist das wichtig? Hast du was davon, wenn ich damit pünktlich bin? Habe ich was davon? Diene ich hier meinem eigenen Selbstbild von Zuverlässigkeit oder dem Leser? Wie geht es dir damit? Bist du ein erfüllter Vollzeit-Diener oder auch noch ein Lehrling? mit Herz, Artemi Politisch interessiert war ich schon immer und eine „grosse Röhre führen“ konnte ich auch. Aber aktiv in einem Amt zu politisieren war nie mein Ding – bis ich 2019 von der Integralen Politik Zürich angefragt wurde, für den Nationalrat zu kandidieren. Das hat vieles verändert und einiges auf den Kopf gestellt. Plötzlich sollte und wollte ich zu aktuellen Themen mehr wissen, Stellung beziehen und Einfluss nehmen. Wenn ich mich vorher eher Lustig darüber machte, was „die in Bern“ alles zu bereden hätten, ja, vor allem Reden und kaum was Tun. Wie ich mich über all die „unlogischen“ Entscheide geärgert, darüber geschimpft und mich dabei sehr ohnmächtig gefühlt hatte. Das war plötzlich ganz anders. Obwohl nie viel mehr als ein Achtungserfolg bei den Wahlen in Reichweite schien, konnte ich mir vorstellen, wie ich integrale Politik nach Bern bringen würde. In meiner Fantasie fand ich mich mal in provokativen, mal in verspielten aber auch tiefschürfenden Debatten mit gestandenen Politiker_innen, vor allem aber Politikern. In der Männerpolitik sehe ich das grösste Entwicklungspotential. Nach den Wahlen im November 2019 wurde es ruhiger. Zeit zum Reflektieren: „was ist es denn wirklich, was mich reizt – und vor allem was ist es, wo ich einen substanziellen Beitrag leisten kann.“ Das Wahlspiel zeigte deutlich die Stärken und Schwächen der Integralen Politik Schweiz. Hier kann ich meine Erfahrung einbringen, Potentiale erkennen mit Motivation und Schattenarbeit, strategisch fokussieren und Klarheit in der Ausrichtung anstreben. So hat sich die politische Arbeit mehr nach innen gerichtet. Corona war dann der zweite Paukenschlag, der mich aus meiner Teilnahmslosigkeit heraus katapultierte. Ich war so erschüttert, wie einmal mehr, aus einem absolut natürlichen Erreger, der wie die meisten andern Vieren zu unserem Leben gehört, ein Schreckensgespenst gemacht wurde, das es mit allen Mitteln zu bekämpfen und zu besiegen galt. Auf einmal herrschte Krieg und ich verstand nicht warum. Nach den eindrücklichen Erfahrungen der letzten Jahre mit AIDS, BSE, SARS, Vogelgrippe (H5N1), Schweinegrippe und nun Corona hätte ich mir ein professionelleres Vorgehen der Wissenschaft und der Politik gewünscht. Einmal mehr wurden Horrorszenarien mit Millionen von Toten prognostiziert, die dann still und heimlich ins Schweigen entkamen und im Grundton von „Glück gehabt“ ganz untergingen. Corona spielte da von Anfang an in einer andern Liga mit gigantischen Kollateralschäden. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine vergleichsweise homogene Reaktion auf die vermeintliche Bedrohung durch COVID 19. Obwohl alle Zahlen die Prognostiker Lügen strafen, schafft Corona es, die ganze Welt still zu legen. Das ist der saisonalen Grippe nie gelungen, obwohl mehr Menschen davon infiziert, erkrankt und daran gestorben sind. Bei mir hat das eine Wut ausgelöst und auch eine Angst: „was wird hier mit uns gespielt?“ Obwohl ich auch nicht sagen konnte, wie sich das Virus entwickeln würde, sagte mir mein Bauchgefühl, das hier ganz viel Fragen offen waren. In einer schlaflosen Nacht erwachte der Plan, die demokratischen Möglichkeiten der Schweiz zu nutzen und zu versuchen politisch Einfluss zu nehmen. Die Petition war geboren. Es folgten Formulierungen, Vergleichen, Korrektur lesen, alles in einem Tag und schon war die Petition online. Bereits nach zwei Tagen hatten 1'000, nach 4 Tagen 5'000 Menschen unterschrieben. Ich war begeistert. Was danach kam war Knochenarbeit. Ich hatte die Folgen total unterschätzt. Hunderte von e-Mails wollten gelesen und beantwortet sein, fast so viele Links zu noch mehr Videos und Berichten. Ich musste mich neu ausrichten und einiges weglassen. Wesentlich war und ist für mich die Wirksamkeit der Petition. So kamen Offene Briefe an die Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga dazu, dann immer mehr Netzwerke mit gleichgesinnten Menschen (was natürlich die Mailflut nochmals potenzierte) und schliesslich die Mahnwachen. Heute kann ich sagen, dass sich der Aufwand lohnt. Ich habe unglaublich viel gelernt und bin stolz auf tausende von Schweizer_innen, die für unsere Grundrechte, eine glaubwürdige und transparente Kommunikation, eine evidente, unabhängige Datenerfassung und Auswertung auf die Strasse gehen. Trotz wachsender Repression durch die Polizei wächst der Widerstand gegen die unverhältnismässigen Beschlüsse, die Einschränkungen der politischen und sozialen Grundrechte und die unglaubwürdige, einseitige Berichterstattung durch die offiziellen Medien des Landes. Dabei sind die vielen hundert Mails von dankbaren Unterzeichner_innen eine grosse Motivation und Freude. Erstaunt hat mich immer wieder, wie gutgläubig der Grossteil der Bevölkerung ist, obwohl die Zahlen die heraufbeschworene Gefahr eindeutig widerlegen. Für mich wird deutlich erkennbar, dass unser System sehr anfällig ist, auf komplexe Herausforderungen und auf diese eher irrational und mit tief verwurzelten Glaubenssätzen reagiert. Die Fähigkeiten, über die eigene Vorstellung hinaus mit Fachleuten zusammenzuarbeiten, mögliche Fehler einzugestehen, nicht der eigenen Position, sondern der Sache dienend, vermisse ich grossmehrheitlich. So ist es auch schwer, in einen konstruktiven Dialog zu treten, da ein möglicher Irrtum oder Fehler für den Politiker bereits existenzbedrohend sein kann. In solchen Krisen öffnet die Integrale Politik ein innovatives Tor für einen Kulturwandel in der Politik, der Wissenschaft und der Wirtschaft. Sinnvolle Kooperationen einzugehen und integrale Entscheidungen (mit Bauch, Herz und Verstand) zu treffen, sind dann plötzlich möglich. Auf komplexen Herausforderungen nicht mit alten, begrenzenden Konzepten zu reagieren, sondern durch die Integralisierungsmethode (siehe Link) holistische und nachhaltige Lösungen zu finden, ist ein Bedürfnis (und eine Not-Wendigkeit) der heutigen Zeit. Eine grosse Chance für den Wandel sehe ich durch die kollektive Betroffenheit durch das EINE Thema auf der ganzen Welt. Die Verbindung die dadurch entsteht, kann einen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gesellschaftswandel möglich machen, von dem wir vor der Krise nicht zu träumen gewagt hätten. Dafür setze ich mich ein, nicht um Fehler zu suchen, sondern die Möglichkeiten zu erkennen. Wie Winston Churchill mal gesagt haben soll: „Don't waste a good crisis!“ „Verschwende nie eine gute Krise!“ In diesem Sinne – frohes Politisieren für eine bessere Welt. Ich freue mich auf Deine Meinung. Pablo Hess ![]() Hast du dich auch schon gefragt, ob du ein Kerl bist? Unlängst bin ich dem «Yoga für Kerle» begegnet. Das hat mich augenblicklich angesprochen. Da wurde etwas in mir lebendig. Wäre es «Yoga für Männer» gewesen, hätten meine Vorstellung den Begriff gleich gesetzt mit Schwangerschaftsyoga oder Hormonyoga. Nein, das ist nicht mein Ding. Doch wenn Kerle Yoga machen... das ist schon etwas anderes. Denn ein Kerl ist etwas anderes als ein Mann. Dass du ein Mann bist, lässt sich unter anderem an deinem Penis erkennen, an deinem Gang, an deiner Ausstrahlung und anderen mehr den männlichen zugeordneten Attributen.Doch was ist ein Kerl? Ich bin auf die Suche nach dem Kerl in mir gegangen. Kerle sind die unflätige Seite des Mannes. Ein Kerl ist der Teil des Mannes, der seine eigenen Werte lebt. Kerl hat Spass daran hat, sein Ding zu tun ohne nach links und rechts zu schauen. Kerl ist frech, heldenhaft und überschreitet manchmal gesellschaftliche und kulturelle Grenzen. Ja, Kerl sein bedingt geradezu die Nähe zum Ungehorsam, die Nähe zum Gesetzlosen. Doch anders als ein krimineller Mann ist das Überschreiten der Grenzen ein Akt der heroischen Selbstdefinition. Für Kerl ist es wichtig vor und hinter der Grenze zu leben und immer wieder hin und her zu wechseln. Wäre ich Kerl, wenn ich nur nach den Konventionen der Gesellschaft leben würde oder ganz ohne? Damit ist Kerl auch ein Grenzgänger. Auf der einen Seite die Welt der Anpassung, der Normen, auf der anderen Seite das Wilde, die Nonkonformität. Doch anders als der Rücksichtlose, der Narzisst liegt Kerl der Schalk auf den Lippen, wenn er über die Grenze geht. Eine gewisse Portion Distanz zu sich selber – ein Lächeln über sich selber. Der entwickelte Kerl handelt nicht aus Trotz. Das wäre der kindliche Teil des Mannes. Für Kerl ist es auch nicht wichtig, dass er von Nicht-Kerlen gesehen wird. Das braucht der narzisstische Teil des Mannes. Doch für Kerl ist es wichtig von anderen Kerlen gesehen zu werden. Ohne andere Kerle hat er es schwer. Denn das Anderssein ist nur zu ertragen in der Gemeinschaft, nicht in der Isolation. Darum geht Kerl ins Yoga für Kerle oder setzt sich auf sein Motorrad. Kerl sucht auch die Frauen und sie suchen ihn. Er weiss um seine Anziehungskraft, wenn er «ein ganzer Kerl» ist. Kerl ist toll, lebendig..., doch so ganz kann man sich nicht auf ihn verlassen. Doch gerade das lockt die Frauen - das Spiel mit dem frechen Mann. Frauen lieben Kerl. Manchmal so sehr, dass sie ihn finanziell an sich binden. Doch wenn eine Beziehung tiefer geht und essenzielle Gefühle an die Reihe kommen, wird der entwickelte Kerl innehalten und mit seinem inneren Mann sprechen. Dann ist Kerl nicht gefragt. Ein Kerl ist nicht familienfähig. Er garantiert keine Sicherheit. Wenn Kerl den Kontakt zu sich selber verliert, kann es sein, dass Kerl in seiner eigenen Selbstverliebtheit verloren geht. Dann kann er zum Chauvinisten mit einem übersteigertem Männlichkeitsgefühl werden. Dann hat es Kerl schwierig wieder auf die andere Seite der Grenze zu kommen. Dann bleibt Kerl verloren in seiner Männlichkeit und altert allein. Kerl steht leicht selbstironisch über den Dingen und meint damit, dass er über seinen Gefühlen steht (oder er bestätigt sich dies zumindest, meist mehrmals am Tag). Kerl ist nicht der Mann, der die Last des Ernährers trägt, der Firmen und Mitarbeitende führt, der Projekte initiiert und die Welt enkelgerecht gestaltet. Doch Kerl kann Mann unterstützen, immer wieder mal seine persönliche Grenze zu überschreiten um mit ungewohnten, frechen, unkonditionierten Denk- und Verhaltensweisen zu spielen. Und warum geht Kerl ins «Yoga für Kerle»? Weil Kerl mit anderen Kerlen damit in eine Frauendomaine eindringt und das ist frech.... Uns interessiert wie DU den Kerl in dir erlebst? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar Herzliche Grüsse Philipp ![]()
Trotz allem: Wir lieben Wunder – was wird wohl aus der Krise aufsteigen?
Nachdem der Bundesrat am Donnerstag entschieden hat, das Versammlungsverbot erst ab 8. Juni zu lockern, sieht es ungünstig aus für die Durchführung des Symposiums im Mai. Da auch die Villa Unspunnen als Seminarhaus definitiv nicht zur Verfügung steht, müssen wir das Symposium für den Mai absagen. Wir bedauern das sehr. Dieser Entscheid erfüllt uns mit Trauer – und auch etwas Wut. So spüren wir auch eine Kraft und den Wunsch, Männer zusammen zu bringen. Wir sind der Überzeugung, dass es gerade jetzt wichtig ist, dass Männer zusammen kommen. Mit den Frauen vom FrauenSymposium suchen wir momentan nach Alternativen, neue Daten, neue Orte, neue Formen, neue Wunder. Es ist nach wie vor unsere Absicht, dieses Jahr ein Symposium durchzuführen. Auch unser Leitgedanke bleibt, war er doch nie so aktuell, Männer verändern die Welt – wenn nicht im Mai, dann später. Alle angemeldeten Männer informieren wir am nächsten Mittwoch persönlich über die weiteren Schritte. Bis dahin bitten wir dich, das Wunder des Phönix mitzutragen. Schau Dir dazu das Interview von Pablo mit Mirjam an. Es wurde gerade zu Beginn der Corona-Krise aufgenommen und beschreibt bereits eine Vision, wie wir alle die Krise nutzen für das installieren eines neuen Paradigmas in Medizin, Politik und Wirtschaft. „The time to be happy is now – the place to be happy is here – the way to be happy is to make others so” (Robert G. Ingersoll) Herzliche Grüsse Pablo PS: meine Petition läuft noch einige Tage. Mit diesem Link geht’s zur Petition. ![]() Seit Jahren habe ich damit gekämpft, dass ich morgens nicht aufstehen konnte. Bei dringenden Terminen, wie Zahnarzt – ja, das geht. Für Dinge, die mir wichtig sind, z.B. Yoga oder ein Morgen-Spaziergang – keine Chance. Ich liebe die morgendliche Stimmung. Ich liebe das Gefühl, dem Tag voraus zu sein, weil alle noch schlafen und ich schon wach bin. Und ich habe alles probiert: die verschiedensten Arten von Weckern, früher ins Bett gehen, vor dem Schlaf essen oder nicht essen, trinken oder nicht trinken, mir beim Einschlafen einreden, dass ich genug Schlaf haben werde. Nichts funktioniert Letzte Woche entschied ich mich, dieses Thema anzugehen und habe mit einem meiner Coaches darüber gesprochen. Dann haben wir uns 20 Minuten Zeit dafür genommen, in die Vergangenheit zu reisen, und mental die Blockade aufzulösen. Seitdem stehe ich wieder täglich um 7 auf! Einfach so. Und ich kann's kaum erwarten, am morgen früh aufzuspringen und rauszugehen. Unglaublich, nicht? Eigentlich nicht. Der Schlüssel für fast alle Türen im Leben, die geschlossen zu sein scheinen, liegt für mich in der Manipulation meiner eigenen Vergangenheit. Der Prozess ist simpel: Für den Einstieg braucht es drei Fragen, die den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Problem (Ich hab' kein Bock zum Aufstehen) und einer früheren Erinnerung (z.B. in der Schulzeit früh aufstehen müssen) herstellt:
Ab hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Erinnerung zu verändern (siehe unten). Ich empfehle jedem und jeder, mindestens eine Methode gelernt zu haben, um solche Geschichten auflösen zu können. Mir hat es in meinem Leben schon so oft geholfen, um nicht meine eigenen Erinnerungen zu reproduzieren und stattdessen mich auf meine Ziele und Wünsche fokussieren zu können. Wenn du Inspiration brauchst, um Heilmethoden zu lernen, hier eine kleine Liste meiner Favourites: The Work by Katie Byron, Memory Flipping, Possibility Management, Emotional Freedom Technique, Quantum Healing, Completion Process by Teal Swan oder alles was es sonst noch gibt unter den Begriffen Integration, Prozessarbeit, Schattenarbeit oder schamanische Heilarbeit. Welche Methode nutzt du, um Erinnerungen zu heilen? Lass es mich wissen unten in den Kommentaren. Fröhliche Selbstveränderung! <3 Und besinnliche Osterzeit. Artemi P.S. Wir sind weiterhin positiv! Das MännerSymposium – und auch das FrauenSymposium – rechnet damit, dass wir am 8.–10. Mai uns, wie geplant, treffen können. Die Massnahmen des Bundes sollen ab dem 26. stufenweise gelockert werden. Das ist noch nicht ganz grünes Licht, aber zumindest schon mal Orange. Wir sind ready. 8-) ![]() Corona macht zwei Dinge gleichzeitig: Er setzt Männer unter Druck und sie setzen sich selber unter Druck. Verschiedenste Männer- und Frauenorganisationen weisen aktuell auf die Zunahme von häuslicher Gewalt hin (die nicht nur zwingend von Männern ausgeübt wird). Wie können wir Männer mit ihren Aggressionen und Kampfmustern umgehen und dies besonders jetzt, wenn es eng sein kann? Vielleicht gehörst du zu den Männern, die mit dem Lesen eigener Körpersignale vertraut sind, die ihre eigenen Stimmungen kennen und wissen, wie sie sich regulieren können. Doch Corona kann Männer in die Enge treiben, wenn bekannte Selbstregulierungsmöglichkeiten nicht mehr greifen: wenn Meditation, Yoga und Atemübungen nicht dein Ding sind und Spaziergänge dich langweilen. Denn solange Männer mit «Müssen» verhängt sind, bleibt es eng. Der adrett gestylte Mann, Notebook unter dem Arm, sauber frisierter Bart und im Hintergrund die cool eingerichtete Wohnung oder das Siegerlächeln mit Daumen hoch – in jedem Flyer, jeder Zeitung und Onlineerzeugnis vermitteln uns solche Fotos das Bild vom erfolgreichen Mann. Selbst langweilige Krankenkassenmagazine und sogar Inserate im Ernst-Magazin brillieren mit dem erfolgreichen Typ und den gibt es in allen möglichen Variationen – mit oder ohne Bart, Anzug, Auto, Fitnessstudio oder in der Kinderbetreuung. Das Bild für sich allein genommen wäre ja kein Problem, wenn es nicht diese unterschwellige Botschaft in sich tragen würde «So musst du als Mann sein». Und trotz intensivster Arbeit am eigenen Männerbild in den letzten Jahren, trotz Männergruppen und MännerSymposien: Wir Männer sind nicht frei von patriarchalen Prägungen. Es ruft still und heimlich die Sehnsucht nach dem Sixpack, nach dem Kerl, den die Frauen wollen, nach dem Gewinner, der es geschafft hat. Und selbst «Softies», «Spiris» und «Bewusste» sind nicht ohne Prägungen, spätestens in der sexuellen Fantasie erscheint der Gewinner. Das scheint im Mann eingebaut zu sein, oft selber nicht akzeptiert und trotzdem schafft es Erwartungen – unmerklich, unausgesprochen. Wie können wir Männer aus dieser dysfunktionalen Prägung aussteigen? Dass Veränderungen angesagt sind, ist mittlerweile jedem Mann klar. Doch zu allererst schaffen sie Angst. Denn Veränderung heisst, dass Mann die Komfortzone verlässt und nicht zwingend sind die erhofften Veränderungen auch Verbesserungen. Scheitern, Scham, Unsicherheit und Unwissenheit sind die ersten Stationen, denen Mann ausserhalb der Komfortzone begegnet. Das gibt - trotz kognitivem Verständnis - inneren Widerstand und das Aufgeben von heteromännlichen Privilegien erschwert zusätzlich Veränderungsprozesse. Doch Angst ist Stress und Stress verlangt innerlich nach Selbstregulation, sprich nach Sicherheit. Veränderungen geschehen am besten Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist, der eigenen Angst und Unsicherheit zu begegnen und zwar persönlich - nicht intellektualisierend und nicht erklärend, sondern sich betroffen fühlen, sich verletzlich fühlen, sich unsicher fühlen und nicht wissen, wie das Problem zu lösen ist. Diese Gefühlszustände, ausserhalb des Mainstream-Männerbildes, sind in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Dass Männer in Corona-Zeiten unter Druck geraten, hat viel mit Festhalten am Erfolgreich sein zu tun. Denn Probleme erfolgreich lösen zu müssen, sei es in der eigenen Gefühlswelt oder in äusseren Strukturen, stresst. Was du dagegen tun kannst? Anerkenne, dass du unter Druck bist und sprich über dich, über deine Grenzen und über den manchmal misslingenden Versuch deine Probleme zu lösen. Und erlaube dir, das Unmögliche unmöglich zu belassen. Gerade jetzt brauchen Männer andere Männer, die sich nicht am Erfolgsmodell orientieren, sondern am gefühlten, körpermenschlichen Mann. In den letzten Tagen habe ich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft erlebt, unter welchen Druck Menschen in Quarantäne geraten können. Das hat mich bewogen, diese Sätze zu schreiben und auch auf das Merkblatt von männer.ch aufmerksam zu machen: Corona-Krise: Survival-Kit für Männer unter Druck! Mit diesem Link kannst du das Merkblatt herunterladen. Herzlich Philipp Steinmann PS: Ausserdem empfehlen wir die Petition von Pablo, mit der er die Bundespräsidentin um Evidenz, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit in der Corona-Krise ersucht. Mit diesem Link geht’s zur Petition. ![]() Eine integrale Sicht auf die Auswirkungen durch die Ausrufung der Corona Pandemie Zuerst zur Frage, ob das MännerSymposium am 8. – 10. Mai stattfindet oder nicht. Wir sind sehr optimistisch, dass wir im April aufatmen und den Coronavirus als einschneidendes Ereignis in unserem Leben integrieren und verdauen dürfen. Wir möchten das MännerSymposium nutzen um zu lernen auf solche und ähnliche Herausforderungen adäquat eingehen zu können. Es wird nicht die letzte, weltbewegende Welle sein die uns trifft. In den Medien und den schulmedizinischen Fachkreisen, auch von der Politik hören wir eine sehr homogene Sicht auf die Bedrohung und die notwendigen Massnahmen. Wenn wir jedoch im Internet surfen wird die Meinung darüber sehr kontrovers. Hier klaffen die Szenarien auseinander von einer absoluten Verleugnung der Existenz von Viren bis hin zum Killervirus, der die Menschheit dahinrafft. Woran kann ich mich noch orientieren und welche Quelle ist glaubwürdig? Eine integrale Sicht auf die globale Krise wäre nicht integral, wenn sie eine pauschale Antwort und ein Rezept dafür hätte. In meiner persönlichen Konfrontation mit dem Thema bin ich durch ein Wechselbad der Gefühle, was denn nun wahr, missverstanden, verdreht, manipuliert oder ganz einfach unwissend sein könnte. Orientierung fand ich in der Stille und in mir selbst. Die Fragen sind zu komplex und zu sehr abhängig von verschiedensten Faktoren. So kann ich hier ein paar Gedanken teilen, die wiederum Dich zum Denken anregen können. Wenn der Schattenanteil der Angst die Kontrolle übernimmt ... ... eigentlich ist die Angst doch ein Gefühl das mich aufweckt, kritisch macht, Grenzen und Bedrohungen erkennen und gut einschätzen lässt um intelligent darauf zu reagieren. Wenn ich mich verstecke, Augen und Ohren verschliesse, mich nicht mehr wahrnehme, ist dies der Schattenanteil meiner Angst. Durch das Ausmass der Bedrohung hat offensichtlich ein grosser Teil der Bevölkerung diesen gesunden Bezug zur Angst verloren. Die Meinung weniger Virologen und eine nicht validierte Messmethode hat die Welt in Angst und Schrecken gestürzt. Die daraus resultierenden Massnahmen haben die Wirtschaft und das Sozialleben fast zum erliegen gebracht. Sind diese Massnahmen nun unsere Rettung oder eine totale Überreaktion? Die moderne Psychologie und Hirnforschung lehrt uns, dass unser Unterbewusstsein, also unsere Prägungen und Konditionierungen zu 90% der Entscheidungen und Sichtweisen bestimmen, wie wir auf Krisen wie Corona reagieren. So sind die Einschätzungen und Anordnungen der Behörden und die Reaktion der Bevölkerung zu einem grossen Teil der Spiegel unseres Unterbewusstseins. Wir projizieren also unsere Glaubenssätze auf äussere Ereignisse. Wenn ich dieses Wissen in Betracht ziehe, streite ich nicht mehr darüber, wer recht hat und wer falsch liegt, sondern wundere mich höchstens über die verschiedensten Reaktionen aus der Gesellschaft. Was mir als integraler Politiker und ganzheitlich denkender und fühlender Mensch absolut fehlt, ist ein ernsthafter Diskurs über die widersprüchlichen Thesen von Ursache und Wirkung eines Corona Virus. Da gibt es unglaublich spannende Vorträge von tollen Medizinern, Biologen und Virologen. Was mir als Heilpraktiker auch fehlt in den Medien, ist die Information wie ich mein Immunsystem mit einfachen Anwendungen stärken kann. Was ich sicher weiss, ist dass Quarantäne, psychischer Stress, wie auch ständige Bestrahlung durch Handy und PC weil ich überall News verfolge, mein Immunsystem enorm belasten. Deshalb hier einige Tipps für Deine Gesundheit, ganz unabhängig von Deiner persönlichen Meinung zu Corona. Eine ansteckende Gesundheit Die gute Nachricht: in einem gesunden Menschen finden schädigende Viren keine Nistplätze. Wir können unsere Gesundheit mit einfachen Mitteln stärken, auch ältere Menschen. Körperliche Unterstützungen:
Geistige Unterstützung:
Seelische Unterstützung:
Du siehst, Du kannst einiges tun. Sag's weiter und Hilf Deinen Nachbarn wenn sie Hilfe brauchen. Wer weiss, vielleicht ist Corona der Beginn einer ansteckenden Gesundheit! Herzlich Pablo PS: Pablo ist Mitglied der Integrale Politik Schweiz ![]() Im Februar schloss ich den einjährigen Lehrgang für geschlechterreflektierte Männer-, Väter- und Bubenarbeit ab. Ein Thema darin war die Geschlechtervielfalt. Unser Dozent Hannes Rudolph fand einen kompetenten und sehr einfühlsamen Weg, uns die Komplexität und Reichhaltigkeit der männ(sch)lichen Sexualität näher zu bringen. Eindrücklich war für mich vor allem wie stark Unwissenheit in der Begegnung und Beziehung mit Menschen wirkt. Je mehr ich über Menschen mit anderer sexueller Orientierung weiss, desto entspannter kann ich ihnen begegnen. Wie fühlt sich ein Mann, der im Körper einer Frau geboren wurde? Wenn ich mich nicht einfühlen kann oder nicht damit auseinandersetze, tendiere ich dazu dieses Phänomen als Pathologie oder Missbildung zu schubladisieren. So wurde mir beim Thema Geschlechtervielfalt deutlich bewusst, wie wichtig der Dialog zwischen unterschiedlichen Lebensplänen, Orientierungen, Voraussetzungen, Werten und Auffassungen ist. Erst wenn ich das „Andere“ sehen und Wahr-nehmen kann, schaffe ich die Grundlagen für Verständnis und Respekt. Wenn ich die aktuelle Corona-Hysterie beobachte, zweifle ich an der Fähigkeit des Homo Sapiens adäquat auf Herausforderungen reagieren zu können. Aus Angst und Unwissenheit reagiert ein grosser Teil der Menschen mit Abschottung, Isolation und Ausgrenzung, genau so wie wir das mit Randgruppen machen, die wir nicht kennen. Massnahmen die in China, danach in Italien und jetzt im Tessin und der ganzen Schweiz angeordnet werden schüren die Angst vor einem bösartigen Virus und bewirken genau das Gegenteil von Gesundheit. Dabei ist die Angst per se nichts Negatives. Sie führt zu mehr Wachheit, Klarheit im Verstand und kritischer Einschätzung der Bedrohung. Der Schattenanteil der Angst führt jedoch zu Lähmung und zur Übergabe der Verantwortung an andere. Seit fast 30 Jahren bin ich Therapeut und Heilpraktiker. Als Vater von drei gesunden Kindern, die alle nicht geimpft wurden, habe ich die besten Erfahrungen mit natürlicher Immunisierung und einer verantwortungsbewussten, gesunden Lebensführung gemacht. Weder Viren noch Bakterien sind Feinde des Menschen. Im Gegenteil, ohne sie würden wir sterben. Das Vertrauen in die natürlichen Fähigkeiten des Menschen habe ich durch tolle Lehrer_innen und eigene Erfahrungen erworben. Wie können wir also Vertrauen stärken wenn Wissen und eigene Erfahrungen fehlen? Vielleicht funktioniert Vertrauen nicht „wenn – dann“ sondern ist ein Bonus, den ich ins Leben vorschiesse. Was hat das mit dem Thema zu tun? Können sich hetero-Männer auch gern haben? Wenn wir uns Vertrauen schenken, gibt es keinen Grund, sich nicht zu mögen und einzulassen, auch wenn da gegensätzliche Ansichten und Meinungen sind. Wir erleben das eindrücklich in unserem Team, welches das MännerSymposium organisiert. Dieses wohlwollende, kreative Zusammenarbeiten, aus verschiedenen Blickwinkeln Probleme betrachten, Unterschiede einladen statt ausgrenzen, das macht grosse Freude und bereichert den Forschungsraum des MännerSymposiums. Oft fühlt sich diese Zusammenarbeit wie ein Geschenk an, vielleicht weil wir es schon oft anders erlebt haben. Eine der Visionen des MännerSymposiums ist es, durch die Vernetzung auf dieser Plattform den Wandel in der (Männer-)Welt zu unterstützen. Den Wandel vor allem im Bewusstsein über den Zustand des Planeten und den Einfluss, den wir Menschen auf diesen Zustand haben. Wenn dieses Bewusstsein verbunden ist mit empathischer Beteiligung, werden Männer aktiv aus einer intrinsischen Motivation heraus und verändern dadurch die Welt, womit wir beim Thema unseres diesjährigen Symposiums angekommen sind. Darauf bauen wir und freuen uns auf die Männer und auf die Begegnung mit den Frauen, wo wir uns gern haben können, ganz egal in welcher Couleur wir unterwegs sind. Ich bin gespannt, Dich und „Deine Welt“ kennen zu lernen. Vöu Grüess Pablo |