Der Widerstand gegen Missstände sollte also eine Sinn-Volle Alternative beinhalten wie z.B. Tänze des universellen Friedens in Kriegsgebieten zur Versöhnung traumatisierter Kriegsopfer oder das Wieder-Aufforsten von verwahrlosten und ausgelaugten Böden durch Permakultur oder alters durchmischte Wohn- und Lebensprojekte für isolierte und vereinsamte alte Menschen oder interkulturelle Kulinarien (Ess-Feste) für eine Verständigung mit Flüchtlingen und ausländische Mitmenschen oder Kooperationen von Klein- und Mittelunternehmen anstatt sich durch Konkurrenz gegenseitig zu schaden u.v.m.
Gut möglich das du Männer mit spannenden Alternativideen auf dem MännerSymposium-Schweiz.ch antriffst. Herzlich Pablo
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Marc Zuckerberg hat in seiner Harvard-Rede 2017 dafür plädiert, dass die neue Generation, insbesondere deren Unternehmer*innen, sich mehr dafür einsetzen, Experimentierräume zu kreieren. Er hat von der Millenial-Generation gesprochen (wovon ich ein ultra-klassisches Beispiel bin, und er anscheinend auch) und gemeint «Sinnsuche? Finden wir langweilig. Was uns interessiert ist, Fehler machen zu dürfen, um Neues zu entwickeln.» Ich weiss nicht, ob sich das auf eine ganze Generation ausdehnen lässt, aber mich hat es berührt.
Es ist logisch, dass sich heutzutage alle nach etwas Neuem sehnen. Alles ist im Umbruch und vom Alten funktioniert das Meiste nicht mehr. Es ist auch logisch, dass nichts Neues entstehen kann, wenn «Fehler machen» nicht erlaubt ist. Denn alles Neue entsteht, wenn man auf unbekanntem Terrain etwas riskiert. Ich selber frage mich, wieso ich «Fehler machen ist OK» immer noch als eine äusserst seltene Einstellung halte und noch nicht so warm damit geworden bin. Heute kamen mir zwei Antworten auf diese Frage. Erstens geht es um das Umfeld und zweitens um unbewusste Anteile in mir. Mit dem Umfeld meine ich folgendes: Es gibt, wenn auch wenige, Menschen, in deren Nähe fühle ich mich frei. Sie strahlen dieses «Fehler machen ist OK» mehr aus als andere und ohne, dass sie mir aktiv etwas beibringen wollen, kann ich mich in ihrer Nähe in diesem Feld bewegen und es überträgt sich automatisch auf mich. Und wenn ich dieses Feld mehr in mir aufbaue und aufrechterhalten kann, überträgt sich das auch auf andere. Es ist ein Kollektiv-Ding: Wir machen es idealerweise einander leicht, Fehler zuzugeben, Fehler positiv anzuschauen, Fehler nicht mehr als Fehler anzusehen, und immer mehr zu experimentieren und freier zu leben. Das Fehler-machen-dürfen geht mit dem Freies-Leben-leben Hand in Hand. Und damit kommen wir zu den unbewussten Anteilen: Die Studie mit den «5 Biggest Regrets» (5 Dinge, die ich am meisten bereue) kenne ich seit Jahren. Die Nummer-Eins auf der Liste von Dingen, die Menschen am Sterbebett bedauern ist, nicht sein eigenes Leben gelebt zu haben. Jedes Mal, wenn diese Studie zitiert wird, denke ich mir «Oh ja, stimmt… Ich sollte mehr mein eigenes Leben leben und mir weniger dreinreden lassen.» (von anderen, von Stimmen in meinem Kopf, von dem was ich denke was meine Eltern über mich denken, von der «Gesellschaft» etc.) und dann – passiert gar nichts. Dieses «Oh ja, jetzt tue ich es aber wirklich.» kommt mir vor wie ein schaler Neujahresvorsatz. Und was ich von Neujahresvorsätzen gelernt habe, lässt sich auch auf den Vorsatz «mehr eigenes Leben leben» oder «Fehler machen dürfen» übertragen. Es reicht NICHT, wenn der bewusste Teil von mir (den ich so liebevoll «Ich» nenne), sich entscheidet, sein eigenes Leben zu leben. Der hat das sowieso schon entschieden. Dieser Teil von mir ist zwar stimmberechtigt, aber leider nur einer von vielen… Und die Stimmenmehrheit kommt von den unbewussten Anteilen, die damit nicht einverstanden sind. Es sind Teile von mir, die sich angewöhnt haben Dinge zu denken wie «frei sein ist gefährlich», «Fehler machen ist nicht OK», «wer Fehler macht, wird ausgelacht», «wer Fehler macht, ist inkompetent», «wer Fehler macht, ist unverlässlich», «wer sein eigenes Leben lebt, muss einsam sein», diese Liste könnte unendlich weiter gehen… Mit anderen Worten: ich bin zu einem Prozent entschlossen, Fehler machen zu dürfen und mein eigenes Leben zu entwickeln und 99% ungeübt, mit Freiheit umzugehen oder mit Fehlern OK zu sein. Eine Freundin von mir – wir nennen sie jetzt Monika – macht Improvisationstheater und hat mir dazu eine Geschichte erzählt, die mich berührt hat. Sie zeigt, dass Frei-Sein geübt werden kann. Monika und Martin haben eine Krimi-Szene gespielt. Martin hat damit begonnen, den Tatort zu erklären: Es gab einen Mord und die Leiche liegt noch da. Monika kam auf die Bühne und begann, eine Kommissarin zu spielen. Dabei hat sie vergessen, wohin Martin vorhin mit dem Finger gezeigt hatte, wo die Leiche liegen würde. Sie ist während ihrem Auftritt aus der Sicht der Zuschauer (die sich nach wie vor erinnern, wo die Leiche liegt) ein paar Mal über die Leiche darüber gelaufen. Das war nicht beabsichtigt, von daher «ein Fehler». Die Theaterleiterin meinte zu Monika «Du weisst, dass du gerade über die Leiche gelatscht bist?» Monika zuckte zusammen und dachte «oh shit…», aber die Leiterin meinte «Das ist Super. Du definierst den Charakter, den du spielst. Du bist wohl eine alte Kommissarin, die nicht mehr so gut sieht, Dinge vergisst und gelegentlich über Leichen stolpert. Du hast gerade eine skurrile Rolle kreiert.» Eine Grundregel im Improtheater ist, grundsätzlich immer ein «Ja» zu sein für das, was auf der Bühne bereits passiert ist. Nur so kann eine Szene entwickelt und in kürzester Zeit improvisiert werden. Und ich denke, dass wir viel daraus für unseren Alltag lernen können. Jedenfalls hat Monika eine Fehler-machen-ist-OK-Erfahrung machen dürfen, die sie nicht mehr so schnell vergisst. Und es sind solche Erfahrungen, die wir brauchen, um die Einstellung «Fehler machen ist OK» – und damit «Ich lebe mein eigenes Leben» – zu üben und zu verinnerlichen. Wann hast du das letzte Mal einen Fehler machen dürfen? Erzähle uns. Artemi P.S. Mach nicht den Fehler, das Männer-/FrauenSymposium 2020 zu verpassen! Schreib dir jetzt in deine neue Agenda ein: 8.–10. Mai. ![]() Vom inneren Druck ein toller Mann zu sein Wie lässt es sich erklären, dass die meisten Männer versuchen ihr Leben lang auf der Überholspur zu sein? Es scheint irgendeinen Drang zu geben, dass auch reflektierte Männer das Bedürfnis spüren, ihren Alltag, ihr Wirken, ihr Leben so darzustellen, dass sie Sieger, Eroberer und immer erfolgreich sind. In meiner Arbeit als Therapeut stelle ich immer wieder fest, wie Männer an ihre Grenzen kommen, wenn es darum geht, nicht auf der Überholspur zu sein. Auch ich bin vertraut mit diesen inneren Mustern, mich doch immer wieder als erfolgreich darzustellen. Trotz vielen Stunden in therapeutischen Settings und einer mittlerweile sehr gut antrainierten Fähigkeit zur Selbstreflektion staune ich immer wieder über meine eigenen Anteile, die partout in der Sonne glänzen wollen. Sprich: Mann ist häufig damit beschäftigt, seinen Wert zu polieren. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Auf- und Abwertung. Männer wie ich, die in ihrer Kindheit nicht die Zuwendung und Anerkennung eines Vaters erfahren haben, sind ein Leben lang damit beschäftigt, um Selbstwert und Bedeutung zu kämpfen. Dann erscheinen andere Männer als Konkurrenten und Rivalen. Wir wetteifern um Bedeutung und Würde, oft jeder für sich allein. Die Bedürfnisse nach Anerkennung und Macht stellen sich in den Vordergrund. Der reflektierte, steuernde Wille wird reduziert und Impulse aus älteren, tiefer liegenden Gehirnregionen werden aktiviert. In solchen Situationen übernehmen Vorurteile und kategorisierendes Denken die Steuerung. Emotionale Bedürftigkeit und alte Verletzungen können zu zwanghaften Gedankenspielen führen. Mann ist gefangen in Vergleichen und lehnt sich dann gerne an alte Wertvorstellung an – an selbstinszenierte oder gesellschaftlich imprägnierte. Auch innerhalb von reflektierenden Männergruppen erlebe ich immer wieder, wie Mann trotz authentischer Begegnung subtil den Kampf um Anerkennung führen muss. Die Selbstbeschreibung (und damit der Versuch einer Identität) finden dann auf der Überholspur statt. Doch solche im Aussen geführten Kämpfe sind ein Abbild von inneren Zuständen. Zu Grunde liegt mangelndes Urvertrauen und mangelndes Vertrauen ins Leben. Anders Männer, die mehrfach erlebt haben, dass ihnen Würde gehört und zusteht. Sie fühlen sich selbst geliebt und selbst gewürdigt in ihrem Sein. Wenn Selbstsicherheit in der Tiefe der eigenen Persönlichkeit verwurzelt ist, finden sie in Begegnungen und Auseinandersetzungen einen festen (Stand-)Punkt. Doch dieser Zustand ist den wenigsten Männern von Geburt an gegeben. Die Meisten kommen nicht darum herum, diese entwicklungsrelevanten Aspekte zu erarbeiten. Der gesunde Selbstwert wird massgeblich von Vätern (oft auch Grossväter) an die Söhne vermittelt. Da jedoch unsere Väter diese Würdigung meist selber vermisst haben, leiden die Söhne am gleichen Mangel. Hier können Männer andere Männer unterstützen. Auf einer transpersonalen Ebene könnte man sagen, dass jedem Mann seine Werte vom Universum verliehenen wurden. Jeder Mensch ist bedeutend ohne etwas dafür zu tun. Doch wie hilft diese Annahme im Alltag, in Partnerschaften, bei der Arbeit, beim Sex? Es ist nicht möglich, sich selbst zu einem wertvollen Menschen zu machen. Das wäre eine Selbsttäuschung. Wir brauchen die Begegnung und die Auseinandersetzung mit anderen Menschen, die uns unseren Wert bestätigen und finden dies in unseren Handlungen gespiegelt. Doch nicht in dem wir uns auf der Überholspur zeigen, sondern in dem wir so leben und uns so zeigen wie wir sind – mit Unzulänglichkeiten, Unverstandenem und Unfertigen. Eine mutige Tat, die ein Mann vollbringen kann, ist: anzunehmen, dass er niemand anderer ist als er selbst. Dieses Akzeptieren ist Basis der Erfahrung von Mann-Sein. Darin enthalten sind Unsicherheit, Haarausfall, sexuelle Lustlosigkeit und schlaffe Haut. Dann ist Mann ein Individuum mit ganz eigenen Fähigkeiten und seinem ganz eigenen Platz auf dieser Welt. Diese Werte möchten wir unter anderem am MännerSymposium beleben – ein Ort, an dem Männer auf der Langsamspur stolz sein dürfen, was sie sind. Herzliche Grüsse Philipp Steinmann ![]() In den letzten beiden Blogs habe ich darüber geschrieben wie Bewusstsein über die Zeit und über Erfahrungen (Freiheit) entsteht, dass ich aber auch durch aktive Veränderung meiner Lebenssituation (Beziehung) mein Bewusstsein erweitere. Darüber hinaus interessiert mich die Frage: Wie beeinflusse ich AKTIV das „kollektive Bewusstsein“ der Gesellschaft oder im speziellen das der Männer? Konsequenter Weise sollte hier die Frage nicht fehlen: Wie und wodurch wird mein Bewusstsein beeinflusst? Voraussetzung um bewusst Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen, ist eine klare Sicht und einen Zugang zur inneren Wahrheit. Wir alle kennen das Dilemma, dass persönliche Wahrheit eben nicht immer wahr ist und keinesfalls für die Allgemeinheit geltend gemacht werden kann. Als ad nauseam wird eine Argumentation bezeichnet, nach der eine Behauptung solange – auch von verschiedenen Leuten (und vor allem sozialen Medien) – wiederholt wird, bis sie als wahr akzeptiert wird, ohne dass jedoch ein Beweis existiert, der die Behauptung bestätigt.[1] Die Gefahr der Manipulation ist offensichtlich und in unserer Medienüberflutung omnipräsent. Genau hier brauchen wir Bewusst-Sein, um überprüfen zu können ob die „Main-Stream-Wahrheit“ auch für mich wahr ist. Ein kleiner Test dazu. Nimm eine Behauptung von Dir (oder von jemand anderem, z.B. soziale Medien) von der Du selber überzeugt bist, dass sie stimmt. Nun stellst Du Dir die Frage: „Wie kann ich das wissen?“ Fahr nun mit jeder Antworten weiter mit der gleichen Frage, bis Du keine Antwort mehr hast. Du wirst herausfinden, dass ganz viele „Überzeugungen“ von Dir fraglich oder sogar falsch sind. Wir können also davon ausgehen, dass durch die Flut der Behauptungen und das Fehlen einer seriösen Überprüfung ganz viele Gedankenviren kursieren, die unsere Gesellschaft (unser Bewusstsein von dem was wahr ist) beeinflussen. Tag-täglich werden wir mit Nachrichten, Meinungen und Posts – aber auch Blogs wie dieser hier – beliefert. Wie viel davon „fake-news“ sind, ist oft schwer einzuschätzen. Da liegt die Gefahr von ungewollten Fremdeinflüssen auf der Hand. Mit diesem Blog möchte ich Dich aufrufen: „Sei kritisch und wachsam mit dem was du hörst und liesst und sei bewusst und aufmerksam mit dem was Du weitergibst!“ Eine interessante Synchronizität zum Thema war die Krafttierkarte, die ich für den Januar gezogen habe. Der Papagei sagt: „Achte auf Deine Worte“ Was ist es, das du dir selber erzählst? Welche Botschaft wiederholst du dabei immer wieder? Ist es etwas, das dir ein Wohlgefühl mit dir selbst vermittelt und dich an deine Stärken und an dein Potential erinnert? Papageien ahmen die Laute in ihrer Umgebung nach und wenn der Papageien-Geist erscheint, heisst es, achtsamer mit deinen Selbstgesprächen und ihrem Inhalt zu sein. Was erzählst du anderen? Wiederholst du ihnen gegenüber, was du wirklich glaubst? Denke daran, dass es zu einer positiven Gewohnheit werden kann, mit Licht und Liebe zu sprechen. Sei freigiebig mit Dank und Komplimenten, bestärke alles Gute in der Welt, sodass deine liebevollen und heilenden Worte im ganzen Dschungel widerhallen und andere inspirieren. Lausche umgekehrt auf die Worte, die dich an all die Kraft, die Fülle und die freudigen Momente in deinem Leben und der Welt um dich herum erinnern, und wiederhole sie, indem du bekräftigst, was echt, wahr und Nahrung für die Seele ist. Das Universum spiegelt dir die Geschichte wider, die du dir selbst erzählst. Worte besitzen Macht, wähle also solche, die dir Kraft geben und andere dazu anhalten, der Schönheit innezuwerden, von der wir umgeben sind. Vorschau: In meinem nächsten Blog beschreibe ich einfache Chi Gong-Übungen, eine Praxis um die Energiezentren (Chakras) in Deinem Körper zu füllen und die Verbindungen untereinander zu stärken. Diese Übung hilft Dir, in gesundem Kontakt mit deinen fünf Intelligenzen[2] zu sein und so Dein Bewusstsein mit viel Wahrhaftigkeit zu nähren. Willkommen im neuen Jahr. Möge es ein bewusstes Jahr des bewussten Wandels sein. Wie dieser Wandel aussieht wirst Du mitgestalten. Herzlich Pablo [1] Timur Kuran: Leben in Lüge. Präferenzverfälschungen und ihre gesellschaftlichen Folgen, Tübingen 1997, S. 200. ISBN 3-16-146424-9. [2] Körperintelligenz, Geistige Intelligenz, Emotionale Intelligenz, Intuitive Intelligenz und die kollektive Intelligenz |