![]() Seit Jahren habe ich damit gekämpft, dass ich morgens nicht aufstehen konnte. Bei dringenden Terminen, wie Zahnarzt – ja, das geht. Für Dinge, die mir wichtig sind, z.B. Yoga oder ein Morgen-Spaziergang – keine Chance. Ich liebe die morgendliche Stimmung. Ich liebe das Gefühl, dem Tag voraus zu sein, weil alle noch schlafen und ich schon wach bin. Und ich habe alles probiert: die verschiedensten Arten von Weckern, früher ins Bett gehen, vor dem Schlaf essen oder nicht essen, trinken oder nicht trinken, mir beim Einschlafen einreden, dass ich genug Schlaf haben werde. Nichts funktioniert Letzte Woche entschied ich mich, dieses Thema anzugehen und habe mit einem meiner Coaches darüber gesprochen. Dann haben wir uns 20 Minuten Zeit dafür genommen, in die Vergangenheit zu reisen, und mental die Blockade aufzulösen. Seitdem stehe ich wieder täglich um 7 auf! Einfach so. Und ich kann's kaum erwarten, am morgen früh aufzuspringen und rauszugehen. Unglaublich, nicht? Eigentlich nicht. Der Schlüssel für fast alle Türen im Leben, die geschlossen zu sein scheinen, liegt für mich in der Manipulation meiner eigenen Vergangenheit. Der Prozess ist simpel: Für den Einstieg braucht es drei Fragen, die den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Problem (Ich hab' kein Bock zum Aufstehen) und einer früheren Erinnerung (z.B. in der Schulzeit früh aufstehen müssen) herstellt:
Ab hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Erinnerung zu verändern (siehe unten). Ich empfehle jedem und jeder, mindestens eine Methode gelernt zu haben, um solche Geschichten auflösen zu können. Mir hat es in meinem Leben schon so oft geholfen, um nicht meine eigenen Erinnerungen zu reproduzieren und stattdessen mich auf meine Ziele und Wünsche fokussieren zu können. Wenn du Inspiration brauchst, um Heilmethoden zu lernen, hier eine kleine Liste meiner Favourites: The Work by Katie Byron, Memory Flipping, Possibility Management, Emotional Freedom Technique, Quantum Healing, Completion Process by Teal Swan oder alles was es sonst noch gibt unter den Begriffen Integration, Prozessarbeit, Schattenarbeit oder schamanische Heilarbeit. Welche Methode nutzt du, um Erinnerungen zu heilen? Lass es mich wissen unten in den Kommentaren. Fröhliche Selbstveränderung! <3 Und besinnliche Osterzeit. Artemi P.S. Wir sind weiterhin positiv! Das MännerSymposium – und auch das FrauenSymposium – rechnet damit, dass wir am 8.–10. Mai uns, wie geplant, treffen können. Die Massnahmen des Bundes sollen ab dem 26. stufenweise gelockert werden. Das ist noch nicht ganz grünes Licht, aber zumindest schon mal Orange. Wir sind ready. 8-)
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![]() Corona macht zwei Dinge gleichzeitig: Er setzt Männer unter Druck und sie setzen sich selber unter Druck. Verschiedenste Männer- und Frauenorganisationen weisen aktuell auf die Zunahme von häuslicher Gewalt hin (die nicht nur zwingend von Männern ausgeübt wird). Wie können wir Männer mit ihren Aggressionen und Kampfmustern umgehen und dies besonders jetzt, wenn es eng sein kann? Vielleicht gehörst du zu den Männern, die mit dem Lesen eigener Körpersignale vertraut sind, die ihre eigenen Stimmungen kennen und wissen, wie sie sich regulieren können. Doch Corona kann Männer in die Enge treiben, wenn bekannte Selbstregulierungsmöglichkeiten nicht mehr greifen: wenn Meditation, Yoga und Atemübungen nicht dein Ding sind und Spaziergänge dich langweilen. Denn solange Männer mit «Müssen» verhängt sind, bleibt es eng. Der adrett gestylte Mann, Notebook unter dem Arm, sauber frisierter Bart und im Hintergrund die cool eingerichtete Wohnung oder das Siegerlächeln mit Daumen hoch – in jedem Flyer, jeder Zeitung und Onlineerzeugnis vermitteln uns solche Fotos das Bild vom erfolgreichen Mann. Selbst langweilige Krankenkassenmagazine und sogar Inserate im Ernst-Magazin brillieren mit dem erfolgreichen Typ und den gibt es in allen möglichen Variationen – mit oder ohne Bart, Anzug, Auto, Fitnessstudio oder in der Kinderbetreuung. Das Bild für sich allein genommen wäre ja kein Problem, wenn es nicht diese unterschwellige Botschaft in sich tragen würde «So musst du als Mann sein». Und trotz intensivster Arbeit am eigenen Männerbild in den letzten Jahren, trotz Männergruppen und MännerSymposien: Wir Männer sind nicht frei von patriarchalen Prägungen. Es ruft still und heimlich die Sehnsucht nach dem Sixpack, nach dem Kerl, den die Frauen wollen, nach dem Gewinner, der es geschafft hat. Und selbst «Softies», «Spiris» und «Bewusste» sind nicht ohne Prägungen, spätestens in der sexuellen Fantasie erscheint der Gewinner. Das scheint im Mann eingebaut zu sein, oft selber nicht akzeptiert und trotzdem schafft es Erwartungen – unmerklich, unausgesprochen. Wie können wir Männer aus dieser dysfunktionalen Prägung aussteigen? Dass Veränderungen angesagt sind, ist mittlerweile jedem Mann klar. Doch zu allererst schaffen sie Angst. Denn Veränderung heisst, dass Mann die Komfortzone verlässt und nicht zwingend sind die erhofften Veränderungen auch Verbesserungen. Scheitern, Scham, Unsicherheit und Unwissenheit sind die ersten Stationen, denen Mann ausserhalb der Komfortzone begegnet. Das gibt - trotz kognitivem Verständnis - inneren Widerstand und das Aufgeben von heteromännlichen Privilegien erschwert zusätzlich Veränderungsprozesse. Doch Angst ist Stress und Stress verlangt innerlich nach Selbstregulation, sprich nach Sicherheit. Veränderungen geschehen am besten Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist, der eigenen Angst und Unsicherheit zu begegnen und zwar persönlich - nicht intellektualisierend und nicht erklärend, sondern sich betroffen fühlen, sich verletzlich fühlen, sich unsicher fühlen und nicht wissen, wie das Problem zu lösen ist. Diese Gefühlszustände, ausserhalb des Mainstream-Männerbildes, sind in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Dass Männer in Corona-Zeiten unter Druck geraten, hat viel mit Festhalten am Erfolgreich sein zu tun. Denn Probleme erfolgreich lösen zu müssen, sei es in der eigenen Gefühlswelt oder in äusseren Strukturen, stresst. Was du dagegen tun kannst? Anerkenne, dass du unter Druck bist und sprich über dich, über deine Grenzen und über den manchmal misslingenden Versuch deine Probleme zu lösen. Und erlaube dir, das Unmögliche unmöglich zu belassen. Gerade jetzt brauchen Männer andere Männer, die sich nicht am Erfolgsmodell orientieren, sondern am gefühlten, körpermenschlichen Mann. In den letzten Tagen habe ich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft erlebt, unter welchen Druck Menschen in Quarantäne geraten können. Das hat mich bewogen, diese Sätze zu schreiben und auch auf das Merkblatt von männer.ch aufmerksam zu machen: Corona-Krise: Survival-Kit für Männer unter Druck! Mit diesem Link kannst du das Merkblatt herunterladen. Herzlich Philipp Steinmann PS: Ausserdem empfehlen wir die Petition von Pablo, mit der er die Bundespräsidentin um Evidenz, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit in der Corona-Krise ersucht. Mit diesem Link geht’s zur Petition. ![]() Eine integrale Sicht auf die Auswirkungen durch die Ausrufung der Corona Pandemie Zuerst zur Frage, ob das MännerSymposium am 8. – 10. Mai stattfindet oder nicht. Wir sind sehr optimistisch, dass wir im April aufatmen und den Coronavirus als einschneidendes Ereignis in unserem Leben integrieren und verdauen dürfen. Wir möchten das MännerSymposium nutzen um zu lernen auf solche und ähnliche Herausforderungen adäquat eingehen zu können. Es wird nicht die letzte, weltbewegende Welle sein die uns trifft. In den Medien und den schulmedizinischen Fachkreisen, auch von der Politik hören wir eine sehr homogene Sicht auf die Bedrohung und die notwendigen Massnahmen. Wenn wir jedoch im Internet surfen wird die Meinung darüber sehr kontrovers. Hier klaffen die Szenarien auseinander von einer absoluten Verleugnung der Existenz von Viren bis hin zum Killervirus, der die Menschheit dahinrafft. Woran kann ich mich noch orientieren und welche Quelle ist glaubwürdig? Eine integrale Sicht auf die globale Krise wäre nicht integral, wenn sie eine pauschale Antwort und ein Rezept dafür hätte. In meiner persönlichen Konfrontation mit dem Thema bin ich durch ein Wechselbad der Gefühle, was denn nun wahr, missverstanden, verdreht, manipuliert oder ganz einfach unwissend sein könnte. Orientierung fand ich in der Stille und in mir selbst. Die Fragen sind zu komplex und zu sehr abhängig von verschiedensten Faktoren. So kann ich hier ein paar Gedanken teilen, die wiederum Dich zum Denken anregen können. Wenn der Schattenanteil der Angst die Kontrolle übernimmt ... ... eigentlich ist die Angst doch ein Gefühl das mich aufweckt, kritisch macht, Grenzen und Bedrohungen erkennen und gut einschätzen lässt um intelligent darauf zu reagieren. Wenn ich mich verstecke, Augen und Ohren verschliesse, mich nicht mehr wahrnehme, ist dies der Schattenanteil meiner Angst. Durch das Ausmass der Bedrohung hat offensichtlich ein grosser Teil der Bevölkerung diesen gesunden Bezug zur Angst verloren. Die Meinung weniger Virologen und eine nicht validierte Messmethode hat die Welt in Angst und Schrecken gestürzt. Die daraus resultierenden Massnahmen haben die Wirtschaft und das Sozialleben fast zum erliegen gebracht. Sind diese Massnahmen nun unsere Rettung oder eine totale Überreaktion? Die moderne Psychologie und Hirnforschung lehrt uns, dass unser Unterbewusstsein, also unsere Prägungen und Konditionierungen zu 90% der Entscheidungen und Sichtweisen bestimmen, wie wir auf Krisen wie Corona reagieren. So sind die Einschätzungen und Anordnungen der Behörden und die Reaktion der Bevölkerung zu einem grossen Teil der Spiegel unseres Unterbewusstseins. Wir projizieren also unsere Glaubenssätze auf äussere Ereignisse. Wenn ich dieses Wissen in Betracht ziehe, streite ich nicht mehr darüber, wer recht hat und wer falsch liegt, sondern wundere mich höchstens über die verschiedensten Reaktionen aus der Gesellschaft. Was mir als integraler Politiker und ganzheitlich denkender und fühlender Mensch absolut fehlt, ist ein ernsthafter Diskurs über die widersprüchlichen Thesen von Ursache und Wirkung eines Corona Virus. Da gibt es unglaublich spannende Vorträge von tollen Medizinern, Biologen und Virologen. Was mir als Heilpraktiker auch fehlt in den Medien, ist die Information wie ich mein Immunsystem mit einfachen Anwendungen stärken kann. Was ich sicher weiss, ist dass Quarantäne, psychischer Stress, wie auch ständige Bestrahlung durch Handy und PC weil ich überall News verfolge, mein Immunsystem enorm belasten. Deshalb hier einige Tipps für Deine Gesundheit, ganz unabhängig von Deiner persönlichen Meinung zu Corona. Eine ansteckende Gesundheit Die gute Nachricht: in einem gesunden Menschen finden schädigende Vieren keine Nistplätze. Wir können unsere Gesundheit mit einfachen Mitteln stärken, auch ältere Menschen. Körperliche Unterstützungen:
Geistige Unterstützung:
Seelische Unterstützung:
Du siehst, Du kannst einiges tun. Sag's weiter und Hilf Deinen Nachbarn wenn sie Hilfe brauchen. Wer weiss, vielleicht ist Corona der Beginn einer ansteckenden Gesundheit! Herzlich Pablo PS: Pablo ist Mitglied der Integrale Politik Schweiz ![]() Im Februar schloss ich den einjährigen Lehrgang für geschlechterreflektierte Männer-, Väter- und Bubenarbeit ab. Ein Thema darin war die Geschlechtervielfalt. Unser Dozent Hannes Rudolph fand einen kompetenten und sehr einfühlsamen Weg, uns die Komplexität und Reichhaltigkeit der männ(sch)lichen Sexualität näher zu bringen. Eindrücklich war für mich vor allem wie stark Unwissenheit in der Begegnung und Beziehung mit Menschen wirkt. Je mehr ich über Menschen mit anderer sexueller Orientierung weiss, desto entspannter kann ich ihnen begegnen. Wie fühlt sich ein Mann, der im Körper einer Frau geboren wurde? Wenn ich mich nicht einfühlen kann oder nicht damit auseinandersetze, tendiere ich dazu dieses Phänomen als Pathologie oder Missbildung zu schubladisieren. So wurde mir beim Thema Geschlechtervielfalt deutlich bewusst, wie wichtig der Dialog zwischen unterschiedlichen Lebensplänen, Orientierungen, Voraussetzungen, Werten und Auffassungen ist. Erst wenn ich das „Andere“ sehen und Wahr-nehmen kann, schaffe ich die Grundlagen für Verständnis und Respekt. Wenn ich die aktuelle Corona-Hysterie beobachte, zweifle ich an der Fähigkeit des Homo Sapiens adäquat auf Herausforderungen reagieren zu können. Aus Angst und Unwissenheit reagiert ein grosser Teil der Menschen mit Abschottung, Isolation und Ausgrenzung, genau so wie wir das mit Randgruppen machen, die wir nicht kennen. Massnahmen die in China, danach in Italien und jetzt im Tessin und der ganzen Schweiz angeordnet werden schüren die Angst vor einem bösartigen Virus und bewirken genau das Gegenteil von Gesundheit. Dabei ist die Angst per se nichts Negatives. Sie führt zu mehr Wachheit, Klarheit im Verstand und kritischer Einschätzung der Bedrohung. Der Schattenanteil der Angst führt jedoch zu Lähmung und zur Übergabe der Verantwortung an andere. Seit fast 30 Jahren bin ich Therapeut und Heilpraktiker. Als Vater von drei gesunden Kindern, die alle nicht geimpft wurden, habe ich die besten Erfahrungen mit natürlicher Immunisierung und einer verantwortungsbewussten, gesunden Lebensführung gemacht. Weder Viren noch Bakterien sind Feinde des Menschen. Im Gegenteil, ohne sie würden wir sterben. Das Vertrauen in die natürlichen Fähigkeiten des Menschen habe ich durch tolle Lehrer_innen und eigene Erfahrungen erworben. Wie können wir also Vertrauen stärken wenn Wissen und eigene Erfahrungen fehlen? Vielleicht funktioniert Vertrauen nicht „wenn – dann“ sondern ist ein Bonus, den ich ins Leben vorschiesse. Was hat das mit dem Thema zu tun? Können sich hetero-Männer auch gern haben? Wenn wir uns Vertrauen schenken, gibt es keinen Grund, sich nicht zu mögen und einzulassen, auch wenn da gegensätzliche Ansichten und Meinungen sind. Wir erleben das eindrücklich in unserem Team, welches das MännerSymposium organisiert. Dieses wohlwollende, kreative Zusammenarbeiten, aus verschiedenen Blickwinkeln Probleme betrachten, Unterschiede einladen statt ausgrenzen, das macht grosse Freude und bereichert den Forschungsraum des MännerSymposiums. Oft fühlt sich diese Zusammenarbeit wie ein Geschenk an, vielleicht weil wir es schon oft anders erlebt haben. Eine der Visionen des MännerSymposiums ist es, durch die Vernetzung auf dieser Plattform den Wandel in der (Männer-)Welt zu unterstützen. Den Wandel vor allem im Bewusstsein über den Zustand des Planeten und den Einfluss, den wir Menschen auf diesen Zustand haben. Wenn dieses Bewusstsein verbunden ist mit empathischer Beteiligung, werden Männer aktiv aus einer intrinsischen Motivation heraus und verändern dadurch die Welt, womit wir beim Thema unseres diesjährigen Symposiums angekommen sind. Darauf bauen wir und freuen uns auf die Männer und auf die Begegnung mit den Frauen, wo wir uns gern haben können, ganz egal in welcher Couleur wir unterwegs sind. Ich bin gespannt, Dich und „Deine Welt“ kennen zu lernen. Vöu Grüess Pablo ![]() Aus der Schulischen Pädagogik ist längst bekannt: Mädchen verhalten sich fürsorglicher, kommunikativer, sind im Schnitt besser in der Schule (und mittlerweile auch an den Universitäten), sind flexibler in ihren Entwicklungsaufgaben, stehen ihren Gefühlen näher und neigen weniger zu Gewalt. Sind sie erstmal erwachsen und eignen sich auch noch als männlich definierte Eigenschaften an wie technologisches Knowhow und Durchsetzungskraft, stehen sie heute in der Gesellschaft eindeutig besser da. Und Jungs? Sie gelten als bewegungsfreudiger und rebellischer, sie sprengen Grenzen, wollen ihre körperliche Kraft ausprobieren und wollen zum Retter und Beschützer werden, was angesichts der gewachsenen weiblichen Selbstbehauptungsfähigkeit in einer Partnerschaft ziemlich überflüssig geworden ist. Die Erziehung ist immer noch oder vor allem Frauensache. In der Primarschule finden sich kaum Männer. Für Jungs fehlen adäquate Vorbilder, bzw. die vorhandenen männlichen Vorbilder zeichnen sich aus durch plakative Verhaltensmuster, die mehrheitlich alte Werte vermitteln wie Durchhaltekraft, Leistungswille, Kampfgeist, Sixpack und lauter, schneller, besser. Und hilft das unserer Gesellschaft oder kreieren mit diesen Ansätzen weiterhin Narzissmus, unvereinbare Polaritäten und Rassismus? Oder brauchen unsere Jungs Vorbilder, die sich mehr nach Innenwahrnehmung, Bezogenheit und Sorge um Mitmenschlichkeit und Natur orientieren?. Dazu kommt, dass die Überflüssigkeit herkömmlicher Männlichkeit sozial randständige Jungs in unlösbare Probleme bringt, die sie dann als junge Männer mit Gewalt versuchen zu lösen, sei dies nun beim aggressiven Autofahren, Männlichkeitsritualen auf öffentlichen Plätzen, körperliche Gewalt gegenüber andersartigen Männern und Frauen usw. Wie wird aus einem Jungen ein Mann? Was brauchen sie mit auf den Weg zum Erwachsenen? Welche Form von Männlichkeit wollen wir ihnen beibringen? Wie können wir erwachsenen Männer unseren Jungs zeigen, wie man mit Angst, Überforderung, Leistungsdruck und Geschlechtlichkeit umgeht? 1986 bezeichnet der inzwischen verstorbene Soziologe Prof. Dr. Ulrich Beck das Rollenbild von Männern als „Verbale Aufgeschlossenheit, bei weitgehender Verhaltensstarre“. Heute, rund 30 Jahre später könnte man angesichts der noch immer herrschenden Lohnungleichheit sagen, dass dieses Bild immer noch zutrifft. Also: wie kommen wir Männer in Bewegung, damit wir den Jungs eine zeitgemässe Antwort geben können? Eine mögliche Antwort könnten wir Männer in uns selber finden. Dazu brauchen wir nicht nur mehr Auseinandersetzung mit unserer geprägten Männlichkeit und deren Wirkung in der Arbeitswelt, in Partnerschaften und sozialen Begegnungen, sondern auch die Beschäftigung mit unseren eigenen weiblichen Anteilen. Wenn wir es schaffen uns mit unseren Ängsten, Sorgen, Unzulänglichkeiten und unseren hohen, oft gescheiterten Träumen und Liebessehnsüchten und unserem Ringen um eine balancierte Männlichkeit zu zeigen und auszutauschen, könnten wir Jungs in eine Welt einladen, in der sie selber dann als junge Männer fähig sein werden, ihre Welt verantwortungsvoll zu gestalten. Und eine zweite Antwort könnte sein, dass nicht ausschliesslich bessere Männer die Jungen lehren können, sondern auch ein gesundes Umfeld, wo Jungs sich selber spüren und ihr inneres Wesen ins Leben bringen. Auch diese Arbeit am Umfeld könnte eine Aufgabe von uns erwachsenen Männern sein. Auf der Webseite des MännerSymposium Schweiz steht: „Eine Gesellschaft wird gesund wachsen, wenn Männer Bäume pflanzen, obwohl sie wissen, dass sie niemals in deren Schatten sitzen werden." Das Thema am MännerSymposium vom 8. bis 10. Mai ist „Männer verändern die Welt - doch wie?“ oder anders gefragt: Welche Bäume werden wir pflanzen, damit unsere Jungs die Chance haben Männlichkeit auf eine ausgewogene, unterstützende Art zu leben? Dazu laden wir dich herzlich ein. Den Frühbuchertarif gibt’s noch eine Woche bis zum 7. März. Welche Werte möchtest Du Jungs mitgeben und wie? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar. herzlicher Gruss Philipp Steinmann ![]() Ich hatte diese Woche das Glück, zusammen mit Mirjam vom FrauenSymposium, von Heinz Robert für den Mann-Sein-Podcast interviewt zu werden. Heinz produziert seit einer Weile halbstündige Audio-Beiträge zu Männerthemen, die auf mann-sein.ch gratis zur Verfügung stehen. Wir haben darüber gesprochen, wie es ist, wenn Männer oder Frauen sich untereinander treffen und sich danach begegnen; wir haben über Männlichkeit und Weiblichkeit und Gender Fluidity nachgedacht; und die Geschichte aufgerollt, wie wir beide – als jüngste Vertretung der Symposien – zu Männer- bzw. Frauen-Arbeit den Zugang gefunden haben. Hör den Podcast jetzt auf Mann-Sein.ch: klick hier… …und lass uns wissen, was du dazu denkst! Herzlich, Artemi «Ich suche die Liebe. Ich wünsche mir, lieben zu können. Ich liebe dich.» Was meine ich mit all' dem eigentlich? Heute will ich mit euch meine Lieblings-Definition von Liebe teilen.
Ich habe gemerkt, dass Menschen meistens, wenn sie das Wort «Liebe» benutzen, eines der folgenden drei Dinge damit meinen: Anziehung, Wertschätzung und Commitment. Anziehung ist das, was es uns einfach macht, sich näher zu kommen. Es ist die Biologie, die Polarität, der instinktive Teil der Liebe. Da passiert sehr vieles auf unbewusster Ebene. Wir machen uns in Sekundenbruchteilen ein Bild von der anderen Person und aus den vielen Faktoren (Gesichtsform, Geruch, Bewegungen, Stimme etc.) fällen wir ein Urteil – attraktiv oder nicht. Attraktiv bedeutet anziehend. Da ist eine Kraft am Zug, die wir wahrnehmen und die die meisten von uns nicht verstehen. Menschen wie Mandy Len Catron gehören zu den wenigen, die sich mit den in der Verhaltenspsychologie bekannten «36 Fragen» beschäftigt haben, wissen noch mehr – und zwar wie der Verliebtheitszustand reproduziert werden kann. Die Schmetterlinge im Bauch, dieses Hormon-Cocktail, ist also alles reproduzierbar und wissenschaftlich nachgewiesen. Wertschätzung ist ein weiterer Aspekt von Liebe und kann auch ein Zustand sein. Wenn mir ein Wunsch erfüllt wird oder wenn ich in dem wie ich gerade bin gesehen, verstanden und akzeptiert werde, macht sich eine Zufriedenheit breit, die anders ist als das Gefühl von Verliebtsein. Es ist ein Gefühl von Sicherheit, weil man angenommen wird wie man ist. Wertschätzung kann durch Fokus auf das Positive innerhalb einer Beziehung ausgedehnt werden und grosse Mengen an Glückshormon Oxytozin produzieren. Aber Wertschätzung allein reicht nicht für Liebe. Auch Anziehung allein reicht nicht für Liebe. Offenbar gibt es keine Regel dafür, wie es für die Menschen, die sich verlieben weiter geht. Auch nach all' den Experimenten mit den 36 Fragen: Manche Paare, die sich im Rahmen eines psychologischen Experiments kennenlernen und verlieben, sehen sich danach nicht mehr. Andere daten ein bisschen und gehen auseinander. Wieder andere heiraten und verbringen den Rest ihres Lebens zusammen. Die dritte Bedeutung von Liebe ist Commitment. Es ist die Entscheidung, eine andere Person quasi als Teil von sich selbst anzuschauen. Ein Gegenüber so zu behandeln, als wäre sie/er Teil von mir – das ist meine Lieblingsdefinition von Liebe. Den Zusammenhang zu den anderen beiden Definitionen finde ich besonders schön: Anziehung und Wertschätzung werden beide oft für Liebe gehalten, weil sie das Commitment vereinfachen. Im Zustand von Verliebt-sein oder im Wert-geschätzt-werden ist es so viel einfacher, ein Commitment abzugeben. Es ist naheliegend, sich für eine Person zu entscheiden, die gerade macht, dass ich tagelang auf Wolken spaziere oder die es schafft, dass ich mich sicher und geborgen fühle. Erst durch das Commitment, durch die Entscheidung, jemand zu lieben, macht sich eine Beziehung auf, die Platz hat für wiederholte Momente von (bewusst oder unbewusst) kreierter Anziehung, für wiederholtes einander Wertschätzen und für vieles mehr <3. Artemi ![]() Per Zufall bin ich auf die Webseite www.movember.com gestossen und bei der Aussage hängengeblieben, die mich betroffen machte: «unsere Väter, Brüder, Söhne und Freunde sterben durch Suizid. Jede Minute eines jeden Tages». Und in der Schweiz? Gemäss dem Bundesamt für Statistik* waren im Jahr 2017 von 1043 Suizidfällen 773 Männer und 270 Frauen, also fast dreimal so viele. Und nicht erfasst ist suizidales Verhalten wie riskantes Autofahren oder verlangsamte Reaktionen, die knapp am Tod vorbeiführen. Damit könnte man sagen: Suizid ist vor allem Sache der Männer. (Obwohl bei Frauen dreimal so häufig eine Depression diagnostiziert wird). Auch in meiner Praxis stelle ich immer wieder fest, das Suizid mehrheitlich ein Thema von Männern ist. Bei der überwiegenden Mehrheit sind es «nur» gedankliche Alternativen, die nicht in eine Handlung führen. Trotzdem ist es erschreckend, dass so viele Männer als Ausweg aus einer Situation den Suizid als Möglichkeit erachten. Mit welchem männlichen Selbstbild sind Männer unterwegs, dass der Suizidgedanke das Ende einer Gedankenkette ist, wenn andere Lösungsmöglichkeiten nicht mehr greifen? Was haben wir Männer nicht gelernt? Die Suizidforschung zeigt, dass das Glück der Männer an den Frauen hängt. Denn Männer, die sich das Leben nehmen, sind in den allermeisten Fällen unfreiwillig Single: verwitwet, geschieden, getrennt. Verlassene Männer stehen oft vor dem sozialen und emotionalen Nichts. Gilt dies nur für Heteromänner oder grundsätzlich für Männer in Beziehungen? Statistische Zahlen liegen hier nicht vor. Es ist jedoch auffällig, dass Männer wesentlich schlechter und weniger Hilfe suchen als Frauen. Der starke Mann, der nicht über seine Nöte spricht, alles mit sich selber ausmacht und keine Schwächen im Aussen zeigt? Zumindest in unserer Kultur ist trotz vielen Fortschritten immer noch der Leistung erbringende und damit meist verpanzerte Mann ein alltägliches Bild. Mann geht weitgehend immer noch davon aus, dass ER das Problem lösen muss und kann - sei es im familiären oder beruflichen Umfeld. ER ist zuständig für Lösungen, Problembeseitigung und Einkommenssicherung. Zugrunde liegt ein Leistungsanspruch, der zutiefst eingraviert ist in neuronale Bahnen und täglich im beruflichen Umfeld gefordert wird. Doch die mehrheitlich lineare Leistungslogik aus der Berufswelt lässt sich nicht auf die Seelenwelt übertragen. Trotzdem versuchen viele Männer mit diesen Mitteln sich durch die Gefühls- und Beziehungswelt zu navigieren. Wie anders wäre es, wenn Mann nicht den Anspruch hätte, dass ER Probleme selber löst? Wie anders wäre es, wenn Mann gleich zu Beginn einer Ungereimtheit Unterstützung und Hilfe holt. Und ich spreche hier nicht nur von seelischen Nöten, sondern auch von alltäglichen Dingen. Wenn Mann sich selber genug Freund wäre und den Anspruch aufgibt, die Dinge alleine regeln zu müssen. Doch vielen Männern fällt es ungleich schwerer als Frauen, Bedürftigkeit und Hilfslosigkeit zu zeigen. Dazu braucht es die grundlegende Voraussetzung die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und benennen zu können. Wer das nicht kann, kann nicht darüber sprechen. Und die Männerforschung zeigt auch, wenn Männer sich jemandem öffnen würden, dann meist den Frauen gegenüber. Leider. Doch Männer brauchen andere Männer, denn Männer fragen und reden anders als Frauen. Bei der Unterstützung Mann zu Mann genügt es nicht, männliche Verhaltensrezepte und archetypische Männerbilder zur Verfügung zu stellen. Diese greifen zu kurz. Die Gefühlswelten und Situationen sind zu komplex und die Anforderungen zu vielfältig. Eines sollte mittlerweile gewiss sein: Mann kann nicht mehr allein sich selbst und die Welt retten. Wir brauchen den gemeinsamen Dialog über das was uns Angst macht. Wie gehen wir Männer mit unlösbaren Problemen um? Wir brauchen konstruktive Dialoge um herauszufinden, wie wir uns gegenseitig empathisch unterstützen und begleiten können, um aus der Versagensspirale des Leistungsanspruches herauszufinden. Wenn der Titel zu diesem Text stimmt, haben sich in der Zeit, in der du diesen Text liest, fünf Männer das Leben genommen. Das betrifft, macht mich nachdenklich und auch hilflos. Und wenn ich davon ausgehe, dass ein wertfreies Zuhören diesen Männern geholfen hätte, macht mich das einerseits noch trauriger und andererseits ruft es mich auf, Gespräche zu initiieren und zuzuhören. Wie gehst du mit psychischen Belastungen um? Erzähle uns oder schreibe direkt einen Kommentar im Blog. herzlich Philipp *https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit.assetdetail.11348855.html Einen weiteren Artikel über Männersuizid habe ich hier gefunden: https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article140153773/Warum-die-Suizidrate-bei-Maennern-hoeher-ist.html
Der Widerstand gegen Missstände sollte also eine Sinn-Volle Alternative beinhalten wie z.B. Tänze des universellen Friedens in Kriegsgebieten zur Versöhnung traumatisierter Kriegsopfer oder das Wieder-Aufforsten von verwahrlosten und ausgelaugten Böden durch Permakultur oder alters durchmischte Wohn- und Lebensprojekte für isolierte und vereinsamte alte Menschen oder interkulturelle Kulinarien (Ess-Feste) für eine Verständigung mit Flüchtlingen und ausländische Mitmenschen oder Kooperationen von Klein- und Mittelunternehmen anstatt sich durch Konkurrenz gegenseitig zu schaden u.v.m.
Gut möglich das du Männer mit spannenden Alternativideen auf dem MännerSymposium-Schweiz.ch antriffst. Herzlich Pablo Marc Zuckerberg hat in seiner Harvard-Rede 2017 dafür plädiert, dass die neue Generation, insbesondere deren Unternehmer*innen, sich mehr dafür einsetzen, Experimentierräume zu kreieren. Er hat von der Millenial-Generation gesprochen (wovon ich ein ultra-klassisches Beispiel bin, und er anscheinend auch) und gemeint «Sinnsuche? Finden wir langweilig. Was uns interessiert ist, Fehler machen zu dürfen, um Neues zu entwickeln.» Ich weiss nicht, ob sich das auf eine ganze Generation ausdehnen lässt, aber mich hat es berührt.
Es ist logisch, dass sich heutzutage alle nach etwas Neuem sehnen. Alles ist im Umbruch und vom Alten funktioniert das Meiste nicht mehr. Es ist auch logisch, dass nichts Neues entstehen kann, wenn «Fehler machen» nicht erlaubt ist. Denn alles Neue entsteht, wenn man auf unbekanntem Terrain etwas riskiert. Ich selber frage mich, wieso ich «Fehler machen ist OK» immer noch als eine äusserst seltene Einstellung halte und noch nicht so warm damit geworden bin. Heute kamen mir zwei Antworten auf diese Frage. Erstens geht es um das Umfeld und zweitens um unbewusste Anteile in mir. Mit dem Umfeld meine ich folgendes: Es gibt, wenn auch wenige, Menschen, in deren Nähe fühle ich mich frei. Sie strahlen dieses «Fehler machen ist OK» mehr aus als andere und ohne, dass sie mir aktiv etwas beibringen wollen, kann ich mich in ihrer Nähe in diesem Feld bewegen und es überträgt sich automatisch auf mich. Und wenn ich dieses Feld mehr in mir aufbaue und aufrechterhalten kann, überträgt sich das auch auf andere. Es ist ein Kollektiv-Ding: Wir machen es idealerweise einander leicht, Fehler zuzugeben, Fehler positiv anzuschauen, Fehler nicht mehr als Fehler anzusehen, und immer mehr zu experimentieren und freier zu leben. Das Fehler-machen-dürfen geht mit dem Freies-Leben-leben Hand in Hand. Und damit kommen wir zu den unbewussten Anteilen: Die Studie mit den «5 Biggest Regrets» (5 Dinge, die ich am meisten bereue) kenne ich seit Jahren. Die Nummer-Eins auf der Liste von Dingen, die Menschen am Sterbebett bedauern ist, nicht sein eigenes Leben gelebt zu haben. Jedes Mal, wenn diese Studie zitiert wird, denke ich mir «Oh ja, stimmt… Ich sollte mehr mein eigenes Leben leben und mir weniger dreinreden lassen.» (von anderen, von Stimmen in meinem Kopf, von dem was ich denke was meine Eltern über mich denken, von der «Gesellschaft» etc.) und dann – passiert gar nichts. Dieses «Oh ja, jetzt tue ich es aber wirklich.» kommt mir vor wie ein schaler Neujahresvorsatz. Und was ich von Neujahresvorsätzen gelernt habe, lässt sich auch auf den Vorsatz «mehr eigenes Leben leben» oder «Fehler machen dürfen» übertragen. Es reicht NICHT, wenn der bewusste Teil von mir (den ich so liebevoll «Ich» nenne), sich entscheidet, sein eigenes Leben zu leben. Der hat das sowieso schon entschieden. Dieser Teil von mir ist zwar stimmberechtigt, aber leider nur einer von vielen… Und die Stimmenmehrheit kommt von den unbewussten Anteilen, die damit nicht einverstanden sind. Es sind Teile von mir, die sich angewöhnt haben Dinge zu denken wie «frei sein ist gefährlich», «Fehler machen ist nicht OK», «wer Fehler macht, wird ausgelacht», «wer Fehler macht, ist inkompetent», «wer Fehler macht, ist unverlässlich», «wer sein eigenes Leben lebt, muss einsam sein», diese Liste könnte unendlich weiter gehen… Mit anderen Worten: ich bin zu einem Prozent entschlossen, Fehler machen zu dürfen und mein eigenes Leben zu entwickeln und 99% ungeübt, mit Freiheit umzugehen oder mit Fehlern OK zu sein. Eine Freundin von mir – wir nennen sie jetzt Monika – macht Improvisationstheater und hat mir dazu eine Geschichte erzählt, die mich berührt hat. Sie zeigt, dass Frei-Sein geübt werden kann. Monika und Martin haben eine Krimi-Szene gespielt. Martin hat damit begonnen, den Tatort zu erklären: Es gab einen Mord und die Leiche liegt noch da. Monika kam auf die Bühne und begann, eine Kommissarin zu spielen. Dabei hat sie vergessen, wohin Martin vorhin mit dem Finger gezeigt hatte, wo die Leiche liegen würde. Sie ist während ihrem Auftritt aus der Sicht der Zuschauer (die sich nach wie vor erinnern, wo die Leiche liegt) ein paar Mal über die Leiche darüber gelaufen. Das war nicht beabsichtigt, von daher «ein Fehler». Die Theaterleiterin meinte zu Monika «Du weisst, dass du gerade über die Leiche gelatscht bist?» Monika zuckte zusammen und dachte «oh shit…», aber die Leiterin meinte «Das ist Super. Du definierst den Charakter, den du spielst. Du bist wohl eine alte Kommissarin, die nicht mehr so gut sieht, Dinge vergisst und gelegentlich über Leichen stolpert. Du hast gerade eine skurrile Rolle kreiert.» Eine Grundregel im Improtheater ist, grundsätzlich immer ein «Ja» zu sein für das, was auf der Bühne bereits passiert ist. Nur so kann eine Szene entwickelt und in kürzester Zeit improvisiert werden. Und ich denke, dass wir viel daraus für unseren Alltag lernen können. Jedenfalls hat Monika eine Fehler-machen-ist-OK-Erfahrung machen dürfen, die sie nicht mehr so schnell vergisst. Und es sind solche Erfahrungen, die wir brauchen, um die Einstellung «Fehler machen ist OK» – und damit «Ich lebe mein eigenes Leben» – zu üben und zu verinnerlichen. Wann hast du das letzte Mal einen Fehler machen dürfen? Erzähle uns. Artemi P.S. Mach nicht den Fehler, das Männer-/FrauenSymposium 2020 zu verpassen! Schreib dir jetzt in deine neue Agenda ein: 8.–10. Mai. |