MÄNNER SYMPOSIUM SCHWEIZ
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Warum du dich vergleichen solltest und wie

25/7/2020

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Was man nicht alles lernen kann, wenn man sich selbst mit sich selbst vergleicht!

Ich hatte als Teenager viel Zeit beim «Skaten», Tricks auf dem Skateboard üben, verbracht. Kürzlich habe ich dieses Hobby wieder aufgegriffen.

Damals, vor 15 Jahren, war ich ein anderer Mensch. Mein Verstand würde sagen, dass ich weniger bewusst war, mich selbst weniger gespürt hatte, weniger Bezug hatte zu meinem physischen Körper, meine eigenen Grenzen weniger gekannt hatte und mir allgemein vieles egal war, was mir heute wichtig ist.

Dieses «rationale» Vergleichen ist eine Art Bildvergleich: Ich schaue, wie ich mich damals wahrgenommen habe und vergleiche es mit meinem aktuellen Selbstbild.

Ganz anders und viel interessanter finde ich den «erlebbaren» Vergleich. Das funktioniert so: Ich lasse meine Automatismen laufen, und höre gleichzeitig auf meinen Gefühlskompass.

Zum Beispiel beim Skaten: Ich habe schnell gemerkt, wie mein «innerer Sklaventreiber» mich sofort zu pushen anfing. Ein Teil in mir will sofortigen und unaufhörlichen Fortschritt sehen. Nichts ist gut genug. So will ich gleich mit Tricks anfangen, die am äussersten Rand meiner Komfortzone sind.

Dieses Muster lasse ich laufen und bin gleichzeitig sehr achtsam mit meinen Gefühlen: Sobald das klitzekleinste Spürchen Angst aufkommt, halte ich inne und öffne meinen Blick. Meistens bemerke ich so eines der drei folgenden Dinge, die ich als Teenager wohl nicht gemerkt hätte:
Entweder ich  merke in so einem Moment, wie ich im Tunnelblick war und dabei war, mich in etwas hineinzusteigern;
Oder ich realisiere, dass ich dabei war, mich zu überschätzen und etwas Dummes zu tun indem ich zu schnell vorwärtsmache;
Oder aber mir wird klar, dass ich mich gerade unterschätzt habe und dabei war, mir etwas auszureden, wofür ich eigentlich voll bereit bin.

Angst macht also wach, wenn man auf sie hört, und nicht nur wach für Gefahren, sondern auch für mutige Schritte, die mich fordern aber nicht überfordern.

Das Schöne an diesem «erlebbaren Vergleich» ist, dass er Herz-gesteuert ist. Die beiden wahrgenommenen Ebenen – das alte Muster und die Achtsamkeit aus dem Moment heraus – riechen nach Erlaubnis. Ich versuche hier nicht, meine alten Muster besser zu machen, sondern ich nehme sie an. Ich erlaube mir, sie bewusst zu erleben. Und ich erlaube mir gleichzeitig auch auf mich selbst zu achten und übe mich in meiner Intuition.

Mein Experiment für dich: Vergleiche dich die nächsten Tage mit einer früheren Version von dir – oder auch mit einer zukünftigen Ausgabe, die du noch erleben wirst. Mache dir bewusst, wie das Alte (oder das Zukünftige) in dir schwingt und dich beeinflusst. Und füge gleichzeitig die kleinen Momente der Achtsamkeit ein, in denen du anerkennst, wie es dir gerade geht.

Berichte uns von deinem Erleben.

Herzliche Sonnengrüsse,
Artemi

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Spezifisch integrale Erkenntniswege

11/7/2020

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Aus dem Erfahrungsschatz der Integralen Politik Schweiz von Gary Zemp, Gastbloger im MännerSymposium Schweiz gary.zemp@bluewin.ch
 
 
Der Einfluss der Moderne
Die Aufklärung lehrte den Menschen, nur seinen fünf Sinnen und seinem Verstand zu vertrauen. Das war der Beginn des Höhenflugs der Naturwissenschaften, die jedoch nur die Oberflächen der Dinge zu messen und zu beschreiben imstande sind. Die metaphysischen Erkenntnisse früherer, magisch-mythischer Zeitalter werden als nicht beweisbar abgelehnt. Der sich nun «modern» nennende Mensch lässt keine mythischen Erkenntnisse gelten. Damit wurde alles Spirituell-Geheimnisvolle aus dem Leben der Menschen entfernt. Dieses Zeitalter der «Moderne» dauert nun schon 400 Jahre. Die Grundhaltung der Moderne (sie entspricht der orangenen Bewusstseinsstufe) ist nach wie vor die bestimmende Kraft in der heutigen Gesellschaft.
 
Der Einfluss der Postmoderne
Vor hundert Jahren kamen die ersten Zweifel an der Umfassendheit dieser ausschliesslich durch die Sinne resp. durch kunstvoll konstruierte Messapparate, welche die menschlichen Sinne ersetzen, und mittels des Verstandes gemachten Erkenntnisse. Die Postmoderne begann das Licht der Welt zu erblicken. Sie ist unter anderem gekennzeichnet durch eine Aufwertung der bis dahin unterdrückten emotionalen Intelligenz. Diese Postmoderne (auch grünes Zeitalter genannt) sieht die offensichtlichen Mängel der ausschliesslich mentalen Betrachtungsweise der Welt und machte sich daran, die festgestellten Fehler zu korrigieren. Sie sucht also die Wahrheit immer aus der Perspektive des Mangels, resp. der Krankheit. So entstanden lokale und nationale Aktivitäts-Gruppierungen wie z.B. die grünen Parteien, aber auch globale Organisationen wie Greenpeace oder der WWF. Weil in der menschlichen Entwicklung keine Bewusstseinsstufe übersprungen werden kann, werden erst aus Erfahrung und Integration aus modernen Menschen postmoderne.
 
Die spezifisch integralen Erkenntniswege
1. Die Visionierung der gesunden Fülle

Dem im jetzt beginnenden integralen Zeitalter, dem die Farbe türkis zugeordnet wird, suchen die Menschen die Wahrheit, resp. die Lösungsansätze von Problemen in der Visionierung der gesunden Fülle des innerlichen (geistigen) und äusserlichen (körperlichen) individuellen und kollektiven, das heisst kulturellen und sozialen Lebens. Somit berücksichtigen sie alle möglichen Perspektiven. Ihr Handeln richten integrale Menschen auf diese Vision hin aus.
 
2. Der Einbezug der Intuition
Zudem erkundet der integrale Mensch die Wahrheiten des Lebens nicht nur mit den selbstaktiven emotionalen und rationalen Intelligenzen, nein er klopft auch bei der erst auf seine Bitten hin sich äussernden Intuition an. Diese aber hat Zugang zum ganzen Wissen der Menschheit. Denn der Mensch trägt alle, auch die letzten Wahrheiten in sich. Kurz zusammengefasst heisst das: Auf der Suche nach einer umfassenden Problemlösung oder Wahrheit setzen integrale Menschen alle ihre lebensdienlichen Intelligenzen ein, die instinktiven, die emotionalen, die rationalen und ihre intuitiven Fähigkeiten. Sie anerkennen die Intuition als ihre umfassendste und wichtigste Intelligenz und überlassen ihr deswegen die Führung.
 
3. Das Ergebnis einer integralen Wahrheitssuche sind Einsichten, nicht Meinungen
Das Ergebnis ist eine alle Perspektiven berücksichtigende Einsicht (eine Sicht in das EINE), die sich z.B. von den rein mentalen Erkenntnissen dadurch unterscheidet, dass sie nicht von Zweifeln begleitet ist. Eine Einsicht ist keine Meinung, die mit Argumenten ins Wanken gebracht werden kann. Darum weiss z.B. die Integrale Politik, dass sie Menschen nicht mit rationalen Argumenten überzeugen kann, sondern dass sie bei den Mitmenschen Aha-Reaktionen, also intuitiv erzeugte Einsichten hervorrufen muss. Das gelingt z.B. durch das Bewusstmachen der systemischen Zusammenhänge zwischen dem Lebensstil unserer Gesellschaft und der visionierten Lebensqualität. Der integrale Erkenntnisweg geht dabei vom Wissen aus, dass alles und jedes miteinander in Verbindung steht und zusammen eine Ganzheit bildet, die mehr ist als die Summe ihrer Teile.
 
Wir freuen uns auf Deine Meinung und sind gespannt auf Kommentare. 

Herzlich 
​Gary Zemp und Pablo Hess

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Die unerträgliche Verlassenheit und das Glück der Einsamen

20/6/2020

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Verlassenheit ist eines der mächtigsten Gefühle. Menschen, die verlassen werden, können derart erschüttert sein, dass sie ihr Leben nicht mehr auf die Reihe bringen. Oft ist auch das Gefühl der Ablehnung anwesend: «So wie ich bin, bin ich nicht richtig». Diese Erkenntnis schmerzt zu tiefst. Ist dieser Satz noch eine tief eingegrabene Selbstdefinition aus der Kindheit, wird es noch schwieriger. Das Gefühl der Zugehörigkeit geht vollends verloren. Dass in der Verlassenheit jedoch auch eine Stärke liegt, ist in solchen Situationen kaum spürbar.

In meiner Arbeit als Gestalt- und Paartherapeut treffe ich oft auf Situationen, in der die Verlassenheit wie ein Monster droht. In solchen Momenten ist das Gefühl noch nicht wirklich vorhanden. Bereits die aufkommende Ahnung des Gefühls, kann zu einer inneren Starre führen und beeinflusst Menschen in ihrem Verhalten, meist verbunden mit einem Rückzug aus dem Kontakt mit einem Gegenüber. Beim näheren Betrachten des Gefühls zeigt sich, dass die Verlassenheit angebunden ist an den vorausgehenden Zustand der Bezogenheit. Ohne die Erinnerung an das Verbundensein und die noch vorhandene Sehnsucht danach, kann das Gefühl für sich alleine nicht existieren. Damit ist es vor allem ein reaktives Gefühl. Jemand in uns träumt immer noch den Traum des Verbundenseins.

Wenn wir es zulassen können, hier noch tiefer in die Verlassenheit einzusteigen, näheren wir uns der Einsamkeit. Ein neuer Gefühlsraum öffnet sich, der sich gänzlich anders anfühlt. Tief in der Einsamkeit verschwindet die Sehnsucht nach Bezogenheit und ein weiter, leerer Raum öffnet sich, dem Tode ähnlich. Während in der Verlassenheit der Körper noch mit Enge, Nervosität, sprunghaften Gedanken u.ä. reagiert (hauptsächliche Reaktionen des Sympathischen Nervensystems) tritt in der gefühlten Einsamkeit eine Wahrnehmung auf, die mit «nicht mehr im Körper existent» beschrieben werden könnte. Die inneren Mikrobewegungen werden kleiner, der Atem ist kaum noch spürbar, die Herzfrequenz sinkt (Dorsales Nervensystem). Treten hier Bilder vom Sterbebett auf, sind es Vorzeichen eines sich anbahnenden Friedens. Hier ist es unmöglich wieder zurück in den Zustand der Verbundenheit mit dem Alten zu kommen. Das Kämpfen um das Wegdrücken des Schmerzes, der den Zustand des Verlassenseins begleitet, ist weg. Etwas Körperliches oder Emotionales stirbt. Halten wir diesen Zustand lange genug aus und geben wir dem Körper die Gelegenheit, dass er sich von alleine neu ausrichten kann, übernehmen autonome Körperbewegungen die Führung. Eine zunächst zarte Glückseligkeit kann sich einstellen. Die Erfahrung mit diesem Prozess erlaubt eine neue Wahrnehmung der Welt. Der Mensch, der jetzt auf das Verlassensein schaut, ist nicht mehr der Mensch, der verlassen wurde. Hier beginnt der Aufstieg in eine neue Wirklichkeit, die zu einer neuen Freiheit des Lebens führt.

Sind Menschen durch den Prozess der Verlassenheit gegangen, zur Einsamkeit durchgedrungen und haben der darin wohnenden Leere den Raum gegeben, wirkt die Organismische Selbstregulation. Automatisch sucht der ganze Organismus nach Möglichkeiten, das neue Bedürfnis zu befriedigen; das Monster verschwindet. Der Schrecken verliert seine Macht.

Dieser Prozess findet sich in vielen Mythen beschrieben. Er wird auch als «der Abstieg in die Unterwelt», als «Tee trinken mit dem Teufel», in der Visionssuche als «Konfrontation mit dem Drachen» oder in der Heldenreise als «Die grosse Prüfung» beschrieben. Allen gemeinsam ist das Erreichen des Ortes, an dem das Kämpfen aufhört. Ein Ort, an dem der Mensch bereit ist zu sterben und sich einer inneren Führung überlässt (in den Mythen meist eine göttliche Führung, ein göttliches Potenzial).

Uns interessiert, wie du Verlassenheit und Einsamkeit erlebst. Wie gehst du als Mann mit diesen Gefühlen um? Schreib uns einen Kommentar.

herzlich
Philipp Steinmann

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Dienen, Verb: nützlich, vorteilhaft sein; für etwas bestimmt sein

5/6/2020

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Ich kenne mich mit Buddhismus nicht aus, aber ich weiss, dass Buddha damals den Menschen Mitgefühl beibringen wollte. Und er tat es, indem er ihnen Aufgaben gab, wo sie das «Dienen» übten. Und das Dienen wurde definiert als eine Mischung aus Grosszügigkeit und Verzicht.

Wenn ich jetzt also ein Buddha-Lehrling wäre, dann müsste ich anderen Menschen etwas schenken (Grosszügigkeit), sodass es mich herausfordern würde (Verzicht). Mit Verzicht war also ein Schritt aus der Komfortzone gemeint, ein «Stretch», der gleichzeitig ein Bedürfnis oder Wunsch von jemand anderem erfüllt.

Heute gibt es in den meisten Selbsthilfe-Büchern, -Seminaren, -Blogs etc. zahlreiche Kapitel übers Dienen. Es ist das Etwas-für-andere-tun und gleichzeitig ein Akt der Selbstliebe, denn Schenken lässt den Körper Oxytocin und Serotonin produzieren.

Damit erzeugt es – neben unendlich vielen gesundheitlichen Vorteilen – ein Gefühl der Erfüllung, welches alleine durchs Erreichen gesteckter Ziele nie herbeigerufen werden kann. Damit entsteht bei mir ein Ideal von einem Leben, in dem ich glücklich bin, weil ich durchgehend im Dienst bin und damit 24/7 mich selbst und gleichzeitig andere beglücke.

In der Theorie kenne ich dieses Konzept schon lange, aber wie sieht es mit der Praxis aus?

Das Ergebnis folgender Selbststudie finde ich immer wieder ernüchternd: Ich setze mich hin und überlege, wie viele meiner wachen Stunden ich mit «dienenden» Tätigkeiten verbringe. Wieviele Stunden verbringe ich im Bewusstsein, dass das, was ich tue, jemand anderem etwas bringt?

Leider immer wieder erschreckend wenig. Manchmal muss ich feststellen, dass ich z.B. im Beruf etwas mache, nur weil mein innerer Perfektionist noch zwei Stunden in etwas investieren will. Dabei wäre das Ergebnis für den Kunden schon lange erfüllend gewesen. Da diene ich einem Schattenanteil meines Egos und nicht dem eigentlichen Mitmenschen.

Jetzt habe ich mich dabei ertappt, wie ich diesen Blog schreibe und dabei den Fokus darauf habe, ihn pünktlich publizieren zu können. Ist das wichtig? Hast du was davon, wenn ich damit pünktlich bin? Habe ich was davon? Diene ich hier meinem eigenen Selbstbild von Zuverlässigkeit oder dem Leser?

Wie geht es dir damit? Bist du ein erfüllter Vollzeit-Diener oder auch noch ein Lehrling?

mit Herz,
Artemi
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Sind Männer nun Kerle oder nicht?

9/5/2020

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Hast du dich auch schon gefragt, ob du ein Kerl bist? Unlängst bin ich dem «Yoga für Kerle» begegnet. Das hat mich augenblicklich angesprochen. Da wurde etwas in mir lebendig. Wäre es «Yoga für Männer» gewesen, hätten meine Vorstellung den Begriff gleich gesetzt mit Schwangerschaftsyoga oder Hormonyoga. Nein, das ist nicht mein Ding. Doch wenn Kerle Yoga machen... das ist schon etwas anderes. Denn ein Kerl ist etwas anderes als ein Mann. Dass du ein Mann bist, lässt sich unter anderem an deinem Penis erkennen, an deinem Gang, an deiner Ausstrahlung und anderen mehr den männlichen zugeordneten Attributen.Doch was ist ein Kerl? Ich bin auf die Suche nach dem Kerl in mir gegangen.
 
Kerle sind die unflätige Seite des Mannes. Ein Kerl ist der Teil des Mannes, der seine eigenen Werte lebt. Kerl hat Spass daran hat, sein Ding zu tun ohne nach links und rechts zu schauen. Kerl ist frech, heldenhaft und überschreitet manchmal gesellschaftliche und kulturelle Grenzen. Ja, Kerl sein bedingt geradezu die Nähe zum Ungehorsam, die Nähe zum Gesetzlosen. Doch anders als ein krimineller Mann ist das Überschreiten der Grenzen ein Akt der heroischen Selbstdefinition. Für Kerl ist es wichtig vor und hinter der Grenze zu leben und immer wieder hin und her zu wechseln. Wäre ich Kerl, wenn ich nur nach den Konventionen der Gesellschaft leben würde oder ganz ohne?
 
Damit ist Kerl auch ein Grenzgänger. Auf der einen Seite die Welt der Anpassung, der Normen, auf der anderen Seite das Wilde, die Nonkonformität. Doch anders als der Rücksichtlose, der Narzisst liegt Kerl der Schalk auf den Lippen, wenn er über die Grenze geht. Eine gewisse Portion Distanz zu sich selber – ein Lächeln über sich selber.
 
Der entwickelte Kerl handelt nicht aus Trotz. Das wäre der kindliche Teil des Mannes. Für Kerl ist es auch nicht wichtig, dass er von Nicht-Kerlen gesehen wird. Das braucht der narzisstische Teil des Mannes. Doch für Kerl ist es wichtig von anderen Kerlen gesehen zu werden. Ohne andere Kerle hat er es schwer. Denn das Anderssein ist nur zu ertragen in der Gemeinschaft, nicht in der Isolation. Darum geht Kerl ins Yoga für Kerle oder setzt sich auf sein Motorrad.
 
Kerl sucht auch die Frauen und sie suchen ihn. Er weiss um seine Anziehungskraft, wenn er «ein ganzer Kerl» ist. Kerl ist toll, lebendig..., doch so ganz kann man sich nicht auf ihn verlassen. Doch gerade das lockt die Frauen - das Spiel mit dem frechen Mann. Frauen lieben Kerl. Manchmal so sehr, dass sie ihn finanziell an sich binden. Doch wenn eine Beziehung tiefer geht und essenzielle Gefühle an die Reihe kommen, wird der entwickelte Kerl innehalten und mit seinem inneren Mann sprechen. Dann ist Kerl nicht gefragt. Ein Kerl ist nicht familienfähig. Er garantiert keine Sicherheit.
 
Wenn Kerl den Kontakt zu sich selber verliert, kann es sein, dass Kerl in seiner eigenen Selbstverliebtheit verloren geht. Dann kann er zum Chauvinisten mit einem übersteigertem Männlichkeitsgefühl werden. Dann hat es Kerl schwierig wieder auf die andere Seite der Grenze zu kommen. Dann bleibt Kerl verloren in seiner Männlichkeit und altert allein.
 
Kerl steht leicht selbstironisch über den Dingen und meint damit, dass er über seinen Gefühlen steht (oder er bestätigt sich dies zumindest, meist mehrmals am Tag). Kerl ist nicht der Mann, der die Last des Ernährers trägt, der Firmen und Mitarbeitende führt, der Projekte initiiert und die Welt enkelgerecht gestaltet. Doch Kerl kann Mann unterstützen, immer wieder mal seine persönliche Grenze zu überschreiten um mit ungewohnten, frechen, unkonditionierten Denk- und Verhaltensweisen zu spielen.
 
Und warum geht Kerl ins «Yoga für Kerle»? Weil Kerl mit anderen Kerlen damit in eine Frauendomaine eindringt und das ist frech....
 
Uns interessiert wie DU den Kerl in dir erlebst? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar

Herzliche Grüsse
Philipp


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So habe ich gelernt, früh aufzustehen

11/4/2020

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Seit Jahren habe ich damit gekämpft, dass ich morgens nicht aufstehen konnte. Bei dringenden Terminen, wie Zahnarzt – ja, das geht. Für Dinge, die mir wichtig sind, z.B. Yoga oder ein Morgen-Spaziergang – keine Chance. Ich liebe die morgendliche Stimmung. Ich liebe das Gefühl, dem Tag voraus zu sein, weil alle noch schlafen und ich schon wach bin. Und ich habe alles probiert: die verschiedensten Arten von Weckern, früher ins Bett gehen, vor dem Schlaf essen oder nicht essen, trinken oder nicht trinken, mir beim Einschlafen einreden, dass ich genug Schlaf haben werde. Nichts funktioniert

Letzte Woche entschied ich mich, dieses Thema anzugehen und habe mit einem meiner Coaches darüber gesprochen. Dann haben wir uns 20 Minuten Zeit dafür genommen, in die Vergangenheit zu reisen, und mental die Blockade aufzulösen. Seitdem stehe ich wieder täglich um 7 auf! Einfach so. Und ich kann's kaum erwarten, am morgen früh aufzuspringen und rauszugehen. Unglaublich, nicht?

Eigentlich nicht. Der Schlüssel für fast alle Türen im Leben, die geschlossen zu sein scheinen, liegt für mich in der Manipulation meiner eigenen Vergangenheit. Der Prozess ist simpel: Für den Einstieg braucht es drei Fragen, die den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Problem (Ich hab' kein Bock zum Aufstehen) und einer früheren Erinnerung (z.B. in der Schulzeit früh aufstehen müssen) herstellt:

  1. Woran erkenne ich, dass es ein Problem ist? (Ich würde gerne aufstehen, aber ich schaff's nicht.)
  2. Wie fühle ich mich, wenn ich an das denke? (Ich fühle mich steif, machtlos, trotzig und ausgeliefert.)
  3. Was ist die älteste Erinnerung, die ich von diesem Gefühl habe?
Die dritte Frage stellst du an dein Unterbewusstsein und schaust, was kommt. Es kann sein, dass Bilder kommen – das ist das, was die meisten erwarten, wenn sie an das Wort "Erinnerung" denken. Erinnerung kann auch ein Körpergefühl sein, ein Klang oder ein Geruch. Lass einfach aufkommen, was aufkommt. Manchmal scheint es auf den ersten Blick nichts mit dem Thema zu tun zu haben – vertrau einfach dem Unterbewusstsein.

Ab hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Erinnerung zu verändern (siehe unten). Ich empfehle jedem und jeder, mindestens eine Methode gelernt zu haben, um solche Geschichten auflösen zu können. Mir hat es in meinem Leben schon so oft geholfen, um nicht meine eigenen Erinnerungen zu reproduzieren und stattdessen mich auf meine Ziele und Wünsche fokussieren zu können.

Wenn du Inspiration brauchst, um Heilmethoden zu lernen, hier eine kleine Liste meiner Favourites: The Work by Katie Byron, Memory Flipping, Possibility Management, Emotional Freedom Technique, Quantum Healing, Completion Process by Teal Swan oder alles was es sonst noch gibt unter den Begriffen Integration, Prozessarbeit, Schattenarbeit oder schamanische Heilarbeit.

Welche Methode nutzt du, um Erinnerungen zu heilen? Lass es mich wissen unten in den Kommentaren.

Fröhliche Selbstveränderung! <3

Und besinnliche Osterzeit.

Artemi

P.S. Wir sind weiterhin positiv! Das MännerSymposium – und auch das FrauenSymposium – rechnet damit, dass wir am 8.–10. Mai uns, wie geplant, treffen können. Die Massnahmen des Bundes sollen ab dem 26. stufenweise gelockert werden. Das ist noch nicht ganz grünes Licht, aber zumindest schon mal Orange. Wir sind ready. 8-)

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Corona stresst Männer - worum es wirklich geht?

4/4/2020

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Corona macht zwei Dinge gleichzeitig: Er setzt Männer unter Druck und sie setzen sich selber unter Druck. Verschiedenste Männer- und Frauenorganisationen weisen aktuell auf die Zunahme von häuslicher Gewalt hin (die nicht nur zwingend von Männern ausgeübt wird). Wie können wir Männer mit ihren Aggressionen und Kampfmustern umgehen und dies besonders jetzt, wenn es eng sein kann?

Vielleicht gehörst du zu den Männern, die mit dem Lesen eigener Körpersignale vertraut sind, die ihre eigenen Stimmungen kennen und wissen, wie sie sich regulieren können. Doch Corona kann Männer in die Enge treiben, wenn bekannte Selbstregulierungsmöglichkeiten nicht mehr greifen: wenn Meditation, Yoga und Atemübungen nicht dein Ding sind und Spaziergänge dich langweilen. Denn solange Männer mit «Müssen» verhängt sind, bleibt es eng.

Der adrett gestylte Mann, Notebook unter dem Arm, sauber frisierter Bart und im Hintergrund die cool eingerichtete Wohnung oder das Siegerlächeln mit Daumen hoch – in jedem Flyer, jeder Zeitung und Onlineerzeugnis vermitteln uns solche Fotos das Bild vom erfolgreichen Mann. Selbst langweilige Krankenkassenmagazine und sogar Inserate im Ernst-Magazin brillieren mit dem erfolgreichen Typ und den gibt es in allen möglichen Variationen – mit oder ohne Bart, Anzug, Auto, Fitnessstudio oder in der Kinderbetreuung. Das Bild für sich allein genommen wäre ja kein Problem, wenn es nicht diese unterschwellige Botschaft in sich tragen würde «So musst du als Mann sein». Und trotz intensivster Arbeit am eigenen Männerbild in den letzten Jahren, trotz Männergruppen und MännerSymposien: Wir Männer sind nicht frei von patriarchalen Prägungen. Es ruft still und heimlich die Sehnsucht nach dem Sixpack, nach dem Kerl, den die Frauen wollen, nach dem Gewinner, der es geschafft hat. Und selbst «Softies», «Spiris» und «Bewusste» sind nicht ohne Prägungen, spätestens in der sexuellen Fantasie erscheint der Gewinner. Das scheint im Mann eingebaut zu sein, oft selber nicht akzeptiert und trotzdem schafft es Erwartungen – unmerklich, unausgesprochen. Wie können wir Männer aus dieser dysfunktionalen Prägung aussteigen?

Dass Veränderungen angesagt sind, ist mittlerweile jedem Mann klar. Doch zu allererst schaffen sie Angst. Denn Veränderung heisst, dass Mann die Komfortzone verlässt und nicht zwingend sind die erhofften Veränderungen auch Verbesserungen. Scheitern, Scham, Unsicherheit und Unwissenheit sind die ersten Stationen, denen Mann ausserhalb der Komfortzone begegnet. Das gibt - trotz kognitivem Verständnis - inneren Widerstand und das Aufgeben von heteromännlichen Privilegien erschwert zusätzlich Veränderungsprozesse.

Doch Angst ist Stress und Stress verlangt innerlich nach Selbstregulation, sprich nach Sicherheit. Veränderungen geschehen am besten Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist, der eigenen Angst und Unsicherheit zu begegnen und zwar persönlich - nicht intellektualisierend und nicht erklärend, sondern sich betroffen fühlen, sich verletzlich fühlen, sich unsicher fühlen und nicht wissen, wie das Problem zu lösen ist. Diese Gefühlszustände, ausserhalb des Mainstream-Männerbildes, sind in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Dass Männer in Corona-Zeiten unter Druck geraten, hat viel mit Festhalten am Erfolgreich sein zu tun. Denn Probleme erfolgreich lösen zu müssen, sei es in der eigenen Gefühlswelt oder in äusseren Strukturen, stresst.
Was du dagegen tun kannst?
Anerkenne
, dass du unter Druck bist und sprich über dich, über deine Grenzen und über den manchmal misslingenden Versuch deine Probleme zu lösen. Und erlaube dir, das Unmögliche unmöglich zu belassen. Gerade jetzt brauchen Männer andere Männer, die sich nicht am Erfolgsmodell orientieren, sondern am gefühlten, körpermenschlichen Mann.

In den letzten Tagen habe ich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft erlebt, unter welchen Druck Menschen in Quarantäne geraten können. Das hat mich bewogen, diese Sätze zu schreiben und auch auf das Merkblatt von männer.ch aufmerksam zu machen:
Corona-Krise: Survival-Kit für Männer unter Druck! Mit diesem Link kannst du das Merkblatt herunterladen.


Herzlich
Philipp Steinmann

PS: Ausserdem empfehlen wir die Petition von Pablo, mit der er die Bundespräsidentin um Evidenz, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit in der Corona-Krise ersucht. Mit diesem Link geht’s zur Petition.

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Können sich hetero-Männer auch gern haben?

15/3/2020

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Im Februar schloss ich den einjährigen Lehrgang für geschlechterreflektierte Männer-, Väter- und Bubenarbeit ab. Ein Thema darin war die Geschlechtervielfalt.

Unser Dozent Hannes Rudolph fand einen kompetenten und sehr einfühlsamen Weg, uns die Komplexität und Reichhaltigkeit der männ(sch)lichen Sexualität näher zu bringen. Eindrücklich war für mich vor allem wie stark Unwissenheit in der Begegnung und Beziehung mit Menschen wirkt. Je mehr ich über Menschen mit anderer sexueller Orientierung weiss, desto entspannter kann ich ihnen begegnen. Wie fühlt sich ein Mann, der im Körper einer Frau geboren wurde? Wenn ich mich nicht einfühlen kann oder nicht damit auseinandersetze, tendiere ich dazu dieses Phänomen als Pathologie oder Missbildung zu schubladisieren.

So wurde mir beim Thema Geschlechtervielfalt deutlich bewusst, wie wichtig der Dialog zwischen unterschiedlichen Lebensplänen, Orientierungen, Voraussetzungen, Werten und Auffassungen ist. Erst wenn ich das „Andere“ sehen und Wahr-nehmen kann, schaffe ich die Grundlagen für Verständnis und Respekt.

Wenn ich die aktuelle Corona-Hysterie beobachte, zweifle ich an der Fähigkeit des Homo Sapiens adäquat auf Herausforderungen reagieren zu können. Aus Angst und Unwissenheit reagiert ein grosser Teil der Menschen mit Abschottung, Isolation und Ausgrenzung, genau so wie wir das mit Randgruppen machen, die wir nicht kennen. Massnahmen die in China, danach in Italien und jetzt im Tessin und der ganzen Schweiz angeordnet werden schüren die Angst vor einem bösartigen Virus und bewirken genau das Gegenteil von Gesundheit. Dabei ist die Angst per se nichts Negatives. Sie führt zu mehr Wachheit, Klarheit im Verstand und kritischer Einschätzung der Bedrohung. Der Schattenanteil der Angst führt jedoch zu Lähmung und zur Übergabe der Verantwortung an andere.

Seit fast 30 Jahren bin ich Therapeut und Heilpraktiker. Als Vater von drei gesunden Kindern, die alle nicht geimpft wurden, habe ich die besten Erfahrungen mit natürlicher Immunisierung und einer verantwortungsbewussten, gesunden Lebensführung gemacht. Weder Viren noch Bakterien sind Feinde des Menschen. Im Gegenteil, ohne sie würden wir sterben. Das Vertrauen in die natürlichen Fähigkeiten des Menschen habe ich durch tolle Lehrer_innen und eigene Erfahrungen erworben. Wie können wir also Vertrauen stärken wenn Wissen und eigene Erfahrungen fehlen? Vielleicht funktioniert Vertrauen nicht „wenn – dann“ sondern ist ein Bonus, den ich ins Leben vorschiesse.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Können sich hetero-Männer auch gern haben? Wenn wir uns Vertrauen schenken, gibt es keinen Grund, sich nicht zu mögen und einzulassen, auch wenn da gegensätzliche Ansichten und Meinungen sind.

Wir erleben das eindrücklich in unserem Team, welches das MännerSymposium organisiert. Dieses wohlwollende, kreative Zusammenarbeiten, aus verschiedenen Blickwinkeln Probleme betrachten, Unterschiede einladen statt ausgrenzen, das macht grosse Freude und bereichert den Forschungsraum des MännerSymposiums. Oft fühlt sich diese Zusammenarbeit wie ein Geschenk an, vielleicht weil wir es schon oft anders erlebt haben. Eine der Visionen des MännerSymposiums ist es, durch die Vernetzung auf dieser Plattform den Wandel in der (Männer-)Welt zu unterstützen. Den Wandel vor allem im Bewusstsein über den Zustand des Planeten und den Einfluss, den wir Menschen auf diesen Zustand haben. Wenn dieses Bewusstsein verbunden ist mit empathischer Beteiligung, werden Männer aktiv aus einer intrinsischen Motivation heraus und verändern dadurch die Welt, womit wir beim Thema unseres diesjährigen Symposiums angekommen sind.

Darauf bauen wir und freuen uns auf die Männer und auf die Begegnung mit den Frauen, wo wir uns gern haben können, ganz egal in welcher Couleur wir unterwegs sind. Ich bin gespannt, Dich und „Deine Welt“ kennen zu lernen.
​
Vöu Grüess
Pablo
 


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Welche Männlichkeit vermitteln wir Männer unseren Jungs?

29/2/2020

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Aus der Schulischen Pädagogik ist längst bekannt: Mädchen verhalten sich fürsorglicher, kommunikativer, sind im Schnitt besser in der Schule (und mittlerweile auch an den Universitäten), sind flexibler in ihren Entwicklungsaufgaben, stehen ihren Gefühlen näher und neigen weniger zu Gewalt. Sind sie erstmal erwachsen und eignen sich auch noch als männlich definierte Eigenschaften an wie technologisches Knowhow und Durchsetzungskraft, stehen sie heute in der Gesellschaft eindeutig besser da. Und Jungs? Sie gelten als bewegungsfreudiger und rebellischer, sie sprengen Grenzen, wollen ihre körperliche Kraft ausprobieren und wollen zum Retter und Beschützer werden, was angesichts der gewachsenen weiblichen Selbstbehauptungsfähigkeit in einer Partnerschaft ziemlich überflüssig geworden ist.

Die Erziehung ist immer noch oder vor allem Frauensache. In der Primarschule finden sich kaum Männer. Für Jungs fehlen adäquate Vorbilder, bzw. die vorhandenen männlichen Vorbilder zeichnen sich aus durch plakative Verhaltensmuster, die mehrheitlich alte Werte vermitteln wie Durchhaltekraft, Leistungswille, Kampfgeist, Sixpack und lauter, schneller, besser. Und hilft das unserer Gesellschaft oder kreieren mit diesen Ansätzen weiterhin Narzissmus, unvereinbare Polaritäten und Rassismus? Oder brauchen unsere Jungs Vorbilder, die sich mehr nach Innenwahrnehmung, Bezogenheit und Sorge um Mitmenschlichkeit und Natur orientieren?. Dazu kommt, dass die Überflüssigkeit herkömmlicher Männlichkeit sozial randständige Jungs in unlösbare Probleme bringt, die sie dann als junge Männer mit Gewalt versuchen zu lösen, sei dies nun beim aggressiven Autofahren, Männlichkeitsritualen auf öffentlichen Plätzen, körperliche Gewalt gegenüber andersartigen Männern und Frauen usw.  

Wie wird aus einem Jungen ein Mann? Was brauchen sie mit auf den Weg zum Erwachsenen? Welche Form von Männlichkeit wollen wir ihnen beibringen? Wie können wir erwachsenen Männer unseren Jungs zeigen, wie man mit Angst, Überforderung, Leistungsdruck und Geschlechtlichkeit umgeht? 1986 bezeichnet der inzwischen verstorbene Soziologe Prof. Dr. Ulrich Beck das Rollenbild von Männern als „Verbale Aufgeschlossenheit, bei weitgehender Verhaltensstarre“. Heute, rund 30 Jahre später könnte man angesichts der noch immer herrschenden Lohnungleichheit sagen, dass dieses Bild immer noch zutrifft.

Also: wie kommen wir Männer in Bewegung, damit wir den Jungs eine zeitgemässe Antwort geben können? Eine mögliche Antwort könnten wir Männer in uns selber finden. Dazu brauchen wir nicht nur mehr Auseinandersetzung mit unserer geprägten Männlichkeit und deren Wirkung in der Arbeitswelt, in Partnerschaften und sozialen Begegnungen, sondern auch die Beschäftigung mit unseren eigenen weiblichen Anteilen. Wenn wir es schaffen uns mit unseren Ängsten, Sorgen, Unzulänglichkeiten und unseren hohen, oft gescheiterten Träumen und Liebessehnsüchten und unserem Ringen um eine balancierte Männlichkeit zu zeigen und auszutauschen, könnten wir Jungs in eine Welt einladen, in der sie selber dann als junge Männer fähig sein werden, ihre Welt verantwortungsvoll zu gestalten.

Und eine zweite Antwort könnte sein, dass nicht ausschliesslich bessere Männer die Jungen lehren können, sondern auch ein gesundes Umfeld, wo Jungs sich selber spüren und ihr inneres Wesen ins Leben bringen. Auch diese Arbeit am Umfeld könnte eine Aufgabe von uns erwachsenen Männern sein.

Auf der Webseite des MännerSymposium Schweiz steht: „Eine Gesellschaft wird gesund wachsen, wenn Männer Bäume pflanzen, obwohl sie wissen, dass sie niemals in deren Schatten sitzen werden." Das Thema am MännerSymposium vom 8. bis 10. Mai ist „Männer verändern die Welt - doch wie?“ oder anders gefragt: Welche Bäume werden wir pflanzen, damit unsere Jungs die Chance haben Männlichkeit auf eine ausgewogene, unterstützende Art zu leben? Dazu laden wir dich herzlich ein. Den Frühbuchertarif gibt’s noch eine Woche bis zum 7. März.

Welche Werte möchtest Du Jungs mitgeben und wie? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar.

herzlicher Gruss
Philipp Steinmann



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Männerkreise und Gender Fluidity

15/2/2020

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Ich hatte diese Woche das Glück, zusammen mit Mirjam vom FrauenSymposium, von Heinz Robert für den Mann-Sein-Podcast interviewt zu werden. Heinz produziert seit einer Weile halbstündige Audio-Beiträge zu Männerthemen, die auf mann-sein.ch gratis zur Verfügung stehen. Wir haben darüber gesprochen, wie es ist, wenn Männer oder Frauen sich untereinander treffen und sich danach begegnen; wir haben über Männlichkeit und Weiblichkeit und Gender Fluidity nachgedacht; und die Geschichte aufgerollt, wie wir beide – als jüngste Vertretung der Symposien – zu Männer- bzw. Frauen-Arbeit den Zugang gefunden haben.

Hör den Podcast jetzt auf Mann-Sein.ch: klick hier…

…und lass uns wissen, was du dazu denkst!

Herzlich,
Artemi

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