Trotz allem: Wir lieben Wunder – was wird wohl aus der Krise aufsteigen?
Nachdem der Bundesrat am Donnerstag entschieden hat, das Versammlungsverbot erst ab 8. Juni zu lockern, sieht es ungünstig aus für die Durchführung des Symposiums im Mai. Da auch die Villa Unspunnen als Seminarhaus definitiv nicht zur Verfügung steht, müssen wir das Symposium für den Mai absagen. Wir bedauern das sehr. Dieser Entscheid erfüllt uns mit Trauer – und auch etwas Wut. So spüren wir auch eine Kraft und den Wunsch, Männer zusammen zu bringen. Wir sind der Überzeugung, dass es gerade jetzt wichtig ist, dass Männer zusammen kommen. Mit den Frauen vom FrauenSymposium suchen wir momentan nach Alternativen, neue Daten, neue Orte, neue Formen, neue Wunder. Es ist nach wie vor unsere Absicht, dieses Jahr ein Symposium durchzuführen. Auch unser Leitgedanke bleibt, war er doch nie so aktuell, Männer verändern die Welt – wenn nicht im Mai, dann später. Alle angemeldeten Männer informieren wir am nächsten Mittwoch persönlich über die weiteren Schritte. Bis dahin bitten wir dich, das Wunder des Phönix mitzutragen. Schau Dir dazu das Interview von Pablo mit Mirjam an. Es wurde gerade zu Beginn der Corona-Krise aufgenommen und beschreibt bereits eine Vision, wie wir alle die Krise nutzen für das installieren eines neuen Paradigmas in Medizin, Politik und Wirtschaft. „The time to be happy is now – the place to be happy is here – the way to be happy is to make others so” (Robert G. Ingersoll) Herzliche Grüsse Pablo PS: meine Petition läuft noch einige Tage. Mit diesem Link geht’s zur Petition.
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Seit Jahren habe ich damit gekämpft, dass ich morgens nicht aufstehen konnte. Bei dringenden Terminen, wie Zahnarzt – ja, das geht. Für Dinge, die mir wichtig sind, z.B. Yoga oder ein Morgen-Spaziergang – keine Chance. Ich liebe die morgendliche Stimmung. Ich liebe das Gefühl, dem Tag voraus zu sein, weil alle noch schlafen und ich schon wach bin. Und ich habe alles probiert: die verschiedensten Arten von Weckern, früher ins Bett gehen, vor dem Schlaf essen oder nicht essen, trinken oder nicht trinken, mir beim Einschlafen einreden, dass ich genug Schlaf haben werde. Nichts funktioniert Letzte Woche entschied ich mich, dieses Thema anzugehen und habe mit einem meiner Coaches darüber gesprochen. Dann haben wir uns 20 Minuten Zeit dafür genommen, in die Vergangenheit zu reisen, und mental die Blockade aufzulösen. Seitdem stehe ich wieder täglich um 7 auf! Einfach so. Und ich kann's kaum erwarten, am morgen früh aufzuspringen und rauszugehen. Unglaublich, nicht? Eigentlich nicht. Der Schlüssel für fast alle Türen im Leben, die geschlossen zu sein scheinen, liegt für mich in der Manipulation meiner eigenen Vergangenheit. Der Prozess ist simpel: Für den Einstieg braucht es drei Fragen, die den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Problem (Ich hab' kein Bock zum Aufstehen) und einer früheren Erinnerung (z.B. in der Schulzeit früh aufstehen müssen) herstellt:
Ab hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Erinnerung zu verändern (siehe unten). Ich empfehle jedem und jeder, mindestens eine Methode gelernt zu haben, um solche Geschichten auflösen zu können. Mir hat es in meinem Leben schon so oft geholfen, um nicht meine eigenen Erinnerungen zu reproduzieren und stattdessen mich auf meine Ziele und Wünsche fokussieren zu können. Wenn du Inspiration brauchst, um Heilmethoden zu lernen, hier eine kleine Liste meiner Favourites: The Work by Katie Byron, Memory Flipping, Possibility Management, Emotional Freedom Technique, Quantum Healing, Completion Process by Teal Swan oder alles was es sonst noch gibt unter den Begriffen Integration, Prozessarbeit, Schattenarbeit oder schamanische Heilarbeit. Welche Methode nutzt du, um Erinnerungen zu heilen? Lass es mich wissen unten in den Kommentaren. Fröhliche Selbstveränderung! <3 Und besinnliche Osterzeit. Artemi P.S. Wir sind weiterhin positiv! Das MännerSymposium – und auch das FrauenSymposium – rechnet damit, dass wir am 8.–10. Mai uns, wie geplant, treffen können. Die Massnahmen des Bundes sollen ab dem 26. stufenweise gelockert werden. Das ist noch nicht ganz grünes Licht, aber zumindest schon mal Orange. Wir sind ready. 8-) Corona macht zwei Dinge gleichzeitig: Er setzt Männer unter Druck und sie setzen sich selber unter Druck. Verschiedenste Männer- und Frauenorganisationen weisen aktuell auf die Zunahme von häuslicher Gewalt hin (die nicht nur zwingend von Männern ausgeübt wird). Wie können wir Männer mit ihren Aggressionen und Kampfmustern umgehen und dies besonders jetzt, wenn es eng sein kann? Vielleicht gehörst du zu den Männern, die mit dem Lesen eigener Körpersignale vertraut sind, die ihre eigenen Stimmungen kennen und wissen, wie sie sich regulieren können. Doch Corona kann Männer in die Enge treiben, wenn bekannte Selbstregulierungsmöglichkeiten nicht mehr greifen: wenn Meditation, Yoga und Atemübungen nicht dein Ding sind und Spaziergänge dich langweilen. Denn solange Männer mit «Müssen» verhängt sind, bleibt es eng. Der adrett gestylte Mann, Notebook unter dem Arm, sauber frisierter Bart und im Hintergrund die cool eingerichtete Wohnung oder das Siegerlächeln mit Daumen hoch – in jedem Flyer, jeder Zeitung und Onlineerzeugnis vermitteln uns solche Fotos das Bild vom erfolgreichen Mann. Selbst langweilige Krankenkassenmagazine und sogar Inserate im Ernst-Magazin brillieren mit dem erfolgreichen Typ und den gibt es in allen möglichen Variationen – mit oder ohne Bart, Anzug, Auto, Fitnessstudio oder in der Kinderbetreuung. Das Bild für sich allein genommen wäre ja kein Problem, wenn es nicht diese unterschwellige Botschaft in sich tragen würde «So musst du als Mann sein». Und trotz intensivster Arbeit am eigenen Männerbild in den letzten Jahren, trotz Männergruppen und MännerSymposien: Wir Männer sind nicht frei von patriarchalen Prägungen. Es ruft still und heimlich die Sehnsucht nach dem Sixpack, nach dem Kerl, den die Frauen wollen, nach dem Gewinner, der es geschafft hat. Und selbst «Softies», «Spiris» und «Bewusste» sind nicht ohne Prägungen, spätestens in der sexuellen Fantasie erscheint der Gewinner. Das scheint im Mann eingebaut zu sein, oft selber nicht akzeptiert und trotzdem schafft es Erwartungen – unmerklich, unausgesprochen. Wie können wir Männer aus dieser dysfunktionalen Prägung aussteigen? Dass Veränderungen angesagt sind, ist mittlerweile jedem Mann klar. Doch zu allererst schaffen sie Angst. Denn Veränderung heisst, dass Mann die Komfortzone verlässt und nicht zwingend sind die erhofften Veränderungen auch Verbesserungen. Scheitern, Scham, Unsicherheit und Unwissenheit sind die ersten Stationen, denen Mann ausserhalb der Komfortzone begegnet. Das gibt - trotz kognitivem Verständnis - inneren Widerstand und das Aufgeben von heteromännlichen Privilegien erschwert zusätzlich Veränderungsprozesse. Doch Angst ist Stress und Stress verlangt innerlich nach Selbstregulation, sprich nach Sicherheit. Veränderungen geschehen am besten Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist, der eigenen Angst und Unsicherheit zu begegnen und zwar persönlich - nicht intellektualisierend und nicht erklärend, sondern sich betroffen fühlen, sich verletzlich fühlen, sich unsicher fühlen und nicht wissen, wie das Problem zu lösen ist. Diese Gefühlszustände, ausserhalb des Mainstream-Männerbildes, sind in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Dass Männer in Corona-Zeiten unter Druck geraten, hat viel mit Festhalten am Erfolgreich sein zu tun. Denn Probleme erfolgreich lösen zu müssen, sei es in der eigenen Gefühlswelt oder in äusseren Strukturen, stresst. Was du dagegen tun kannst? Anerkenne, dass du unter Druck bist und sprich über dich, über deine Grenzen und über den manchmal misslingenden Versuch deine Probleme zu lösen. Und erlaube dir, das Unmögliche unmöglich zu belassen. Gerade jetzt brauchen Männer andere Männer, die sich nicht am Erfolgsmodell orientieren, sondern am gefühlten, körpermenschlichen Mann. In den letzten Tagen habe ich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft erlebt, unter welchen Druck Menschen in Quarantäne geraten können. Das hat mich bewogen, diese Sätze zu schreiben und auch auf das Merkblatt von männer.ch aufmerksam zu machen: Corona-Krise: Survival-Kit für Männer unter Druck! Mit diesem Link kannst du das Merkblatt herunterladen. Herzlich Philipp Steinmann PS: Ausserdem empfehlen wir die Petition von Pablo, mit der er die Bundespräsidentin um Evidenz, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit in der Corona-Krise ersucht. Mit diesem Link geht’s zur Petition. |